Viele Menschen in Deutschland sind engagiert: in Nachbarschaft und Quartier, in Verbänden und Vereinen, in Bürgerinitiativen und Parteien, in informellen Netzwerken und Freiwilligendiensten. 36 Prozent der Bevölkerung gelten nach dem Freiwilligensurvey 2009 als engagiert, mehr als 23 Millionen Menschen, die sich in den unterschiedlichsten Bereichen von Feuerwehr und Rettungsdiensten über Kunst und Kultur bis hin zur Flüchtlingshilfe einbringen.
Engagement ermöglicht Teilhabe und Anerkennung. Daher sollte der Zugang dazu möglichst allen gleichermaßen offenstehen. Doch wirken sich Bildungs- und Erwerbstatus auf den Grad des Engagements aus: Personen mit niedrigeren Bildungsabschlüssen oder Bezieher von Arbeitslosengeld II wenden weniger Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten auf als Erwerbstätige und höher Gebildete.
Adalbert Evers, Thomas Klie, Paul-Stefan Roß
Die Vielfalt des Engagements. Eine Herausforderung an Gesellschaft und Politik
Politik und Dritter Sektor sollten die aktuelle Vielfalt von alten und neuen Formen des Engagements anerkennen, aber zugleich an der zivilgesellschaftlichen Profilierung des gesamten Ensembles verschiedener Engagementformen mitwirken.
Ansgar Klein
Grundlagen und Perspektiven guter Engagementpolitik
Die politische Förderung von Engagement bildet ein neues und noch fragiles Politikfeld. In dem Beitrag werden das Verständnis von "bürgerschaftlichem Engagement" und Anforderungen einer guten Engagementpolitik skizziert.
Michael Alberg-Seberich, Holger Backhaus-Maul, Stefan Nährlich, Andreas Rickert, Rudolf Speth
Über die Zukunft von Engagement und Engagementpolitik
Zivilgesellschaftlicher Eigensinn und Selbststeuerung sowie Erschließung vor¬handener Ressourcen und Wirkungsbeschreibungen markieren die Zukunft des organisierten Engagements.
Rabea Haß, Annelie Beller
Der Bundesfreiwilligendienst: Ein Erfolgsmodell für alle?
2011 wurde der Bundesfreiwilligendienst in Deutschland eingeführt. Dort können sich auch Menschen über 27 Jahren engagieren und er wird staatlich stärker gesteuert als die etablierten Freiwilligendienste. Der Beitrag zieht ein erstes Fazit.
Haci-Halil Uslucan
Freiwilliges Engagement von Zuwanderern: Verkannte Potenziale der gesellschaftlichen Teilhabe
Wir werden älter, weniger und bunter. Vor diesem Hintergrund lässt sich auf die Potenziale von Zuwanderern als Ehrenamtliche nicht verzichten. Dafür sind Voraussetzungen zu schaffen, die ihnen den Zugang zum Engagement erleichtern.
Frank Gesemann, Roland Roth
Engagement im Quartier
In Stadtteilen mit einer Kumulation sozialer Herausforderungen kann freiwilliges Engagement das nachbarschaftliche Miteinander fördern, die lokalen Bildungschancen verbessern sowie die Partizipation von Zugewanderten unterstützen.
Misun Han-Broich
Engagement in der Flüchtlingshilfe – eine Erfolg versprechende Integrationshilfe
Die aktuellen Nöte einer zunehmenden Zahl von Flüchtlingen stellen Staat und Gesellschaft vor besondere Herausforderungen. Beziehungen zwischen Ehren¬amtlichen und Flüchtlingen fördern die Integration und sollten gestärkt werden.
Claudia Pinl
Ehrenamt statt Sozialstaat? Kritik der Engagementpolitik
Bürgerschaftliches Engagement ist in der Demokratie unverzichtbar. Diese Res¬source wird aber missbraucht, wenn sie dazu dient, die schwindende Finanzkraft von Kommunen, Bildungssektor oder Pflegeinstitutionen zu kompensieren.
Publikation zum Thema
APuZ - Jahresband 2015
Der APuZ-Jahresband 2015: Sämtliche Ausgaben der Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte" aus dem Jahr 2015.Weiter...