Als Teildisziplin des HipHop gehört Rapmusik zur dominanten Kultur der Gegenwart. Von ihren Anfängen in den New Yorker Armutsvierteln der 1970er Jahre bis in den globalen Mainstream war es jedoch ein weiter Weg, denn seit jeher hat die Kunstform polarisiert.
Ungeachtet aller Kontroversen hat sich Rap zu einem äußerst vielfältigen Genre mit einer großen Bandbreite an lyrischem, musikalischem und technischem Anspruch entwickelt, das weltweit Anknüpfungspunkte für sehr unterschiedliche Hörerschaften bietet. So spiegeln sich in der Musikrichtung stets auch gesellschaftliche Konfliktlinien wider. Es ist das darin liegende zeitdiagnostische Potenzial, das eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Rap so vielversprechend für die politische Bildung macht.
Marc Dietrich
Rap als Forschungsgegenstand
HipHop ist seit Jahren die größte Jugendkultur. Nach anfänglicher Verzögerung hat sich in den Sozial- und Kulturwissenschaften eine thematisch und perspektivisch breit aufgestellte HipHop-Forschung etabliert, deren wesentliche Linien in dem Beitrag dargestellt werden.
Jeffrey O.G. Ogbar
Rapkultur und Politik. Eine US-amerikanische Geschichte
Seit seiner Entstehung in der New Yorker South Bronx in den 1970er Jahren war Rap als "schwarze Kunstform" von Natur aus stark politisch aufgeladen. Die Willensbekundung und Mobilisierung mithilfe von Rap hat im Laufe der Zeit verschiedene Formen angenommen.
Martin Seeliger
Rap und Gegenidentitäten in der Migrationsgesellschaft
Fremdheit und Migration sind zentrale Bezugspunkte deutscher Rapmusik. Woher kommt das? Aufschlussreich sind neben den historischen Zusammenhängen die Wechselwirkungen zwischen dem Integrationskrisendiskurs und den Inszenierungspraktiken im Gangsta-Rap.
Heidi Süß
Sex(ismus) ohne Grund? Zum Zusammenhang von Rap und Geschlecht
Zu den häufigsten Vorwürfen gegenüber Rap zählen Sexismus, Misogynie und Homophobie. Den Zusammenhang von Rap und Geschlecht auf diese teils zutreffenden Schilderungen zu reduzieren, wird der Komplexität und Diversität der Szene mit Blick auf Geschlecht jedoch nicht gerecht.
Fabian Wolbring
"Ich bin mehr Gangster als mein Gangster-Image". Zum Verhältnis von Gangsta-Rap und Kriminalität
Der Artikel verhandelt an den Beispielen Bushido und Kollegah das ambivalente Verhältnis von Authentizität und Fiktion im deutschen Gangsta-Rap, indem er den genrespezifischen Authentizitätsanspruch skizziert und aktuelle Tendenzen im digitalen Medienzeitalter aufzeigt.
Marcus Staiger
Antisemitismus im deutschen Rap - Essay
Die Diskussion über Rap und Antisemitismus ist verworren. Denn stets wird der Nahost-Konflikt mitverhandelt, an dem sich harte ideologische Grenzen auftun, die meist nichts mehr mit dem Nahost-Konflikt, sondern nur noch etwas mit dem eigenen Standpunkt zu tun haben.