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KZ-Außenlager Ellrich - Juliushütte | Themen | bpb.de

KZ-Außenlager Ellrich - Juliushütte

Das Konzentrationslager mit dem Tarnnamen "Erich" bestand von Mai 1944 bis April 1945 in der thüringischen Kleinstadt Ellrich. Es wurde in alten Gipsfabriken in der Nähe des Bahnhofs errichtet und fungierte als Außenlager zunächst des Konzentrationslagers Buchenwald, ab Oktober 1944 des Konzentrationslagers Mittelbau. Die Häftlinge kamen aus allen Teilen Europas und wurden in Schuppen und den halbverfallenen Fabrikgebäuden zusammengedrängt. Viele überlebten den Einsatz der Zwangsarbeit nicht, litten an Hunger, an Krankheiten und an den Misshandlungen durch die Wachmannschaften.

In der Nachkriegszeit wurde das ehemalige Lagergelände durch die innerdeutsche Grenze geteilt. Auf östlicher Seite ließen DDR-Behörden im Zuge des Grenzausbaus ab 1952 Teile der Lagergebäude abbauen, im Jahr 1964 sprengte der Bundesgrenzschutz auf der westlichen Seite die verbliebenen Gebäude. Das gesamte Gelände ist erst seit dem Ende der DDR wieder zugänglich. Durch internationale Workcamps und den Verein "Jugend für Dora" wird das Gelände seit einigen Jahren als Gedenkort erschlossen. Im April 2010 wurde ein von ehemaligen französischen Häftlingen finanziertes Informationssystem zur Geschichte des Lagers eingeweiht.

An den Wänden der ehemaligen Häftlingsunterkünfte waren verschiedene Malereien und Zeichnungen entstanden. Dem Abbruch des ehemaligen Lagers fiel der größte Teil dieser Zeichnungen zum Opfer, nur einige Fragmente blieben erhalten. Sie wurden in das Ostberliner Museum für deutsche Geschichte (heute: Deutsches Historisches Museum, DHM) gebracht, gerieten dort jedoch lange in Vergessenheit. Erst 2009 führten Recherchen zur Ellricher Lagergeschichte zur Wiederentdeckung der Fresken, die seit September 2011 in der Gedenkstätte Buchenwald zu sehen sind.

Pädagogisches Angebot

Führungen werden auf Anfrage durch die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora organisiert (info@dora.de).

Öffnungszeiten

Das Informationssystem auf dem ehemaligen Lagergelände (Pontelstraße, 99755 Ellrich) ist jederzeit frei zugänglich.

Kontakt
Jugend für Dora e.V. Internationaler Jugendverein c/o KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
99734 Nordhausen
Bundesland Thüringen

Telefon: +49 (0)3631 495817

Externer Link: http://www.stadtellrich.de/texte/seite.php?id=55256
Externer Link: kontakt@jfd-ev.org

Lage
Pontelstraße
99755 Ellrich