Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Friesische Volksgruppe in Deutschland | bpb.de

Friesische Volksgruppe in Deutschland

Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid

Die nordfriesischer Fahne. Der Wahlspruch heißt übersetzt: "Lieber tot als Sklave". (© picture alliance / imageBROKER | Wolfgang Diederich)

Anerkannte Minderheit in Deutschland

Die friesische Volksgruppe bildet eine der vier anerkannten Minderheiten in Deutschland. Sie hat eine eigene Sprache, Kultur und Geschichte, die sie pflegt und bewahrt. Zu den nationalen Minderheiten gehören neben den Friesen auch die dänische Minderheit, die Sorben und die Sinti und Roma. Sie alle leben in Deutschland und haben die deutsche Staatsangehörigkeit.

Die Friesen leben an der Küste von Schleswig-Holstein und von Niedersachsen sowie auf einigen Inseln in der Nordsee. Ihre Zahl wird auf rund rund 60.000 Menschen geschätzt. An der Nordseeküste haben sich die Friesen vor etwas mehr als 1000 Jahren niedergelassen. Einen eigenen friesischen Staat hat es nie gegeben. Die Nordfriesen haben aber eine eigene Flagge, auf der neben einer Krone und einem halben Adler auch ein Topf mit Grütze zu sehen ist.

Mit dem Biike-Feuer verabschieden die Menschen in Nordfriesland tradidtionell den Winter. (© picture alliance / rtn - radio tele nord | rtn, michel mittelstaedt)

Eine lebendige gemeinsame Sprache und Kultur

Die unterschiedlichen friesischen Gemeinschaften im Nordwesten Deutschlands verbindet ihre gemeinsame Sprache – Friesisch. Das wird in den Schulen unterrichtet, und man kann auch an der Universität Friesisch studieren. Neben der Sprache gehören auch besondere Traditionen zur friesischen Kultur. So werden zum Beispiel jedes Jahr am 21. Februar an der Küste Leuchtfeuer angezündet, die Biiken genannt werden. Bekannt ist auch eine besondere Teezubereitung. Beim Volkssport Boßeln versuchen zwei Mannschaften mit einer Kugel, eine bestimmte Strecke mit möglichst wenig Würfen zu schaffen.

Ein Boßel-Turnier im friesischen Ort Blexen (© picture alliance/dpa | Michael Bahlo)

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten