82,5 Prozent der Wahlberechtigten haben bei der Bundestagswahl 2025 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Damit ist die Wahlbeteiligung zum vierten Mal in Folge gestiegen und erreichte einen neuen Höchstwert für das wiedervereinigte Deutschland. Die niedrigste Wahlbeteiligung wurde mit 70,8 Prozent 2009 ermittelt, bei der Wahl 2013 lag die Wahlbeteiligung nur wenig über diesem Wert. Die höchste Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen wurde im Jahr 1972 erreicht: 90,8 Prozent der Wahlberechtigten gaben bei der siebten Bundestagswahl ihre Stimme ab.
Wahlbeteiligung und Briefwahl Bundestagswahl 2025
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Seit dem Tiefpunkt 2009 ist die Wahlbeteiligung vier Mal in Folge gestiegen - auf 82,5 Prozent. Der Anteil der Briefwähler sank nach dem Rekordwert von 2021 wieder.
Im Vergleich der Altersgruppen lassen sich Unterschiede in der Wahlbeteiligung erkennen. Die Unterschiede, die besonders seit den 1990er-Jahren zu erkennen waren, sind seit 2017 jedoch deutlich geringer geworden. Betrug der Abstand zwischen den Gruppen mit der höchsten bzw. niedrigsten Wahlbeteiligung 1990 noch 24,7 Prozentpunkte, so ist er 2025 auf den bisher niedrigsten Wert von 7,2 Prozentpunkten gesunken.
Auch 2025 ist die Gruppe der 21- bis 24-Jährigen die mit der niedrigsten Wahlbeteiligung – wie bei jeder Bundestagswahl außer 2021. Mit einer Wahlbeteiligung von 78,3 Prozent liegt sie jedoch nur noch 4,2 Prozentpunkte unter dem Gesamtwert. Unterdurchschnittlich ist die Wahlbeteiligung auch in den Gruppen der 18- bis 20-Jährigen (78,8 %), der 70-Jährigen und älter (79,3 %), der 25- bis 29-Jährigen (80,5 %) sowie der 30- bis 34-Jährigen (81,8 %). Alle Altersgruppen – auch die mit der niedrigsten Wahlbeteiligung – liegen damit über den Gesamtwerten der Wahlen von 2005 bis 2021.
Die mittleren Altersgruppen zwischen 35 und 69 Jahren liegen 2025 über dem Gesamtwert und erreichen in den Gruppen zwischen 50 und 69 Jahren Höchstwerte von 85,5 Prozent.
43 Wahlkreise hatten bei der Bundestagswahl 2021 eine Wahlbeteiligung von über 85 Prozent. Mit 87,98 Prozent führt Köln II die Rangliste an, gefolgt von Münster (87,52 %), München-Land (87,51 %) und Coesfeld – Steinfurt II (87,41 %). In vier Wahlkreisen haben dagegen weniger als drei Viertel der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben: Den niedrigsten Wert hatte dabei Duisburg II mit 73,39 Prozent, gefolgt von Bremen II - Bremerhaven mit 73,39 Prozent, Gelsenkirchen (74,50 %) und Essen II (74,96 %).
Seit der Bundestagswahl 1957 ist es den Wählern möglich, ihre Stimmen nicht nur am Wahltag im Wahllokal abzugeben. Mit der Briefwahl kann seitdem bereits im Vorfeld des Wahltages z.B. auch zu Hause vom Wahlrecht Gebrauch gemacht werden. Seit 2009 ist dies auch ohne die Angabe eines wichtigen Grundes für die Abwesenheit am Wahltag möglich.
Seit der Einführung der Briefwahl nutzen bei nahezu jeder Wahl mehr Menschen die Briefwahl. Nur 1969, 1983, 1990 und nun auch 2025 ging der Briefwahlanteil im Vergleich zur vorherigen Wahl zurück. Von 4,9 Prozent Briefwählern 1957 stieg der Anteil bei der Bundestagswahl 2017 auf 28,6 Prozent. Zur Bundestagswahl 2021 verstärkte sich dieser Trend deutlich - vermutlich auch wegen der Covid-19-Pandemie: Mit 47,3 Prozent machte fast die Hälfte der Wähler von der Briefwahl Gebrauch. 2025 schwächte sich dieser Trend ein wenig ab, bleib aber mit 37,0 Prozent trotz der kurzen Zeiträume für die Briefwahl aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau: 18.497.796 Wählerinnen und Wähler gaben ihre Stimmen z.T. schon mehrere Tage oder Wochen vor dem Wahltermin ab.