Der Güterbahnhof Moabit war der größte Deportationsbahnhof Berlins. In den Jahren 1942 bis 1944 wurden von dort mehr als 32 000 Jüdinnen und Juden in die Ghettos und Vernichtungslager in den vom Deutschen Reich besetzten Gebieten im Osten deportiert. Die Nationalsozialisten nutzten den Bahnhof aufgrund seiner zentralen Lage im Schienennetz, aber auch wegen der Nähe zu den Sammellagern. Als Sammellager wurden insbesondere jüdische Einrichtungen wie die Synagoge in der Levetzowstraße missbraucht. Vor aller Augen wurden die Menschen durch die Straßen Moabits getrieben. Damit widerspricht gerade der Güterbahnhof Moabit der deutschen Nachkriegslegende, dass der Holocaust im Verborgenen stattfand. Das Gelände des Güterbahnhofs Moabit ist infolge der Grundstücksverwertung ab den 1990er-Jahren beinahe ganz verschwunden. 2016 wurden die vorhandenen Reste an der Stelle der der für die Deportationen genutzten Gleise 69, 81 und 82 unter Denkmalschutz gestellt. Auch die Bedeutung dieses lange vernachlässigten Ortes in der Systematik der Deportationen wurde erst 2006 in einem Forschungsgutachten nachgewiesen. Zuständig für den 2017 eingeweihten Gedenkort ist das Bezirksamt Mitte von Berlin, das zusammen mit der damaligen Senatsverwaltung für Kultur 2016 einen Kunstwettbewerb auslobte, den das Berliner Kollektiv raumlabor für sich entscheiden konnte. Heute markieren 20 Kiefern das Areal, an den Tagen der Deportationen leuchtet zudem bei Eintritt der Dunkelheit ein Lichtzeichen.
Pädagogisches AngebotAuf Wunsch werden am Gedenkort und an anderen historischen Orten des Tiergartens Führungen nach Absprache angeboten. Dabei werden gern auch individuelle Wünsche berücksichtigt.
ÖffnungszeitenTäglich 24 Stunden zugänglich.
Kontakt
Bezirksamt Mitte von Berlin
Alt Moabit 25
10559 Berlin
Bundesland Berlin
Externer Link: https://gedenkort-moabit-berlin.de/
Lage
Ellen-Epstein-Straße, 10559 Berlin, neben der Hausnummer 1
10559 Berlin