Mehr als 20 Jahre seit der Wiedervereinigung ist das Kapitel DDR und deutsche Teilung nicht abgeschlossen. Zu nachhaltig haben 40 Jahre Zweistaatlichkeit das Leben der Menschen geprägt, und zu weitreichend waren die Probleme, die aus Defiziten der DDR und aus den Herausforderungen des Einheitsprozesses entstanden. Ein chronologischer Rückblick auf die Geschichte der DDR von der sowjetischen Besatzungszeit ab 1945 bis zur deutschen Einheit im Oktober 1990 stellt die Bildung, Ausformung, Herrschaft sowie den Niedergang der weltanschaulich geprägten Diktatur im Ostteil Deutschlands in den Mittelpunkt. Aber auch die Lebensumstände der Bevölkerung und ihr Alltag werden in den Blick genommen, um so die Grenzen des Herrschaftssystems sichtbar zu machen.
Informationen zur politischen Bildung Nr. 312/2011
Editorial
Kaum ein Zeitabschnitt der neuesten Geschichte ist so gut erforscht und dokumentiert wie die DDR. Inzwischen beleuchten wissenschaftliche Veröffentlichungen fast jeden Aspekt der SED-Diktatur. Gleichzeitig belegen Umfragen unter Schülerinnen und Schülern eine weit verbreitete Unkenntnis, stößt die Beschäftigung mit der DDR auf relatives Desinteresse in breiten Teilen der Bevölkerung.
Informationen zur politischen Bildung Nr. 312/2011
Auf dem Weg in die Diktatur (1945 bis 1949)
Im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands gestaltet die Besatzungsmacht mit Hilfe deutscher Kommunisten das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche System nach ihren Vorstellungen. Die Parteien werden gleichgeschaltet, Großgrundbesitz und Industrie sozialisiert.
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Der Ausbau des neuen Systems (1949 bis 1961)
Am 7. Oktober 1949 wird die DDR gegründet. Rasch gelingt es der SED, ihre Macht auszubauen und Wirtschaft und Gesellschaft nach ihren Vorstellungen zu formen. Aufkeimende Widerstände werden im Geist des Stalinismus mit repressiven Mitteln bekämpft.
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Im Zeichen von Reform und Modernisierung (1961 bis 1971)
In den 1960er Jahren bemüht sich die SED, das planwirtschaftliche System an die Erfordernisse einer modernen Industriegesellschaft anzupassen, um ihre Macht und das bestehende gesellschaftliche System zu stabilisieren. Doch nachhaltige Erfolge bleiben aus, und auch Lockerungen in der Jugend- und Kulturpolitik werden rasch zurückgenommen.
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Der Schein der Normalität (1971 bis 1982)
Erich Honecker setzt mit seinem Machtantritt neue Akzente: Nicht mehr die Förderung der Industrie steht im Mittelpunkt der Politik, sondern der Ausbau sozialer Leistungen, um die Loyalität der Bevölkerung zu sichern. Dies setzt zunehmend die wirtschaftliche Stabilität unter Druck.
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Auf dem Weg in den Zusammenbruch (1982 bis 1990)
Anfang der 1980er Jahre ist Honeckers Strategie, über Sozialleistungen die SED-Herrschaft zu stabilisieren, praktisch gescheitert. Die Menschen gehen zu Hunderttausenden auf die Straße. Am 3. Oktober 1990 ist die DDR Geschichte.
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Literaturhinweise und Internetadressen
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