Nach fast sechs Jahrzehnten blickt die Europäische Union (EU) auf eine Erfolgsgeschichte zurück. Doch gerade das Zusammenspiel der mittlerweile 28 EU-Mitgliedstaaten soll weiter verbessert werden. Viele vertragliche Grundlagen werden als nicht mehr zeitgemäß empfunden. Nach der Ablehnung des EU-Grundlagenvertrags 2004 soll der Vertrag von Lissabon diese Lücken schließen.
Den neuen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts soll noch stärker Rechnung getragen werden. Besonderes Augenmerk liegt auf der Erhaltung des Wohlstands und des sozialen Schutzes innerhalb der EU. Dabei stehen die Chancen für Europa gut – der europäische Binnenmarkt ist der größte der Welt. 2007 wurden hier Waren im Wert von 5225,2 Mrd. Euro gehandelt. Mit rund 500 Millionen Menschen bildet die EU den größten Wirtschaftsraum der Welt. Das Dossier vermittelt einen lexikalischen Überblick, um sich mit der EU auseinanderzusetzen.
Dossier Europäische Union
Warum Europa?
Europa? Das ist für viele ein fremder Ort, ein abstraktes Gebilde. Dabei regelt die EU jetzt schon vieles, was jeden von uns im täglichen Leben betrifft. Eine Einführung.

Binnenmarkt
Freiheit der Waren, Dienstleistungen, Arbeitskräfte und des Kapitals: Der europäische Binnenmarkt ist viel mehr als eine Freihandelszone – und volumenmäßig der größte der Welt.

Regional- und Strukturpolitik
Mit der Regional- und Strukturpolitik unterstützt die EU ärmere oder besonders vom Strukturwandel betroffene Regionen in der EU - mit rund einem Drittel ihres gesamten Haushalts.

Landwirtschafts-politik
Die Landwirtschaft ist eines der wichtigsten Politikfelder und Dauerstreitpunkt zwischen den Mitgliedstaaten. Noch immer gibt die EU über 40 Prozent ihrer Mittel für die Landwirtschaft und die Entwicklung des ländlichen Raums aus.

Wer tut was in Europa?
Europäisches Parlament
Gemeinsam mit dem Rat der Europäischen Union ist das Europäische Parlament für die Gesetzgebung verantwortlich. Es kann daher zwar keine Regelungen alleine erlassen, aber ohne das Parlament kann fast nichts beschlossen werden.

Wer tut was in Europa?
Rat der Europäischen Union
Im Rat der Europäischen Union kommen die unterschiedlichen Fachminister aus den 28 Mitgliedstaaten zusammen. Das Gremium ist einer der beiden Gesetzgeber der EU.
Interaktive Grafik
Die Europäische Kommission - wer, wie, was
Die EU-Kommission gehört zu den wichtigsten Organen der Europäischen Union und gilt als "Motor" der europäischen Integration. Wie ist sie aufgebaut und was sind ihre Aufgaben? Unsere Grafik gibt einen Überblick.

Wer tut was in Europa?
Europäischer Rat
Seit 2009 ist die Zusammenkunft der Staats- und Regierungschefs ein Organ der EU. Die Bedeutung des Gremiums war auch zuvor schon groß: Seine Mitglieder bestimmen die Politik in den Mitgliedstaaten und geben auch in Europa die Richtung vor.

Wer tut was in Europa?
Europäische Kommission
Die Europäische Kommission ist die Kontrollinstanz der Europäischen Union: Sie kann Mahnungen aussprechen, Bußgelder gegen Unternehmen verhängen und Klage vor dem Europäischen Gerichtshof einreichen, falls EU-Staaten gegen getroffene Regelungen verstoßen. Sie wird auch als "Hüterin der Verträge" bezeichnet.

Gründung der Europäischen Gemeinschaften
Fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs schlug Robert Schuman die Vereinigung deutscher und französischer Schwerindustrie in der "Montanunion" vor. Für die Bundesrepublik Deutschland begann damit die Westintegration.

Erweiterungen und Vertiefungen der europäischen Integration
Noch Mitte der 1990er-Jahre bestand die EU aus 15 Staaten, heute sind es 28. Nach den Kopenhagener Kriterien sind Rechtsstaatlichkeit, Demokratie sowie eine marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung Grundvoraussetzungen für Beitrittskandidaten.

Versuche der institutionellen Reform
Nach drei gescheiterten Reformversuchen ist am 1. Dezember 2009 der Lissabonner Vertrag in Kraft getreten ist. Durch die Erweiterungen der letzten Jahre war eine institutionelle Reform notwendig geworden.

Wie geht es weiter mit der EU?
Künftige Erweiterungen und Verhältnis zu den Nachbarn
Der Erweiterungsprozess der Europäischen Union ist noch nicht abgeschlossen. In den vergangenen 20 Jahren wuchs sie von 12 auf 28 Mitgliedstaaten. Die politischen Herausforderungen liegen vor allem im Verhältnis zu den östlichen Nachbarn der Union.

Wie geht es weiter mit der EU?
Die EU als internationaler Akteur
Die USA sind weiterhin die bedeutendste Macht der Welt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass sie alleine nicht in der Lage sind, die Weltpolitik zu gestalten. Die Europäische Union muss daher auch im eigenen Interesse ihr Gewicht international gezielt einbringen.
Zahlen und Fakten
Europa
Zahlreiche Grafiken, Tabellen und Texte liefern Informationen zu Themen wie Migration, demografischer Wandel, Energieabhängigkeit, Armut und Arbeitslosigkeit. Sie helfen dabei, beispielsweise das Ausmaß der Zuwanderung, die Nettozahler-Debatte auf EU-Ebene oder die ausgleichende Wirkung des Sozialstaates besser zu verstehen.
Virtueller Rundgang
Willkommen bei der EU
Am 26. Mai 2019 findet in Deutschland die Wahl zum EU-Parlament statt. Aber was macht die EU eigentlich? Auf Hanisauland können Kinder in einem virtuellen Rundgang durch die EU-Institutionen eine Entdeckungsreise machen. Viel Spaß dabei!
Europa in Einfacher Sprache
Europa wählt
In 27 Staaten der Europäischen Union (EU) wird im Mai 2019 gewählt. Die Bürger und Bürgerinnen der EU entscheiden, wer sie im Europäischen Parlament vertritt. Am 26. Mai 2019 wird in Deutschland gewählt. In diesem Heft wird diese Wahl, die Europawahl 2019, erklärt. In einfacher Sprache.Weiter...
Mediathek
Ohrenkuss: EU - Freunde streiten sich manchmal
Die Länder der Europäischen Union sind nicht immer einer Meinung. Auch die Bürgerinnen und Bürger sind es nicht, wenn es um Europa geht. Warum trotz Streit in Europa Frieden herrscht und warum es wichtig ist, über Europa zu reden, erklärt die Ohrenkuss-Redaktion in drei Filmen.
Verzögert sich der Brexit?
Bis zum EU-Austritt Großbritanniens könnte es noch mehr als drei Jahre dauern. Davon gehen Vertreter aus Politik und Wirtschaft im Vereinigten Königreich laut Medienberichten aus. Die für den Brexit zuständigen Mitglieder der britischen Regierung haben bislang enttäuscht, kritisieren auch Kommentatoren und glauben, dass der Austritt zu einer sehr ungünstigen Zeit verhandelt werden muss.