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Humanismus | bpb.de

Humanismus

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Johann Wolfgang von Goethe (© picture alliance/chromorange)

Menschlichkeit

Das Wort "Humanismus" leitet sich vom lateinischen Begriff „humanitas“ ab. Es bedeutet „Menschlichkeit“. Allgemein bezeichnet man mit Humanismus eine Geisteshaltung oder Einstellung. Wer eine humanistische Geisteshaltung hat, achtet die Würde jedes einzelnen Menschen. Er strebt ein Leben ohne Gewalt an, in dem jeder seine Meinung frei äußern darf.

Denker im 14./ 15. Jahrhundert

Als "Humanismus" wird auch eine kulturelle Strömung des 14. und 15. Jahrhunderts bezeichnet. Sie hatte ihren Ursprung in Italien und verbreitete sich dann in vielen Ländern Westeuropas. Die Humanisten haben sich an den Werken der griechischen und lateinischen Philosophen orientiert und diese zur Grundlage ihrer Ideen gemacht. Der Mensch sollte, so forderten sie, allseitig gebildet sein und eine unabhängige Persönlichkeit werden.

Friedrich von Schiller. (© picture alliance/imageBROKER)

Neuhumanismus

Nachdem die humanistischen Ideen zeitweise an Bedeutung verloren hatten, gab es ab 1750 eine Erneuerungsbewegung, den sogenannten Neuhumanismus. Zu seinen Vertretern zählen die Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller und der Gelehrte Wilhelm von Humboldt. Besonders in Preußen und Bayern wurden im 19. Jahrhundert Schulen und Universitäten nach neuhumanistischen Ideen ausgerichtet. Bis heute beziehen sich gelehrte und gebildete Menschen immer wieder auf diese Ideen.

Wilhelm von Humboldt (© picture alliance/Bildagentur-online)

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten