Junge Menschen sind mehr als bereit Verantwortung zu übernehmen und sich aktiv für gesellschaftliche Veränderungen einzusetzen. Der Jugendengagementkongress 2025 hat erneut viele junge engagierte Menschen aus ganz Deutschland zusammengebracht, die sich in ihren Städten, Gemeinden und Netzwerken unter anderem für Themen von sozialer Gerechtigkeit, Umweltschutz und Vielfalt einsetzen.
Der Jugendengagementkongress - kurz: Juko - ist nicht nur eine Würdigung des freiwilligen Engagements der Teilnehmer*innen, sondern auch ein Raum, in dem unterschiedliche Perspektiven aufeinandertreffen und sich so zu neuen Impulsen für jeden einzelnen Menschen entwickeln. In den einzelnen Workshops und auch Exkursionen zu verschiedenen Orten in Berlin ging es oft um mehr als theoretisches Wissen: das Verlassen der eigenen Blase, das Öffnen für und Anhören von anderen Sichtweisen manchmal auch unbequemen Meinungen, das Reflektieren der eigenen Position und das Beteiligen an Diskussionen.
Am Dienstag, den 20. Mai wurde der Juko im Umweltforum in Berlin mit einem Plenum eröffnet. Die Musikerin KTRNA aus Berlin zog bereits zu Beginn die Aufmerksamkeit der Teilnehmer*innen auf sich und leitete damit die kommenden Tage des Juko ein.
Nach einem Warm-Up und dem organisatorischen Ausblick auf die nachfolgenden Tage wurden die Teilnehmer*innen für den ersten Tag verabschiedet.
Für den 21. und 22. Mai standen Workshops bzw. Exkursionen auf dem Plan. Spätestens hier wurde klar: Der Juko ist nicht nur eine Zusammenkunft von sehr heterogenen jungen Engagierten. Alle Teilnehmenden konnten sich vor dem Kongress für drei Workshops bzw. Exkursionen anmelden, ganz von den eigenen Interessen geleitet. So bot zum Beispiel die Servicestelle Jugendbeteiligung e. V. einen Workshop zu „Generationen(un-)gerechtigkeit?!“ an. Unter der Fragestellung „Was kann getan werden, um gerade politisch die Interessen der Generationen auszugleichen und mehr Gerechtigkeit herzustellen?“ wurde der Blick auf verschiedene Engagementformen und ihre Auswirkungen im Bezug auf Generationengerechtigkeit geworfen.
Gleichzeitig konnten die Teilnehmenden Hilfestellungen zur eigenen Projektentwicklung nutzen, weitere Referierende halfen ihnen zu erkennen und reflektieren, wie inklusiv das eigene Engagement gestaltet ist. Wer kann mitmachen – und wer bleibt außen vor?
Insgesamt kamen so über 40 Workshops und Exkursionen zusammen.
Die Pausen machten deutlich, wie wichtig der Austausch untereinander ist. Auf dem „Marktplatz des Engagements“ gaben Ausstellende wie Youth lead the Change, Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) oder die Arolsen Archives Impulse für das eigene Engagement. Dabei wurden Wege für jugendpolitische Interessenvertretung vor Ort, Möglichkeiten zur Vernetzung oder Austauschprogramme für queere Jugendliche im Ausland aufgezeigt. Für viele Teilnehmende wurde hier deutlich, wie viele Unterstützungsmöglichkeiten bereits bestehen.
Am Vormittag des 23. Mai, dem Tag des Grundgesetzes, konnten die Teilnehmenden in einer stadtweiten Rallye Berliner Initiativen besuchen und deren Arbeit kennenlernen. Am Nachmittag war auch die Juko-Teilnehmendenschaft zum Festakt mit der Auszeichnung der „Botschafter*innen für Demokratie und Toleranz“ eingeladen. Serpil Temiz Unvar, der Omas gegen Rechts Deutschland e. V., Sarah Hüttenberend, Gianni Jovanovic und Fatuma Musa Afrah wurden als Botschafter*innen für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Beim Empfang gab es Gelegenheit für Austausch,gemeinsames Anstoßen und Fotos.
Der Tag wurde mit Juko-Abschlussparty mit einem Dancebattle um Mitternacht beendet.
Der Jugendengagementkongress 2025 hat eindrucksvoll gezeigt: Junge Menschen wollen mitgestalten - und sie haben viele gute Ideen, wie unsere Gesellschaft gerechter, nachhaltiger und offener werden kann. In den Workshops, Exkursionen und Gesprächen wurde spürbar: Es sind die Begegnungen, die zählen. Der Austausch mit Gleichgesinnten, aber auch das bewusste Auseinandersetzen mit anderen Sichtweisen schaffen Räume, in denen neue Ideen entstehen – und in denen junge Menschen erleben, dass sie mit ihren Anliegen nicht alleine sind. Viele Teilnehmer*innen reisen mit konkreten Projektideen und gestärkten Selbstbewusstsein zurück in ihre Gemeinden, Schulen oder Initiativen - und tragen das Erlebte weiter. So wird deutlich: Junge Menschen sind nicht die Zukunft - sie sind ein aktiver Teil der Gegenwart. Sie gestalten, fordern, bringen Dinge in Bewegung: Sie zeigen wie demokratisches Miteinander gelingen kann, wenn man ihnen zuhört, sie ernst nimmt, und Räume schafft, in denen sie etwas bewirken können.