Jüdische Fest- und Feiertage
Einleitung
Sabbat/SchabbatDer höchste wöchentliche Feiertag ist der Sabbat. Es ist der siebte Tag der jüdischen Woche, an dem G"tt (das heilige Wort Gott darf nach jüdischer Tradition nicht ausgeschrieben werden, weil sich der Mensch kein Bildnis von G"tt machen darf) nach sechs Tagen Schöpfung eine Ruhepause eingelegt hat. Fromme Juden dürfen am Samstag nicht arbeiten. Kochen und Feuermachen bedeuteten in biblischer Zeit Arbeit, deshalb dürfen die Gläubigen am Sabbat und an den religiösen Feiertagen weder kochen noch das Licht anschalten, keine elektrischen Geräte benutzen und nicht Auto fahren. Selbst die Fortbewegung mit Bussen, Bahnen, Schiffen oder Flugzeugen ist verboten. Wer am Sabbat oder an einem hohen Feiertag in Israel durch ein religiöses Viertel fährt, muss mit Beschimpfungen rechnen. Mitunter werfen streng Gläubige Steine auf vorbeifahrende Autos. Die Benutzung von Aufzügen verletzt ebenfalls die Sabbat- und Feiertagsruhe. In israelischen Hotels fahren an diesen Tagen deshalb so genannte Sabbat-Lifte, die automatisch auf jedem Stockwerk halten. Mitfahren ist den Frommen erlaubt, nicht jedoch das Drücken der Knöpfe, die etwas in Gang setzen.
Nach alter Tradition wird in jüdischen Haushalten am Freitag für den Sabbat vorgekocht. So entstanden vor allem in den jüdischen Schtetln Osteuropas zahlreiche Spezialitäten, die über viele Stunden warm gehalten werden. Andere typische Feiertagsgerichte werden kalt gegessen.