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Kandidatinnen und Kandidaten | Bundestagswahlen | bpb.de

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Kandidatinnen und Kandidaten

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2021 traten 6.211 Personen zur Bundestagswahl an. Wo gab es die größte Auswahl bei der Erststimme? Wie alt waren die Kandidatinnen und Kandidaten und wie hoch der Frauenanteil bei den Parteien?

Zur Bundestagswahl am 26. September 2021 traten insgesamt 6.211 Personen zur Wahl an. 2.076 Kandidatinnen und Kandidaten traten auf einer Landesliste und gleichzeitig auch als Direktkandidatin oder -kandidat in einem Wahlkreis an. 2.851 Personen traten nur auf einer Landesliste an, 1.284 bewarben sich nur um das Direktmandat.

In den 299 Wahlkreisen bewarben sich unterschiedlich viele Personen um das Direktmandat. Während im Wahlkreis "München-Nord" 18 Personen um das Direktmandat konkurrieren, standen in fünf Wahlkreisen nur jeweils sieben Personen zur Wahl: In "Mittelems", "Cloppenburg – Vechta", "Osterholz – Verden", "Rotenburg I – Heidekreis" und "Burgenland – Saalekreis". Im Durchschnitt bewarben sich pro Wahlkreis 11,2 Kandidatinnen oder Kandidaten um das Direktmandat.

Durchschnittlich sind die 6.211 Kandidatinnen und Kandidaten im Jahr 1975 geboren und waren damit etwa 46 Jahre alt. Mit 647 Personen ist größte Gruppe jedoch zwischen 1965 und 1968 geboren. 17,1 Prozent der Kandidatinnen und Kandidaten sind 1991 oder später geboren und damit etwa 30 Jahre alt oder jünger. Dagegen sind 20,3 Prozent 1961 oder früher geboren und daher am Ende des Jahres 2021 mindestens 60 Jahre alt.

Allerdings waren die Geburtsjahrgänge nicht gleichmäßig in allen Parteien repräsentiert. Fasst man diese nach Jahrzehnten zusammen, so war der Anteil der Kandidierenden unter den sieben Bundestagsparteien mit Geburtsjahr 1970 oder später bei der CSU am höchsten (75,7 %), während die AfD den höchsten Anteil Kandidierender auf den Stimmzetteln versammelte, die 1969 oder früher geboren sind (54,0 %). Unter den weiteren Parteien fallen PdF, LfK, du., Die Humanisten und Volt mit besonders hohen Anteilen der Geburtsjahrgänge ab 1970 auf. MENSCHLICHE WELT, MLPD, Gartenpartei, SGP und DKP hatten dagegen einen besonders hohen Anteil Kandidierender der Geburtsjahrgänge 1969 und früher.

Unter den Kandidierenden der 40 Parteien, die mit Landesliste zur Wahl zugelassen waren, waren die Geschlechter unterschiedlich stark vertreten. Elf Parteien (DIE LINKE, GRÜNE, CSU, Tierschutzpartei, V-Partei³, MENSCHLICHE WELT, Die Grauen, du., LIEBE, LfK, SSW) hatten auf Ihren Landeslisten einen Frauenanteil von mindestens 50 Prozent, während das nur für sieben Parteien (Tierschutzpartei, V-Partei³, Tierschutzallianz, MENSCHLICHE WELT, du., LIEBE, SSW) für die Bewerbungen um das Direktmandat galt. Einen Anteil von unter 20 Prozent Frauen auf den Landeslisten hatten dagegen AfD, NPD, PIRATEN, BP, Die Humanisten, Gartenpartei, III. Weg, LKR und UNABHÄNGIGE.

566 Mitglieder des 19. Deutschen Bundestages bewarben sich auch 2021 wieder um ein Mandat im Parlament. Neben den sieben Parteien, die bei der Bundestagswahl 2017 ins Parlament eingezogen waren, war auch Die PARTEI mit einem Mitglied des Deutschen Bundestages bei der Bundestagswahl 2021 vertreten. Die meisten Abgeordneten kandidierten für die CDU (153), während der Anteil der Abgeordneten unter den Kandidierenden mit 34,8 Prozent bei der CSU am höchsten war. Betrachtet man nur die sieben Parteien (ohne Die PARTEI), so war die absolute Anzahl an Abgeordneten auf den Stimmzetteln für die CSU am niedrigsten (40), während die GRÜNEN mit 13,7 Prozent den geringsten Anteil hatten.

Die Kandidatinnen und Kandidatinnen üben eine Vielzahl von Berufen aus, bzw. haben diese ausgeübt. Mit 1.342 Kandidierenden war die größte Gruppe in Berufen aus der Gruppe „Unternehmensführung und -organisation“ tätig. Sie nahmen einen Anteil von 21,6 % aller Kandidierenden ein. Hierunter fallen z.B. auch Mitglieder des Deutschen Bundestages oder leitende Angestellte. Die nächste Gruppe bilden mit 566 (9,1 %) Personen Studentinnen und Studenten, gefolgt von 486 (7,8 %) Personen aus Berufen in Recht und Verwaltung.