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Webtalk: „Am Tag danach. Erfahrungen des Opferbeauftragten aus den ersten Tagen nach dem rassistischen Anschlag in Hanau“
Über die Veranstaltung
Für den Tag nach dem Anschlag vom 19. Februar 2020 gab es kein Erfahrungswissen, auf das die Stadtverwaltung zurückgreifen konnte. Robert Erkan formuliert im Rückblick zehn Lehren, die er aus seiner Tätigkeit als städtischer Opferberater gezogen hat, um den Erwartungen der Betroffenen und den widersprüchlichen Erfordernissen von polizeilicher Tataufklärung, kommunaler Krisenbewältigung und psychosozialer Unterstützung der Betroffenen gerecht zu werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Erfahrungen mit der Einbindung unterschiedlicher Akteure, die in den ersten Wochen nach der Tat für den lokalen Zusammenhalt entscheidend sind.
Mit Robert Erkan (Mediator und Coach, ehemaliger städtischer Opferberater der Stadt Hanau)
Der Webtalk findet im Rahmen der
Islamistische und rassistische Anschläge richten sich nicht allein gegen einzelne Personen, sondern zielen auch auf das Zusammenleben und den sozialen Zusammenhalt vor Ort. Neben dem Schüren von Unsicherheit und Angst vor Gewalt im öffentlichen Raum gehört hierzu auch die Mobilisierung von Feindbildern und die Polarisierung des gesellschaftlichen Klimas. Ob in Berlin, Bielefeld, Dresden, Hanau, Magdeburg, München oder Solingen – die emotionalen, sozialen und politischen Folgen der Gewalttaten gehen über die unmittelbar Betroffenen weit hinaus.
Wie gehen zivilgesellschaftliche und städtische Akteur:innen mit den Folgen dieser Gewalt um? Welche lokalen Strategien entstehen im Umgang mit kollektiven Traumatisierungen, Verunsicherung und gesellschaftlicher Polarisierung? Wie werden Betroffene unterstützt und Gedenken organisiert? Welche Strukturen haben sich nach solchen Ereignissen bewährt und können als präventive Ansätze für andere Städte dienen?
Die Webtalkreihe „Getroffene Orte“ widmet sich diesen Fragen aus der Perspektive lokaler Akteur:innen und trägt Erfahrungen zusammen, die sich in Präventionsansätzen, aber auch in akuten Krisensituationen aufgreifen lassen. Denn an Orten, die zum Ziel von islamistischen oder rassistischen Anschlägen wurden, sind neue Formen der Solidarität, der Erinnerung und der Zusammenarbeit und Koordination vonnöten. Dabei sind vielfältige Ansätze denkbar: von kommunalen Erinnerungsprojekten über Bildungsangebote bis hin zur konkreten Unterstützung für Betroffene sowie Ansätze, die Wechselwirkungen zwischen polarisierten Gruppen, Instrumentalisierungen und Phänomene von Co-Radikalisierungen berücksichtigen.
Die Veranstaltungsreihe wendet sich vor allem an zivilgesellschaftliche Akteur:innen sowie an Mitarbeiter:innen von kommunalen Verwaltungen und Kommunalpolitiker:innen, um Erfahrungen auszutauschen, Herausforderungen zu benennen und Handlungsmöglichkeiten sichtbar zu machen. Bitte melden Sie sich jeweils einzeln zu den Terminen an.
Alle Veranstaltungen finden jeweils dienstags von 16:00 - 17:30 Uhr per Zoom statt. Alle registrierten Teilnehmer:innen erhalten per Mail am jeweiligen Vorabend den Veranstaltungsraum.
Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie hier:
Externer Link: https://www.radis-forschung.de/forschung/veranstaltungen/webtalkreihe-30
Hinweise zur Veranstaltung
Veranstalter:
Eine Kooperation der Bundeszentrale für politische Bildung, Externer Link: Ufuq e.V. und dem Externer Link: Forschungsverbund RADIS
Anmeldung:
Teilnahmegebühr: Die Teilnahme ist kostenfrei.