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Die Angst und die Macht 3 | AV-Medienkatalog | bpb.de

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Die Angst und die Macht 3 Teil 3: Gleiche Kappen - gleiche Brüder?

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Anliegen des Filmes ist es, die auffälligen Parallelen zu zeigen, die in der NS-Diktatur sowie in der kommunistischen Diktatur den Umgang mit Kunst kennzeichneten. Kunst ist ihnen der Rahmen für die eigene Macht- und Prachtentfaltung. Kunst ist die Dekoration der Gewalt.

Regie u. Buch: Christian Klemke Produktion: DEFA-Studio für Dokumentarfilme GmbH, Bundesrepublik Deutschland 1992 Format: 40 Min. - VHS-Video - farbig u. s/w Stichworte: Architektur - DDR - Kommunismus - Kunst - Marxismus - Nationalsozialismus - Politische Systeme FSK: o. Altersbeschränkung Kategorie: Dokumentarfilm

Inhalt: Der dritte Beitrag "Gleiche Kappen - gleiche Brüder?" beschäftigt sich mit der Rolle der Kunst in totalitären Systemen.

Anliegen des Filmes ist es, die auffälligen Parallelen zu zeigen, die in der NS-Diktatur sowie in der kommunistischen Diktatur den Umgang mit Kunst kennzeichneten. Kunst ist ihnen der Rahmen für die eigene Macht- und Prachtentfaltung. Kunst ist die Dekoration der Gewalt.

Beide Diktaturen verunglimpften und verfolgten Künstler, die die Anpassung an die geforderten Richtlinien der offiziellen Staatskunst verweigerten. Diese Richtlinien orientierten sich am kleinbürgerlichen Moralbegriff, am Geschmack der Mittelschicht, an pseudo-klassizistischen Vorgaben sowie an der optimistischen Grundaussage des jeweiligen Kunstwerkes.

Beide Systeme schufen sich einen Kontroll- und Disziplinierungsapparat. Auf der einen Seite die Reichskulturkammer, der jeder Künstler seine Werke vorlegen mußte, auf der anderen Seite die staatliche Kommission für Kunstangelegenheiten, die über die Akzeptanz der Künstler in der kommunistischen Diktatur entschied. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Bevorzugung des Realismus als tonangebende Kunstauffassung. Abweichende Kunstrichtungen wurden als pessimistisch, dekadent und lebensfern stigmatisiert. Der Film schließt mit einem Appell zur öffentlichen Auseinandersetzung mit "Staatskunst", um den Mißbrauch der Kunst als Ideologieträger für die Zukunft auszuschließen.

Fussnoten