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Unklare Machtverhältnisse in Thailand | Deine tägliche Dosis Politik | bpb.de

Unklare Machtverhältnisse in Thailand Deine tägliche Dosis Politik

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(© bpb)

🌄Guten Morgen,

in Thailand fanden am Sonntag Parlamentswahlen statt. Ob es zu einem Machtwechsel kommt, ist noch unklar.

📊 Wahlergebnis

  • Die meisten Stimmen erhielt die Move-Forward-Partei (MFP) gefolgt von der Pheu-Thai-Partei (PTP). Doch die Ergebnisse dieser beiden wichtigsten Oppositionsparteien reichen zusammen nicht für eine Regierungskoalition.

  • Platz Drei belegt die Regierungspartei United Thai Nation (UTN) unter Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha. Mit Unterstützung des regierungsnahen Militärs könnte er an der Macht bleiben.

  • Die MFP versprach im Wahlkampf die Rückkehr zur Demokratie und die Macht des Militärs reduzieren zu wollen. Viele ihrer Anhänger/-innen beteiligen sich seit 2020 an pro-demokratischen Protesten.

📰 Politische Situation in Thailand

  • Der Ex-General Prayut ist seit dem Militärputsch 2014 Staatschef. Mit einer Verfassungsänderung weitete das Militär 2017 seinen politischen Einfluss aus.

  • Das Militär steht der Königsfamilie nahe. Bei monarchiekritischen Äußerungen drohen Thailänder/-innen bis zu 15 Jahre Haft.

  • 2020 entstand eine große Demokratiebewegung, mit der sich v.a. junge Menschen gegen das autoritäre System auflehnten. Die Regierung reagierte mit Repressionsmaßnahmen gegen Demonstrierende und die Zivilgesellschaft.

👀 Wie geht es weiter?

  • Die Regierungsbildung könnte mehrere Wochen andauern. Es bedarf einer Mehrheit der Stimmen der Nationalversammlung. Diese wird zu einem Drittel vom Militär kontrolliert.

  • Sollte der Opposition die Bildung einer mehrheitsfähigen Koalition gelingen, wäre ein weiterer Staatsstreich durch das Militär möglich.

  • Die Unterdrückung der Demonstrationen hatte die Demokratiebewegung zurückgedrängt. Bleibt Prayut an der Macht, könnte es jedoch wieder zu Protesten kommen.

Viele Grüße
Deine bpb Social Media Redaktion

Fussnoten

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