Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler, der als einer der einflussreichsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts gilt, wurde 1912 geboren und verstarb 2006. Von 1948 bis 1977 war er Professor in Chicago, danach arbeitete er bis zu seinem Tod für die Hoover Institution der Universität Stanford. Als Friedmans wichtigstes Werk gilt »A Monetary History of the United States, 1867-1960«, das im Jahre 1963 erschienen ist. Friedman wird als führender Vertreter des Monetarismus angesehen und entwickelte die Quantitätstheorie weiter. Er vertrat v. a. die These, dass der Prozentsatz der Geldmengenänderung sich an der langfristigen Wachstumsrate des realen Sozialproduktes orientieren müsse, um ein Höchstmaß an Geldwertstabilität und Wirtschaftswachstum zu erreichen. Auch die Sozialversicherungen sowie das staatliche Gesundheits- und Bildungswesen sollen nach Friedman der marktwirtschaftlichen Selbststeuerung überlassen werden, um soziale Gerechtigkeit und individuelle Freiheit erreichen zu können. Besonders der amerikanische Präsident Ronald Reagan (* 1911, † 2004; (»Reaganomics«) und die britische Premierministerin Margaret Thatcher (* 1925; † 2013; »Thatcherism«) haben Elemente der wirtschaftspolitischen Auffassung Friedmans übernommen. Friedman erhielt 1976 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für seine Beiträge zur Konsumanalyse, Geldgeschichte und Geldtheorie.
auf den amerikanischen Volkswirtschaftler Milton Friedman (* 1912, † 2006) zurückgehende volkswirtschaftliche Lehrauffassung, nach der die Geldmenge der wichtigste Faktor zur Steuerung des Wirtschaftsablaufs ist. Theoretische Grundlage des Monetarismus ist die Interner Link: Quantitätstheorie (siehe dort). Danach soll die Geldmenge durch die Zentralbanken so gesteuert werden, dass sie möglichst ohne Schwankungen mit dem Wachstum der volkswirtschaftlichen Produktion (reales Sozialprodukt) ausgeweitet wird. Ausschläge der Konjunktur sollen damit verhindert und eine stetige Wirtschaftsentwicklung gesichert werden.
Staatliche Eingriffe in die Wirtschaft, z. B. antizyklische Maßnahmen der Wirtschaftspolitik zur Steuerung der Konjunktur, wie vom Keynesianismus gefordert, lehnen die Monetaristen grundsätzlich ab. Maßnahmen der antizyklischen Konjunkturpolitik wie Investitionszulagen im Abschwung oder Steuererhöhungen im Aufschwung verstärken die konjunkturellen Schwankungen weiter und wirken demnach nicht stabilisierend auf die Konjunktur. Je weniger der Staat also zur Steuerung der Konjunktur in die Wirtschaft eingreift, desto besser. Die Grundlage für eine stetige Aufwärtsentwicklung der Wirtschaft sehen die Monetaristen somit in der Selbstregelungskraft des Marktes über Angebot und Nachfrage und in der an der volkswirtschaftlichen Produktion orientierten Steuerung der Geldmenge durch die Zentralbank.
Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.