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Editorial | Jugend in Europa | bpb.de

Jugend in Europa Editorial Jugend in der Europäischen Union - Essay Politisches Verhalten Jugendlicher in Europa Zukunft Europa im Blick der Jugend Benachteiligte Jugendliche in Europa Europas Jugend: Protagonisten für Integration oder Nationalismus?

Editorial

Katharina Belwe

/ 2 Minuten zu lesen

Rund 75 Millionen Europäerinnen und Europäer sind zwischen 15 und 25 Jahre alt. In erster Linie sie sind es, die den europäischen Integrationsprozess voranbringen müssen.

Die Europäische Union wächst, wird vielfältiger und bunter - sie verändert mit jedem neu hinzukommenden Land ein wenig ihr Gesicht. Diese dynamische Entwicklung geht allerdings mit einer zunehmenden Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger einher. Viele können nicht erkennen, wo die Vorteile einer immer größer werdenden EU für sie liegen.

Gilt das auch für die jüngere Generation? Welche Erwartungen verbindet diese mit einem erweiterten und neu verfassten Europa? Rund 75 Millionen Europäerinnen und Europäer - ein Drittel der Bevölkerung Europas - sind zwischen 15 und 25 Jahre alt. In erster Linie sind es diese jungen Menschen, die den europäischen Integrationsprozess weiter voranbringen müssen. Analysen zeigen, dass ihre Haltung zu Europa ganz wesentlich von ihrem Bildungsniveau abhängt. Jene jungen Menschen, die nur über geringere Bildungschancen verfügen und sich dadurch nicht selten auch sozial benachteiligt fühlen, stehen Europa oft skeptisch gegenüber. Mit der Zunahme des Bildungsniveaus, die meist auch Fremdsprachenkompetenzen, ein stärkeres Interesse an Politik und ein größeres Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit in der Gesellschaft einschließt, wächst hingegen das Interesse an Europa und damit zugleich das Bedürfnis nach stärkerer Mitgestaltung des Integrationsprozesses. Mehr Wissen führt zu mehr Offenheit - nicht nur gegenüber Europa.

Ein niedriger Bildungsabschluss muss jedoch nicht zwangsläufig mit einer größeren Distanz zu Europa einhergehen. Je mehr Chancen Europa allen jungen Menschen für die Gestaltung ihrer Bildungs- und Berufsverläufe bietet, umso mehr werden sie sich diese zunutze machen wollen - und sich stärker mit Europa identifizieren.