Friedenflechten & Film 30 Jahre Erfahrungen aus Südosteuropa
1995 markierte einen Wendepunkt in Südosteuropa: Das Ende des Kriegs in Bosnien und Herzegowina und Kroatien brachte zwar Frieden, doch auch Völkermord, ethnische Vertreibungen und massive Menschenrechtsverletzungen. Die Konflikte von 1991 bis 2001 forderten hunderttausende Todesopfer und vertrieben Millionen Menschen.
Trotz politischer Herausforderungen zeigt die Region eine bemerkenswerte kulturelle und zivilgesellschaftliche Resilienz. Doch wie und wann gelingt Versöhnung? Welche Machtverhältnisse fördern bzw. verhindern nachhaltigen Frieden?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich das interdisziplinäre Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung „Friedenflechten. 30 Jahre Erfahrungen aus Südosteuropa“ und tourt zu fünf Festivals bundesweit. Am 6. November 2025 geht es um Film, die Veranstaltungsreihe ist beim Filmfestival Cottbus zu Gast.
Mit dem Zerfall Jugoslawiens veränderte sich auch die Filmproduktion grundlegend, häufig im Zeichen nationalistischer Narrative. In vielen Nachfolgestaaten wurde der Film zu einem Mittel der Identitätsstiftung, das historische Deutungen und Opferrollen betonte. Gleichzeitig entstanden unabhängige Produktionen, die sich bewusst gegen diese Vereinnahmung stellten.
Inmitten von Krieg, Fragmentierung und politischem Umbruch wurde das Filmemachen für viele zur Form des zivilgesellschaftlichen Widerstands – ein künstlerischer Akt im Dienst der Aufklärung und Versöhnung, auch Archivierung und Dokumentierung.
Im Rahmen einer Liveausgabe des Podcasts für Polemik und Palaver „Neues vom Ballaballa-Balkan“ erörtern die Moderatoren Danijel Majić und Krsto Lazarević mit ihren Gästen das friedensstiftende Potenzial des Films in Südosteuropa.
Sie diskutieren mit den Filmemacher/-innen Aida Begić (BA), Nikola Ležaić (RS) und Ivan Ramljak (HR) sowie der Produzentin Miljana Dunđerin (XK). Der Eintritt ist kostenfrei.
Die Veranstaltung findet auf Bosnisch/Kroatisch/Serbisch statt und wird ins Deutsche verdolmetscht.
Filmvorführungen
Die Diskussion wird mit folgenden Filmvorführungen der beteiligten Filmmacher/-innen begleitet:
6. November 2025
14:30 Uhr: PEACEMAKER
anschließend Publikumsgespräch mit dem Regisseur Ivan Ramljak17:00 Uhr: SNOW, Vorfilm: THE DIVIDED CITY OF MITROVICA
20:30 Uhr: HOW COME IT'S ALL GREEN OUT HERE
anschließend Publikumsgespräch mit dem Regisseur Nikola Ležaić
Die Tickets für die Filme sowie das vollständige Programm sind ab dem 14. Oktober 2025 auf der Externer Link: Webseite des Filmfestivals Cottbus verfügbar.
Hinweise zur Veranstaltung
Veranstaltungsadresse:
Kammerbühne des Staatstheater Cottbus
Wernerstraße 60
03046 Cottbus
Veranstalter:
Bundeszentrale für politische Bildung und Stiftung Filmfestival Cottbus
Anmeldung:
Teilnahmegebühr: Für die Filme gelten die Festivalpreise. Die Diskussion ist kostenfrei.
Weitere Informationen unter: Externer Link: www.filmfestivalcottbus.de.