Zwei gegensätzliche Staaten auf deutschem Boden - 1949 in Konfrontation gegründet - entwickelten sich auseinander und wurden in feindliche Blöcke integriert; zwei grundverschiedene Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen bildeten sich mit sehr unterschiedlichem Erfolg heraus, sie förderten wiederum sehr unterschiedliche Lebensstile und Lebenslagen. Entgegen der üblichen Behandlungsweise in der jüngeren Vergangenheit, als man die Geschichte beider Staaten vornehmlich in getrennten Publikationen untersuchte, wird in diesem Heft der Versuch unternommen, die Entwicklung von Bundesrepublik und DDR gemeinsam darzustellen.
Informationen zur politischen Bildung (Heft 256)
Gesellschaftliche Entwicklung
Die fünfziger Jahre sind die Gründerjahre der Bundesrepublik, in der ein Großteil unserer heutigen politischen und gesellschaftlichen Institutionen und Strukturen wurzelt. Den einen erscheinen sie als "gute" Zeit, in der die Menschen ein gemeinsames Ziel kannten: den Wiederaufbau. Für die anderen sind es "bleierne Zeiten" voller spießigen Muffs.
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Politische Entscheidungen und Einstellungen
Die Bundesrepublik war ein Ergebnis der nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzenden Blockkonfrontation zwischen Ost und West und besaß zunächst keine volle staatsrechtliche Souveränität. Im Laufe der fünfziger Jahre bildete sich ein stabiles demokratisches System heraus, in dem die wichtigsten Parteien untereinander grundsätzlich koalitionsfähig waren und parlamentarisch kooperierten.
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Aufbau eines sozialistischen Staates
Während die BRD in der Frühphase vor allem von ihrer Wirtschaftsgeschichte bestimmt ist, stellt die DDR eher das Gegenbild dar: Sie war ein politisches Kunstprodukt, ein Kind des Kalten Krieges, das aus dem Bruch der Anti-Hitler-Koalition der alliierten Siegermächte hervorgegangen war.
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Wirtschaft in beiden deutschen Staaten (Teil 1)
Das westdeutsche "Wirtschaftswunder" begann erst 1951/52 - und nicht, wie in Rückblicken oft zu lesen, mit der Währungs- und Wirtschaftsreform vom Juni 1948. Mit der D-Mark existierte zwar wieder eine vertrauenswürdige Währung, doch die marktwirtschaftliche Ordnung brachte zunächst nicht die angekündigte grundlegende Wende zum Besseren.
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Wirtschaft in beiden deutschen Staaten (Teil 2)
In den Fünfzigern wurde auch in der DDR ein sehr hohes Wirtschaftswachstum erzielt. Der Umfang des produzierten Nationaleinkommens wuchs von 1950 bis 1960 auf das 2,5fache, dabei waren besonders zu Beginn der fünfziger Jahre die Zuwachsraten beachtlich.
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Kultur im Wiederaufbau (Teil 1)
Das kulturelle Image der fünfziger Jahre ist für viele Beobachter eher negativ. In der Fixiertheit auf den materiellen Wiederaufbau sei für Kultur kein Platz gewesen. Bestenfalls werden von ihnen die kulturellen Insignien jener Zeit - von den Heimatfilmen bis zum Nierentisch - mitleidig als unfreiwillig komisch belächelt.
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Kultur im Wiederaufbau (Teil 2)
Erklärtes Ziel der SED war es, in der von ihr diktatorisch gestalteten Gesellschaft der DDR einen neuen, "sozialistischen Menschen" zu entwickeln. Diese sich als Utopie herausstellende Vorstellung gründete sich auf die marxistische Gesellschaftstheorie. Diese Idealvorstellung wurde in das Leitbild der "allseitig entwickelten sozialistischen Persönlichkeit" gefaßt.
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An der Schwelle zum nächsten Jahrzehnt
Für die BRD waren die fünfziger Jahre die Zeit der beginnenden Wendung zum Westen: Umfassende politisch, gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen zeigen ein insgesamt äußerst dynamisches Jahrzehnt.
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Literaturhinweise
Sie wollen noch mehr wissen zum Thema Deutschland in den fünfziger Jahren? Hier finden Sie weiterführende Literaturhinweise.