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Risiko | bpb.de

Risiko Kursrisiko, Währungsrisiko, Informationsrisiko, Risikobegrenzung, Risikostreuung, Kurssicherungsgeschäfte

Die Unsicherheit im Wertpapierbereich ist in starkem Maße von Einflussfaktoren abhängig, die sich einer rationalen Kalkulation entziehen. Neben den Risikokomponenten wie unternehmerisches Risiko (Konkursrisiko, Bonitätsrisiko), Währungsrisiko, Informationsrisiko und Dividendenrisiko (abhängig von Gewinnen und Verlusten der Aktiengesellschaft) bzw. Zinsrisiko (bei festverzinslichen Wertpapieren) spielt auch die Psychologie der Marktteilnehmer und das allgemeine Risiko von Kursrückgängen (Marktrisiko, Kursänderungsrisiko) eine besondere Rolle.

Bei Börsengeschäften haben auch Emotionen Einfluss auf die Kursbewegungen von Aktien. Aktienkurse unterliegen ständigen Schwankungen. Die Faktoren, die einen allgemeinen Kursrückgang auslösen können und das Kursrisiko ausmachen, sind äußerst vielfältig und kaum vorherzusehen, da sie sich gegenseitig überlagern können. Infolge eines negativen Grundtrends an der Börse können auch erstklassige Aktien empfindliche Kurseinbußen erleiden.

Wer z. B. Aktien von Unternehmen, deren Sitz sich in einem anderen Land befindet, kauft, geht ein Währungsrisiko ein. Obwohl der Kurs einer Aktie in der Landeswährung steigt, kann der Kurs in der heimischen Währung, in der auch das Depot geführt wird, stagnieren, wenn die ausländische Währung gegenüber der heimischen an Wert verliert. Unter dem Begriff Informationsrisiko versteht man die Möglichkeit von Fehlentscheidungen infolge fehlender, unvollständiger oder falscher Informationen.

Besonders Aktienkurse unterliegen ständigen Schwankungen. Kurz-, mittel- und langfristige Auf- und Abwärtsbewegungen lösen einander ab, ohne dass ein fester Zusammenhang für die Dauer der einzelnen Phasen hergeleitet werden kann. Man spricht hier von kurz-, mittel- bzw. langfristigen Trends. Wann ein Trend zu Ende ist und wann ein neuer beginnt, ist nicht vorhersehbar. Zwar versucht man mithilfe der Chartanalyse, Trends im Voraus zu ermitteln, doch können die Aussagen aufgrund der Überlagerung vieler Risikokomponenten, was speziell bei Aktien der Fall ist, sehr schnell wieder verworfen werden.

Maßnahmen zur Risikobegrenzung sind neben einer guten und soliden Information über die verschiedenen Wertpapiermärkte (z. B. über Börsenzeitschriften, Börsenportale im Internet) die Investition in verschiedene Anlageinstrumente im Sinne einer Diversifikation oder Risikostreuung, die Absicherung durch besondere Kurssicherungsgeschäfte wie Options- und Termingeschäfte sowie die Verlustbegrenzung durch Interner Link: Stoppkurse (siehe dort).

Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.

Fussnoten