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Generationengespräch über Bildungsungleichheit | bpb.de

Generationengespräch über Bildungsungleichheit WZB-Bildungspodcast

von: Simone Grellmann Benjamin Edelstein Fiona Bauer

In der Diskussion über Bildungsungleichheiten kommen überwiegend Wissenschaftler:innen zu Wort. Doch wie blicken Schüler:innen und Studierende selbst auf die Thematik? Wo sehen sie drängende Probleme und welche Lösungen haben sie im Sinn? Im neuen Bildungspodcast des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) diskutieren sie mit einem Journalisten und einem Bildungsforscher.

Inhalt

Wie viele Generationen braucht es, um zu einem wirklich gerechten Bildungssystem zu gelangen? Mehr Generationen als in diesem Podcast. Darin sind sich die Gäste dieser Folge des Bildungspodcasts des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) einig. Zwei Schüler:innen, eine Studentin, ein Bildungsjournalist und ein Politikwissenschaftler diskutieren über das Thema Bildungsungleichheit und stellen fest: Durch die Corona-Pandemie hat das Thema in der Politik wieder Konjunktur gewonnen. Doch dass Bildungschancen in Deutschland in allen Bildungsbereichen ungleich verteilt sind – das war schon immer so. Ein "Zurück zu sozialer Bildungsgleichheit" kann es also nicht geben.

Schülerin Xueling und Schüler Henry berichten aus ihren eigenen Erfahrungen der Bildungsungleichheit, in denen Schule alles andere als ein Safe Space ist, Digitalisierung bedeutet, dass Hausaufgaben einmal in der Woche online herumgeschickt werden, auch wenn ein digitales Endgerät oder Internetzugang nicht bei allen Schüler:innen vorhanden ist und Eltern nicht gleichermaßen unterstützen können. Obwohl Schüler:innen mit unterschiedlichen Ressourcen ausgestattet sind, wird von allen das gleiche verlangt. Armut, Migrationshintergrund und die Sprache der Eltern sind in Deutschland Risikofaktoren für eine Verlierer:innenposition in der Bildung. Statt umfassende Veränderungen zu initiieren, wirken bildungspolitische Maßnahmen eher wie Pflaster auf einer klaffenden Wunde. Studentin Fiona schlägt ein Fridays for Bildung vor und fragt: Wenn es doch so ungerecht zugeht, warum gehen wir dann nicht auf die Straße? Doch der Wandel ist nicht so einfach: Gerade die immer wieder aufgeworfene Frage der strukturellen Veränderung des deutschen Schulsystems führt in eine Ellenbogendiskussion, denn es geht dabei immer auch um den Abbau von Privilegien und die Verteilung begrenzter Ressourcen. Gezielt etwas für sozial benachteiligte Schüler:innen zu tun, heiße dann eben auch, hier Prioritäten zu setzen und privilegierten Familien unter Umständen auch etwas zu nehmen – und das, so Bildungsforscher Edelstein, sei politisch nicht so einfach.

Neben fundamentaler Kritik geht es in diesem Podcast um Idealvorstellungen von Schule, um Stigmatisierung in der Gesellschaft und den Appell der Schüler:innen: Wenn man die Zukunft gut ausbilden will, muss man die notwendigen Ressourcen dafür auch aufbringen.

Mehr Informationen

  • Moderation: Fiona Bauer

  • Es diskutieren: Benjamin Edelstein (Bildungsforscher), Armin Himmelrath (Journalist), Henry Schuckmann Schüler SV Bildungswerk) und Xueling Zhou (Schüler, SV Bildungswerk)

  • Produktion: 04.04.2022

  • Spieldauer: 49 Min.

  • hrsg. von: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Lizenzhinweise

Dieser Text und Medieninhalt sind unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC 4.0 - Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International" veröffentlicht. Autor/-in: Benjamin Edelstein Fiona Bauer für bpb.de

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