Wer gibt uns heute noch zu denken?
Zwischen Populisten, Experten, Talkshowdauergästen und Influencern: Welche Rolle spielen Intellektuelle heute noch in Kunst, Publizistik und Politik?
Öffentliche Podiumsdiskussion mit Dr. Svenja Flaßpöhler (Philosophin und Journalistin, Chefredakteurin des Philosophie Magazins), Dr. Stefan Wolle (Historiker, „Die heile Welt der Diktatur“), Dr. Angelika Richter (Kunsthistorikerin und Präsidentin der Kunsthochschule Weißensee), dem Berlin/Leipziger Schriftsteller Marko Martin („Dissidentisches Denken“, Träger des Reiner Kunze Preises und Ovid Preises 2025), und mit einem Grußwort von Prof. Klaus Staeck (Bitterfeld/Heidelberg, Politischer Grafiker und ehemaliger Präsident der Künste), sowie weiteren Gästen.
Moderation: Prof. Alexander Gallus (Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte).
Zum Hintergrund
Die Rolle von Intellektuellen hat sich gewandelt, aber ihre Fähigkeit, kritisch zu denken, gesellschaftliche Missstände zu analysieren und mit Denkanstößen öffentliche Debatten anzuregen, bleibt unerlässlich. Doch wer vermittelt öffentliches Nachdenken heutzutage? Und wie intensiv wird noch darauf gehört?
Als Intellektueller gilt gemeinhin jemand, der in wissenschaftlichen, künstlerischen, philosophischen oder literarischen Bereichen tätig ist, eine anerkannte Expertise besitzt und sich aktiv an öffentlichen Diskursen beteiligt. Doch im digitalen Zeitalter fordern neue Plattformen wie Blogs, soziale Medien und Podcasts die Figur des klassischen Intellektuellen heraus. Obwohl sich Medienlandschaft und die Art der gesellschaftlichen Auseinandersetzung verändert haben, bleibt die Notwendigkeit für eine kritische und reflektierte Stimme bestehen.
Intellektuelle können komplexe Probleme analysieren und verschiedene Perspektiven aufzeigen, die über vereinfachte Darstellungen hinausgehen. Sie können Debatten anregen, neue Ideen einbringen und dazu beitragen, gesellschaftliche Entwicklungen zu hinterfragen und zu gestalten. Sie leisten im Idealfall Orientierungshilfe in einer unübersichtlicher gewordenen Welt, die zugleich gefährdet ist, intoleranter und undemokratischer zu werden. Dabei können sie Populismus und Vereinfachungen entgegentreten und zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen anregen, sie können aber auch Gefahr laufen, Meinung manipulativ zu beeinflussen, beispielsweis ein diktatorisch geführten Regimen.
Ob und inwieweit sie in der Bundesrepublik ihrer anspruchsvollen Rolle gerecht werden oder daran scheitern, und inwiefern intellektuelle Denkanstoßgeberinnen und Denkanstoßgeber überhaupt noch Chancen haben, in der breiten Öffentlichkeit auf Gehör zu stoßen und in welchen Medien und Milieus, das beleuchten Prof. Dr. Alexander Gallus und seine Gäste am Abend des 4.11.2025, jenem Tag, an dem vor genau 36 Jahren auf dem Berliner Alexanderplatz Intellektuelle wie Christa Wolf, Stefan Heym, Heiner Müller und Christoph Hein vor über 500.000 Menschen die Forderung nach Demokratie, Meinungsfreiheit und gesellschaftlichen Reformen erhoben und die Friedliche Revolution in der DDR unumkehrbar machten.
Ergänzend zum Thema:
Stefan Wolle,
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation des Lehrstuhls für politische Theorie und Ideengeschichte der Universität Chemnitz und der Bundeszentrale für politische Bildung mit ihrer Online-Redaktion
Der Eintritt ist frei.
Hinweise zur Veranstaltung
Veranstaltungsadresse:
"Altes Heizhaus" im Innenhof der TU Chemnitz
Straße der Nationen 62
Chemnitz
Veranstalter:
Lehrstuhl Politische Theorie und Ideengeschichte der TU Chemnitz und Redaktion
Weitere Informationen unter:
TU Chemnitz
Prof. Dr. Alexander Gallus
Professur Politische Theorie und Ideengeschichte der TU Chemnitz
Tel. +49 371 531-27710
E-Mail Link: alexander.gallus@phil.tu-chemnitz.de
bpb
Holger Kulick
Redaktion Externer Link: www.deutschlandarchiv.de der bpb
E-Mail Link: holger.kulick@bpb.de
Tel. +49 (0)30 254504-451
Zielgruppe:
Studierende und Interessierte für historische und politische Bildung
Hinweise zur Teilnahme:
Teilnahmegebühr: Der Eintritt ist frei