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Industrialisierung/industrielle Revolution | bpb.de

Industrialisierung/industrielle Revolution

Industrialisierung/industrielle Revolution

Industrialisierung bedeutet: Es ändert sich, wie die Menschen Dinge herstellen und wo sie arbeiten. Viele Dinge werden nicht mehr mit der Hand, sondern mit Hilfe von Maschinen hergestellt. Viele Menschen arbeiten in Fabriken. Fabriken sind die Gebäude, in denen Maschinen stehen. Mit den Maschinen stellen die Menschen Dinge her.

Vor etwa 250 Jahren kam die Zeit der Industrialisierung in Europa. Es hat sich geändert, wie Menschen Dinge herstellen und wo sie arbeiten. Weil sich dies sehr schnell änderte, spricht man auch von der „industriellen Revolution“.
Das erste Land, in dem es eine Industrialisierung gab, war Großbritannien. Später kamen Deutschland, andere Länder in Europa und die USA dazu.

In dieser Zeit haben die Menschen viele Maschinen erfunden.
Ein Mann mit dem Namen James Watt entwickelte zum Beispiel die Dampfmaschine. Sie war so etwas wie der erste Motor. Dampfmaschinen haben viele andere Maschinen mit Kraft versorgt.
Außerdem wurde Kohle ein wichtiger Rohstoff. Mit Kohle haben die Menschen Wasserdampf erzeugt. Der Wasserdampf hat Maschinen angetrieben. Menschen verbrauchten dadurch viel mehr Energie als früher.

Vor der Industrialisierung haben die Menschen auch Möbel gebaut, Metallwerkzeuge hergestellt oder Kleidung geschneidert. Sie haben dabei aber kaum Maschinen genutzt. Der Mensch verrichtet die meiste Arbeit mit seinen Händen. Deswegen nennt man Menschen, die dies als Beruf machen, Handwerker oder Handwerkerinnen.
Man sagt auch: Der Mensch ist in einem Handwerk tätig.

In der Zeit der Industrialisierung entstanden Fabriken mit vielen Maschinen.
Fabriken mit Maschinen nennt man auch Industrie. Viele Dinge werden in der Industrie nicht mehr mit der Hand, sondern mit Hilfe von Maschinen hergestellt. Ein Beispiel sind Stoffe und Kleider. Maschinen können schneller und mehr als Menschen arbeiten. Eine Maschine kann zum Beispiel mehr Kleider an einem Tag herstellen als eine Näherin. Wenn man mehr Dinge herstellt, kann man auch mehr Dinge verkaufen. Dann können die Unternehmen mehr Geld verdienen.

Viele Dinge, die früher Handwerker machten, macht jetzt die Industrie.
In der Industrie werden die Dinge mit Hilfe von Maschinen gemacht. Deshalb nennt man diese Veränderung auch „Industrialisierung“. Die Menschen konnten mit der Hilfe von Maschinen auch Dinge bauen, die es vorher nicht gab. Sie bauten zum Beispiel Dampfschiffe, Eisenbahnen und tödlichere Waffen. Dies war vor allem in den Ländern möglich, die sich zuerst industrialisiert haben.

Mit der Industrialisierung wurde es für Unternehmen sehr wichtig, sich Geld zu leihen. Mit dem Geld konnten sie Fabriken bauen und Maschinen kaufen. Und sie konnten zum Beispiel Eisenbahnlinien und Tunnel bauen.
Es verdienten auch die Menschen Geld, die dem Unternehmen Geld geliehen hatten. Das Unternehmen musste Zinsen zahlen. Zinsen sind so etwas wie der Preis für geliehenes Geld. Das Unternehmen musste den Geldleihern also mehr Geld zurückgeben, als es bekommen hatte. Darum mussten die Unternehmen viel Geld verdienen. Arbeiter und Arbeiterinnen wurden oft sehr schlecht bezahlt.

Die Industrialisierung hat also nicht nur gute Seiten. Die schlechte Bezahlung ist ein Nachteil der Industrialisierung. Außerdem entstehen durch Fabriken schädlicher Dampf und Giftstoffe. Sie schädigten in der Zeit der Industrialisierung Menschen und Natur.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung/bpb (Hrsg.): einfach POLITIK: Lexikon. Autor/inn/en: D.Meyer, T.Schüller-Ruhl, R.Vock u.a./ Redaktion (verantw.): Wolfram Hilpert (bpb). Bonn: 2022. Lizenz: CC BY-SA 4.0 //

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