Erziehung ist nie unpolitisch oder gar neutral – sie hat stets weltanschauliche, gesellschaftliche und somit politische Bedeutung und Auswirkungen. Die Frage, wer auf welche Weise und mit welchem Ziel erzieht, stellt sich historisch immer wieder neu und wird kontrovers diskutiert. Ob in der Familie, in der Schule, in der außerschulischen Bildung oder im weiteren politischen Raum – etwa bei der Förderung politischen Verhaltens in Krisenzeiten mittels Anreiz oder Zwang – zeigen Vorstellungen von „richtiger“ Erziehung immer auch, wie das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, von Autorität und Freiheit sowie von Tradition und Wandel in einer bestimmten historischen Situation gesehen wird. Welche Menschenbilder liegen bestimmten Erziehungsstilen zugrunde? Seit wann gibt es überhaupt eine Vorstellung davon, Menschen müssten „erzogen“ werden? Welche gesellschaftlichen und gegebenenfalls politischen Ursachen und Folgen haben unterschiedliche Erziehungsmethoden? Wie haben sich Normen im historischen Wandel entwickelt – auch im internationalen Vergleich? Vor welche Herausforderung wird die offene Gesellschaft angesichts wahrgenommener oder tatsächlicher kultureller Unterschiede gestellt? Und wie wirken sich Erziehungsnormen auf soziale Ungleichheit, Teilhabe und gesellschaftlichen Zusammenhalt aus?
Für die im Dezember erscheinende Ausgabe 52/2025 suchen wir Beiträge, die sich aus unterschiedlichen fachwissenschaftlichen Perspektiven mit dem Thema „Erziehung“ auseinandersetzen und das Spannungsfeld von Erziehung und Politik im zeitgeschichtlichen Kontext in den Blick nehmen. Exposés mit einem Umfang von höchstens 4000 Zeichen (ein bis zwei Seiten) können bis zum 1. Juli 2025 per E-Mail an apuz@bpb.de eingereicht werden. Aus den Exposés sollen die zugrunde liegenden Leitfragen und die Struktur des Beitrags klar hervorgehen. Bitte fügen Sie auch einen Kurzlebenslauf bei.
Vor der Auswahl der Autorinnen und Autoren durch die APuZ-Redaktion werden alle eingereichten Exposés anonymisiert. Bewertungskriterien sind Originalität sowie wissenschaftliche Qualität und gesellschaftliche Relevanz. Die ausgewählten Autorinnen und Autoren haben bis zum 27. Oktober 2025 Zeit, ihre Beiträge im Umfang von etwa 27 000 Zeichen (inklusive Leerzeichen und Fußnoten) zu schreiben. Diese werden in der Print- und Online-Ausgabe der APuZ veröffentlicht.
Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!
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