"Arbeitsplätze, Wachstum und Investitionen" stehen an erster Stelle der Politikbereiche, "in denen die Europäische Union wirklich etwas bewegen kann". So Jean-Claude Juncker im Juli 2014 in seinen politischen Leitlinien für die nächste Europäische Kommission. Die Kompetenzen für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik liegen jedoch vornehmlich bei den Nationalstaaten. Gemeinsame Sozialstandards wie ein europäischer Mindestlohn oder eine europäische Arbeitslosenversicherung sind vorerst nur in der Diskussion.
Ist EU-weite Arbeitskräftemobilität geeignet, die Ungleichheit der Einkommens-, Arbeits- und Lebensbedingungen zu mindern und den Anforderungen der nationalen Arbeitsmärkte gerecht zu werden? Das Schicksal der heranwachsenden Generation in den Mitgliedsländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit bleibt die derzeit größte Herausforderung.
Michael Dauderstädt
Kartografie der Ungleichheit: Wachstum, Arbeit und Einkommen in Europa
Vor der Krise 2009 wies Europa ein ordentliches Wachstum auf, bei dem Beschäftigung und Einkommen vor allem in den ärmeren Ländern rasch wuchsen. Nach der Rezession erholte sich Mittelosteuropa wieder, während die südliche Peripherie tiefer in die Krise geriet.
Jale Tosun
Jugendarbeitslosigkeit und Beschäftigungspolitik in der EU
Die Entwicklung der politischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Jugendarbeitslosigkeit in Europa ist dynamisch. Das vorgestellte, in der Praxis bereits erprobte Förderinstrument könnte eine Handlungsoption für die Zukunft darstellen.
Andreas Mayert
Arbeitskräftewanderung zur Stabilisierung des Euroraums?
Arbeitsmobilität könnte nach der Theorie optimaler Währungsräume eine Möglichkeit sein, die hohe Arbeitslosigkeit in den europäischen Krisenstaaten abzubauen. Entsprechende Überlegungen werden in Bezug zum beobachtbaren Wanderungsgeschehen in der Eurozone gesetzt.
Jane Hardy, Moira Calveley, Steve Shelley
Arbeitsmigration im Gesundheitswesen: Trends und Auswirkungen
Die grenzüberschreitender Mobilität von Fachkräften aus den Bereichen Gesundheit und Pflege in Europa wächst: Die Motive, Muster und Folgen dieser Wanderungsbewegungen indizieren eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Situation.
Martin Seeliger
Europäischer Mindestlohn als Arbeitnehmerinteresse? Probleme gewerkschaftlicher Positionsbildung
Der Vorschlag einer gemeinsamen Lohnuntergrenze für die EU wirkt plausibel. Die Diskussionen unter den europäischen Gewerkschaften sind allerdings kontrovers. Heterogenität erschwert die Entwicklung einer gemeinsamen Position.
Christian Schramek
Wirtschaftliche Aspekte der Zusammenarbeit in der Euroregion Elbe/Labe
Die deutsch-tschechische Euroregion hat sich auch der Förderung der grenzüberschreitenden Wirtschaftsbeziehungen auf ihrem Gebiet verschrieben. Die hiermit verbundenen Herausforderungen, Hindernisse und bisherigen Erfolge werden bilanziert.
Sven Rahner
Neue Wege arbeitspolitischer Solidarität in Deutschland und Europa
Der Strukturwandel der Arbeit schreitet rasant voran und hinterlässt Spuren auf der makrosozialen und der individuellen Ebene. Eine digitale und flexible Ökonomie und Arbeitswelt verlangt vor allem nach Innovationen im Bereich Weiterbildung und Qualifizierung.
Publikation zum Thema
APuZ - Jahresband 2015
Der APuZ-Jahresband 2015: Sämtliche Ausgaben der Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte" aus dem Jahr 2015.Weiter...