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Der Wiederaufbau jüdischen Lebens in Italien | Juden in Europa | bpb.de

Juden in Europa Editorial Die Einbürgerung der jüdischen Religion in Europa Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland nach 1945 Der Wiederaufbau jüdischen Lebens in Italien Der Fall Dreyfus und die Folgen Deutschsprachige Literatur und der Holocaust

Der Wiederaufbau jüdischen Lebens in Italien

Guri Schwarz

/ 20 Minuten zu lesen

Die Reintegration der Juden in Italien war kompliziert, obwohl die Bedingungen besser waren als in anderen Teilen Europas. Viele italienische Juden verdankten ihre Reintegration dem System kultureller Repräsentation.

Einleitung

Eine Geschichte der italienischen Juden nach dem Zweiten Weltkrieg muss bei den dramatischsten Auswirkungen der Verfolgung beginnen - bei den Verlusten, welche die jüdischen Gemeinden erlitten haben. Vor Beginn der Verfolgungen zählte die jüdische Gemeinde Italiens ungefähr 47 000 Mitglieder. Diese Zahl war am Ende des Krieges auf weniger als 30 000 geschrumpft. In knapp sieben Jahren hatte das italienische Judentum 40 Prozent seiner Mitglieder verloren, ein Verlust, der zum Teil durch aus dem Ausland einwandernde Juden ausgeglichen wurde, von denen sich 5000 in Italien niederließen. Als Folge der faschistischen Rassengesetzgebung von 1938 hatten sich etwa 4000 Juden von ihrem Glauben losgesagt, und nur wenige von ihnen kehrten nach dem Krieg zu ihrem alten Glauben zurück. Rund 11 000 ausländische und fast 6000 italienische Juden waren emigriert, mehr als 8000 (sowohl ausländische als auch italienische Juden) starben als Folge von Deportationen und Krieg.


Diese demografischen Verschiebungen innerhalb des italienischen Judentums führten zu einer geografischen Neuverteilung. Die Verfolgungen bewirkten, dass sich die schon seit dem 19. Jahrhundert andauernde Abwanderung der jüdischen Bevölkerung aus kleinen und mittleren Städten in die urbanen Zentren beschleunigte: Während im Jahre 1840 in Italien 87 jüdische Gemeinden registriert waren, so waren es nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch knapp über 20. Die jüdische Präsenz konzentrierte sich auf die größten Städte, was zur Folge hatte, dass viele der kleineren Gemeinden, die zuvor aktiv am jüdischen Leben teilgenommen hatten, unwiderruflich ihrer Lebenskraft beraubt wurden. Die größeren Gemeinden wuchsen und hatten ihre wichtigsten Zentren in Mailand und vor allem in Rom, das immer schon den größten jüdischen Bevölkerungsanteil besaß und Sitz der führenden jüdischen Institutionen war.

Im Juni 1956 legte die scheidende Ratsversammlung beim Fünften Kongress der Unione delle Communità Israelitiche Italiane (UCII) einen Bericht vor: Zwei Gemeinden hatten mehr als 6000 (Rom und Mailand), sechs mehr als 1000 (Florenz, Genua, Livorno, Turin, Triest und Venedig), zwei mehr als 500 (Neapel und Pisa), neun zählten mehr als 100 (Alexandria, Ancona, Bologna, Modena, Ferrara, Mantua, Padua, Vercelli und Verona), vier kamen auf weniger als 100 Mitglieder. Nur Rom (12.000) hatte einen ähnlich hohen Anteil von Juden wie vor dem Krieg, Mailand (6000) einen etwas höheren. In den folgenden Jahrzehnten sollte der Bevölkerungsanteil in Rom wieder zunehmen. Mailands Bevölkerungsanteil wuchs innerhalb kurzer Zeit rasch an, hauptsächlich dank seiner Anziehungskraft auf Juden aus dem Ausland.

Echos der Katastrophe

Die große Mehrheit der italienischen Juden hatte die Ächtung unter dem Faschismus als schweres Trauma erlebt, besonders in den Jahren nach 1938, da jede noch so kleine Entscheidung mit inneren Qualen einherging und oft die Familien spaltete. Wie ernst diese Tragödie war, wird in der Erinnerung von Renato Segre spürbar: "Die Proklamation vom 15. Juli 1938 hat uns zutiefst getroffen. Hier wurden wir, nach einer langen stillschweigenden Kampagne, erstmals offiziell darüber informiert, dass wir nicht länger als gleichwertige italienische Bürger angesehen wurden. Ab November wurden wir von unseren Arbeitsplätzen vertrieben; wir waren erschöpft von unseren Versuchen, in all dem Elend, dem wir ausgeliefert waren, standzuhalten, angesichts eines endlosen, fast täglichen Dahinschwindens, das sechs Jahre andauerte. (...) Wir sind innerlich tot. Die schreckliche Angst und die Schmerzen, die wir erlitten haben und die uns immer noch peinigen, wenn wir an unsere Lieben denken, die wir nie wiedersehen werden, hat uns körperlich und geistig so verändert, dass wir ganz andere Menschen geworden sind."

Für alle Italiener bedeutete die erste Phase der Nachkriegszeit die Heimkehr der Verschleppten, der Armeemitglieder und der Deportierten, die Wiedervereinigung von Familien und die bedrückende Aufgabe, die Toten zu zählen. Mit dem Ziel, vermisste Freunde und Verwandte aufzuspüren, war auch die Leitung der jüdischen Gemeinde in Rom befasst, die bereits im Juli 1944 tätig wurde, indem sie ein Komitee zur Wiederauffindung jüdischer Deportierter, das Comitato Ricerche Deportati Ebrei, gründete. Die Initiatoren des Komitees wagten sich in Zusammenarbeit mit den italienischen Behörden an die Aufgabe, jene von den Deutschen im Zuge der Razzia im Ghetto von Rom am 16. Oktober 1943 verschleppten Juden aufzuspüren und ihnen Hilfe zu leisten: "ältere Personen, Frauen und Kinder, die ohne ihre nötigste Kleidung fortgebracht wurden, (die) fast ein Jahr, einschließlich des gesamten Winters, in deutschen Konzentrationslagern verbracht hatten und die wohl in einem erschreckenden körperlichen und geistigen Zustand gewesen sein müssen". Es dauerte eine Weile, bis man verstand, welches Schicksal jene ereilt hatte, die in Richtung Osten deportiert worden waren. Nur 831 der über 7000 deportierten italienischen Juden kehrten heim.

Den Überlebenden stand ein langwieriger und schmerzhafter Reintegrationsprozess bevor. Am schärfsten war die Zäsur auf rechtlicher Ebene. Trotz anfänglicher Unsicherheiten während der Regierung Badoglio und ungeachtet des Widerstandes durch den Heiligen Stuhl, der die neue Regierung bereits im Sommer 1943 darüber informiert hatte, dass die antisemitischen Bestimmungen gewisse Elemente enthalten hätten, die "einer Bestätigung bedürfen", hatten die Alliierten in Artikel 31 des in Malta am 29. September 1943 unterzeichneten Waffenstillstandsabkommens die Abschaffung der Rassengesetze angeordnet. Dieser Prozess führte 1947 zur Wiederherstellung der vollen zivilen und politischen Rechte der Opfer.

Mit der Aufhebung der diskriminierenden Gesetze ging jedoch keine Läuterung jener einher, die durch die Propaganda des Regimes korrumpiert worden waren. Der faschistische Antisemitismus hatte eine Neuformulierung des Staatsbürgerbegriffes nach sich gezogen. Eines der seltenen Dokumente, in denen dieser Umstand anklingt, ist ein Artikel, der im September 1944 in "La Nazione del Popolo", dem Organ des Comitato Toscano di Liberazione Nazionale, erschien: "In der Zeit des Faschismus war in den Tageszeitungen, Zeitschriften und auf Plakaten viel von dem so genannten Rassenproblem die Rede. Begleitet wurde dies von Akten von solcher Grausamkeit, die den Bürgersinn der Italiener so verletzten, dass das plötzliche Schweigen zu dem Thema allgemein mit Erleichterung aufgenommen wird. (...) Wären die Rassengesetze und Verfolgungen bloß eine einmalige Episode in der langen Geschichte der faschistischen Missetaten gewesen, könnte dieses Schweigen gerechtfertigt sein. Würden diese Gesetze nur jene ins Verderben gestürzt haben, die direkt von ihm betroffen waren, bliebe für uns nicht mehr zu tun als diese abzuschaffen und so gut es ginge zu versuchen, den Schaden und die für die Opfer so schmerzlichen Verluste in einem Geist brüderlicher Solidarität wieder gut zu machen. (...) Aber die Rassenpolitik war keine einmalige Episode, sie hat Verderben nicht nur über die Verfolgten gebracht, sondern auch über das gesamte Leben in unserem Land. (...) Wir werden uns niemals wirklich frei nennen können, bis wir nicht unseren Geist und unsere Gewohnheiten auch von dem letzten Erbe der rassischen Diskriminierung gesäubert haben."

Doch die allmähliche Heimkehr jener, die den Todeslagern entkommen waren, fand nur wenig Beachtung, und über die reintegrative Gesetzgebung wurde kaum öffentlich diskutiert. Zudem sah sich Italien mit den Problemen von rund 30 000 ausländischen Juden konfrontiert, die aus Osteuropa geflüchtet und zwischen 1945 und 1948 ins Land gekommen waren. Die meisten versuchten, die britische Seeblockade zu umgehen und nach Palästina/Israel zu gelangen; einige blieben für ein paar Monate oder sogar Jahre in Italien, wo sie in für diesen Zweck eingerichteten Lagern Asyl fanden. Diese Entwicklungen wurden kaum öffentlich diskutiert, von dem heiklen Prozess, der schließlich zur Gründung des Staates Israel führte, ganz zu schweigen.

Das Fehlen einer kritischen Reflexion führte dazu, dass die Nachwirkungen der Tragödie, die über Europa hereingebrochen war, nachhaltigen Einfluss nicht nur auf das Empfinden der Verfolgten, sondern auch auf die Gefühle jener hatten, die aktive Verfolger oder auch lediglich Zuschauer gewesen waren. In Osteuropa - insbesondere in Polen, dem Herzen der Katastrophe - wurde der spezifisch rassistische und antisemitische Charakter der Verfolgungen sogar geleugnet und vertuscht, und die ermordeten Juden wurden den zivilen Opfern des Krieges hinzugezählt. Somit wurde, fast bis zum heutigen Tage, ausgeblendet, dass auch die einheimischen Bevölkerungen am Vernichtungsplan der Nazis beteiligt waren. Das Lager Auschwitz wurde zur Gedenkstätte, ein Ort ideologisierter Erinnerung, die den Opfern ihre Identität absprach. Indem die Anonymität der Opfer hervorgehoben wurde, wurden die Polen als Opfer der Unterdrückung durch den Faschismus gefeiert, der als verdorbene Frucht des Kapitalismus angesehen wurde. Im Westen herrschte zwar eine andere Stimmung, und die Tragödie wurde nicht absichtlich verklärt, wie das in Osteuropa der Fall gewesen war, aber sie wurde auch hier nicht mit der ihr gebührenden kritischen Aufmerksamkeit betrachtet.

So kam es, dass das Rassensystem der Nazis den Westen auch noch in der Zeit nach dem Krieg prägte: Überlebende der Todeslager wurden weiterhin nach der diskriminierenden Rasseneinteilung, die ihnen von ihren Verfolgern aufgezwungen worden war, bezeichnet, also als "jüdisch" und nicht etwa als polnisch, italienisch, deutsch, französisch oder ungarisch, selbst in den von den neuen Behörden ausgestellten Dokumenten.Hatte der Gedanke, die menschliche Spezies in "Rassen" zu unterteilen, einmal in den Köpfen der Menschen (und in den verschlungenen Pfaden der Bürokratie) Wurzeln geschlagen, war er offenbar nur schwer zu überwinden. Der "klebrige" Charakter rassistischer Kategorien verlieh ihnen Widerstandskraft gegen antifaschistische Säuberungsoperationen. So teilte ein italienischer Richter noch 1946 die Opfer eines zwei Jahre zuvor begangenen Massakers in "Juden" und "Arier" ein. Im selben Jahr verlangte ein Grenzposten Auskunft über die "Rasse" eines Staatsbürgers, der nach Italien zurückkehrte. Noch im Jahr 1948 wurden aufgrund von Haftbefehlen, die 1944 von Mussolinis Repubblica Sociale Italiana aus rassistischen Motiven ausgestellt worden waren, Verhaftungen vorgenommen. Bis in die frühen 1950er Jahre hinein wurde in den vom Standesamt in Rom ausgestellten Urkunden unter anderem die "Rasse" angeführt. Der Verfasser eines anonymen Berichtes aus dem Jahr 1947 in der Direzione Generale di Pubblica Sicurezza im Innenministerium ist alarmiert darüber, dass Juden als Aktionäre von norditalienischen Konzernen fungieren, und weist darauf hin, dass "man von Juden allgemein annehmen kann, dass sie ganz andere Ziele verfolgen, als einfach nur Kapital zu investieren; es besteht der starke Verdacht, dass sie die Kontrolle über unsere Produktion auszuüben beabsichtigen."

Schwierige Reintegration

Die Rassengesetze und die Gesetze der Republik von Salò waren zwar abgeschafft worden, aber auch in Italien kam es in den Nachkriegsjahren zu Ausbrüchen traditioneller Formen von Antisemitismus oder neuer Formen des Judenhasses, die häufig im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt standen. Diese galten bis in die 1960er Jahre hinein als kaum mehr als "nebensächliche und sekundäre Elemente des Neofaschismus und des katholischen Traditionalismus". Dabei war der Prozess der Reintegration für die Überlebenden zutiefst geprägt vom Widerstand bestimmter gesellschaftlicher Segmente und vom Unverständnis der Masse, von verbreiteter Gleichgültigkeit und mangelndem Interesse, auch wenn diese nur selten die Gestalt von offener Feindseligkeit annahmen.

Erschreckende Belege finden sich in Äußerungen von Cesare Merzagora, einer führenden antifaschistischen Persönlichkeit, zwischen Dezember und Januar 1945/46. Merzagora wusste, welche Konsequenzen die rassistische Verfolgung gehabt hatte, konnte er seine Karriere bei Pirelli doch unmittelbar der Kündigung verdanken, die Generaldirektor Ugo Tagliacozzo aus rassischen Gründen hatte einreichen müssen. Nach dem 8. September 1943, dem Tag des Waffenstillstands der Alliierten mit der Regierung Badoglio, hatte sich Merzagora der Widerstandsbewegung angeschlossen und wurde Mitglied des Comitato di Liberazione Nazionale Alta Italia (Nationales Befreiungskomitee für Norditalien). Das war für ihn der Beginn einer glänzenden Karriere innerhalb der Liberalen Partei. Er wurde schließlich Vorsitzender des Senats der Republik Italien (1963 - 1967).

Unmittelbar nach der Befreiung hatte Merzagora seinen Gedanken zum schwierigen Thema der Reintegration der Juden freien Lauf gelassen. Dabei bediente er sich einer Rhetorik, die antisemitische Töne annahm. Zu Beginn stellte er fest, dass "fast alle" seiner "liebsten Freunde" Juden seien. Dann gab er den Opfern der Verfolgung eine Reihe von Ratschlägen, eine Art zehn Gebote. Zuerst deutete er an, dass die Heimkehrer "nicht zu sehr jammern sollten". Das dritte Gebot führte aus, dass "jene, die ihr Gewerbe wieder aufnehmen, verstehen müssen, dass sie, wenn sie zur erhofften nationalen Verschmelzung beitragen wollen, nicht zu ihrem alten System zurückkehren dürfen, wo der Kunde beim Betreten eines in jüdischem Besitz stehenden Geschäftes oder Büros bis auf die Laufburschen kaum einen Nicht-Juden angetroffen hat". Sein Ton wurde einschüchternd: "Es ist notwendig - so das fünfte Gebot - dass die heimkehrenden Juden Selbstkontrolle üben. Italien hat sich in vielerlei Hinsicht geändert. Sie müssen sich daran gewöhnen, um den Tisch herum zu sitzen anstatt darauf oder darunter, wie es eher ihre Gewohnheit ist." Das zehnte Gebot riet allen Getauften, nicht vom eingeschlagenen Weg abzugehen. Schließlich durfte der Hinweis darauf nicht fehlen, dass die Verfolgten "ererbte Defekte" aufweisen würden, denn "wie könnte man sonst die Verfolgungen erklären, die sie zweitausend Jahre lang erlitten haben?"

Dieser unglückliche Beitrag erschien mit einer distanzierenden Stellungnahme der Herausgeber in der liberalen Zeitschrift "La Libertà" und wurde in ein größeres Pamphlet namens "I Pavidi" übernommen, das sich mit einem viel diskutierten Vorwort des Philosophen Benedetto Croce brüstete. Croce, der während der Jahre der Verfolgung eine einwandfreie und mutige Haltung an den Tag gelegt hatte, lud die Juden ein, "sich mehr mit den anderen Italienern zu vermischen, um die Unterscheidung und die Trennung aufzuheben, die sie über Jahrhunderte aufrechterhalten haben und die in der Vergangenheit als Gelegenheit und Entschuldigung für Verfolgungen herhalten mussten - was man möglicherweise auch für die Zukunft befürchten muss". Die Lösung des "Judenproblems" müsse laut Croce mit Assimilation und dem Verlust der Identität als Minderheit einhergehen.

Diese Position löste heftige, wenngleich wirkungslose Reaktionen der jüdischen Institutionen aus. Arnaldo Momigliano, der Croce schätzte, erklärte dessen Haltung mit "dem Fehlen jeglichen Kontakts mit der jüdischen Kultur" und führte dessen Position auf eine Lücke in der italienischen Kultur zurück, nämlich die "außerordentliche Unfähigkeit nichtjüdischer Intellektueller, die jüdische Tradition anzuerkennen, wo sie doch seit Beginn des Christentums ein Bestandteil der italienischen Kultur war". In ihrem (Sartre'schen) Unvermögen, zu erkennen, wie moderner Antisemitismus in Relation zu den Forderungen und autonomen kulturellen Prozessen jener, die als "Juden" identifiziert und verfolgt worden waren, interpretiert werden muss, waren die italienischen Intellektuellen, obwohl sie das Phänomen verurteilten, unfähig, ihm etwas entgegenzusetzen. Indem sie Antisemitismus mit vermeintlichen historischen Charakteristika der Juden oder gar ihrem Verhalten erklärten, sprachen sie ihnen das Recht ab, ihre Identität zu wahren. Die neue Republik war offenbar nicht in der Lage, die Juden zu integrieren, ohne sie gleichzeitig zurückzuweisen.

Viele Erwartungen von Integrationswilligen wurden enttäuscht. In den Entschädigungsgesetzen war zwar die Rückkehr zu den sakrosankten Prinzipien der Gleichheit festgeschrieben worden, aber deren Anwendung sollte sich alles andere als einfach erweisen. Jüngste Studien über das universitäre Leben belegen beispielsweise, wie peinlich der Wiedereingliederungsprozess jener ablief, die 1938 ihrer Posten beraubt worden waren. Mit der gebotenen Vorsicht kann diese Prämisse auch auf Bereiche jenseits des akademischen Lebens ausgedehnt werden: Jene, welche die Rassengesetze angewendet oder von ihnen profitiert hatten, setzten ihre Aktivitäten mehr oder weniger ungestört fort.

Das trübe Klima, in dem sich die Reintegration der Juden in die Gesellschaft vollzog, wird am treffendsten in den Ausführungen des Juristen Andrea Tabet beschrieben, wonach viele öffentlichen oder privaten Institutionen, nachdem sie Bürger "jüdischer Rasse" entlassen hatten, prompt Ersatz gefunden hatten, so dass die berufliche Wiedereingliederung "jener Geister, die der Deportation entkommen waren und nun nach sieben Jahren wieder auftauchten und Anspruch auf die ihnen zustehenden Jobs stellten, weder leicht noch angenehm war". Manche drückten es klar aus: Das Gesetz verpflichtet mich, dich wieder einzustellen, aber nicht, dich zu behalten. Daher stelle ich dich ein, entlasse dich danach wieder und schicke dich ex novo in den Ruhestand - ein Vorschlag, der ebenso brutal wie für den Arbeitgeber logisch war. Und der zu reintegrierende Staatsbürger musste bestürzt gehen, mit einer kleinen Abfindung, von der wegen der Geldabwertung so gut wie nichts übrig blieb.

Selbst dort, wo Arbeitgeber keine schlechten Absichten hatten, hatte sich die soziale und wirtschaftliche Situation der Verfolgten verschlechtert, und ihre Reintegration, weit davon entfernt, ihnen eine Chance zu bieten, ihren vormaligen Status wiederzuerlangen, besiegelte nur den Schaden, den sie erlitten hatten, in einem Klima der Gleichgültigkeit. Auf diese Weise wurde ihr Wiedereinstieg in die Jobs, auf die sie so lange hatten verzichten müssen, zu einer nochmaligen Erniedrigung, wie das Zeugnis der Schriftstellerin Lia Levi beweist, die sich an die Reintegration ihres Vaters in seinen Beruf erinnert: "In seiner scheuen, zurückhaltenden Art fürchtete (Vater) nichts mehr als öffentliche Auftritte, vielleicht eine Rede oder einen demonstrativen Händedruck. ,Hoffentlich sagen sie nichts ...`, murmelte er, während er im Raum auf und ab schritt. ,Mögen Sie zumindest den Anstand haben, nichts zu sagen ...` Und die Mutter beruhigte ihn: ,Du wirst sehen, sie werden nichts zu dir sagen ... (...)` Aber sie zwinkerte uns zu, um uns zu zeigen, dass sie ihn damit nur nicht aufregen wollte. Doch sie sagten wirklich nichs zu ihm. Man könnte sagen, sie sahen ihn nicht einmal an. (...) Das erste, was er uns erzählte, war, dass sie ihn nicht grüßten, aber dann sagte er, dass sie ihm denselben Job und Rang gegeben hatten wie vor sechs Jahren, als er gekündigt worden war (...). Seine Altersgenossen waren alle Büroleiter oder Direktoren oder was nicht alles, und natürlich behandelten sie ihn mit Herablassung (...). Vater hatte seinen alten Job wieder, aber er fühlte sich darin nicht mehr zu Hause."

In der öffentlichen Verwaltung und im Heer ging der Anteil der Juden markant zurück, in den freien Berufen wurde ein leichter Rückgang verzeichnet, während die jüdische Präsenz in Handel und Gewerbe stark zunahm. Der Handel hatte als Zuflucht für die Opfer der Rassengesetzgebung gedient, und große Teile der jüdischen Bevölkerung blieben nach dem Krieg in diesem Sektor. Nachdem ihre Eltern von ihren Arbeitsplätzen vertrieben worden waren, fühlten sich ihre Söhne und Töchter der Belastung durch den Wettbewerb um für den Wiedereintritt in den Staatsdienst notwendige Posten, Lehrstellen und Studienplätze kaum mehr gewachsen. Richterroben, Uniformen und akademische Titel und Ehrungen hatten ihre Eltern nicht vor Deportation, Folter und Tod bewahren können.

Zudem war seitens der jüdischen Minderheit zunehmendes Misstrauen gegenüber jenem Teil der Öffentlichkeit zu verzeichnen, der mit dem faschistischen Regime kollaboriert hatte. Auch andere Faktoren spielten eine Rolle, etwa die Schwächung des laizistischen Staatsgefüges und das Erstarken der katholischen Partei, die bald auf gefährliche Art und Weise mit dem Staatsapparat verschmolz. Auch Geschäftsleute und Unternehmer sahen sich ernsthaften Problemen gegenüber. Versuche, wiederzuerlangen, was konfisziert worden war oder zwangsweise übergeben werden musste, zogen ermüdende juristische Auseinandersetzungen nach sich, die sich weit in die Nachkriegszeit fortsetzten.

Mangel an Klarheit herrschte auch unter den Mitgliedern der Regierungskoalition. Der Ministerrat erfuhr am 4. April 1945 durch Premierminister Ivanoe Bonomi vom Ansuchen der Arbeiter der Textilfirma T.e.c.o.e.l. spa, "in Fällen, wo Firmen, deren Eigentümer von den Rassengesetzen betroffen waren, von den Arbeitern weitergeführt werden, diese nicht mehr an die ursprünglichen Eigentümer zurückzuerstatten". Fünf Minister lehnten den Vorschlag ab, Finanzminister Antonio Pesenti von der kommunistischen Partei war dafür. Pesenti behauptete, die "Vorschriften zugunsten der Juden wären übertrieben". Gesetzgebung und Rechtsprechung in der italienischen Republik liefen damit gegen den Trend im restlichen Europa, insofern, als sie den Verkaufs- und Firmenverträgen, die unter der Rassenverfolgung nach 1938 abgeschlossen worden waren, volle Legitimität zuzusprechen bereit waren.

Bilanz der Reintegration

Was den allgemeinen Schaden betrifft, der durch die zwei Konfiszierungswellen 1938 und 1943 entstanden war, muss gesagt werden, dass das geplünderte und in der Folge der Ente Gestione e Liquidazione Immobiliare (EGELI) anvertraute Eigentum fast zur Gänze, wenn auch nicht ohne einigen Aufwand und Verzögerungen, restituiert wurde. Doch für manche der Opfer konnte der Schaden, den der Verlust von Freunden und Verwandten, das psychologische Trauma und die wirtschaftlichen Verluste bedeuteten, vielleicht begrenzt werden, für andere war er nicht mehr zu reparieren. Fast zehn Jahre nach der Befreiung war das Urteil der unmittelbar Betroffenen oder vielmehr der Vertreter der italienischen Juden nicht gänzlich positiv. Im Jahr 1954 stellte Giorgio Zevi, der Präsident der Union der jüdischen Gemeinden Italiens, fest: "Seit langem schon gibt es immer wieder Ansuchen auf gesetzliche Bestimmungen bezüglich zumindest teilweiser Reparationsleistungen für den Schaden, den die Juden als Folge der Rassengesetze erlitten haben - solche Bestimmungen wurden jedoch in zu geringer Zahl und ungenügendem Ausmaß erlassen, als dass der Schaden wirklich kompensiert worden wäre."

Die Reintegration war kompliziert, obwohl die Bedingungen in Italien besser waren als in vielen anderen Teilen Europas. Besonders im Osten Europas war es den Juden vielerorts unmöglich, sich zu reintegrieren. Viele italienische Juden verdankten ihre erfolgreiche Reintegration ihrer Fähigkeit, in dem im Nachkriegsitalien vorherrschenden System kultureller Repräsentation ihren Platz zu finden. Ab 1947 übernahm eine zum Teil erneuerte Führungsriege die straffe Leitung der Unione delle Communità Israelitiche (UCII), jenes Gremiums, das einst 1930 vom Faschismus zwecks Verwaltung und Überwachung der jüdischen Minderheit eingesetzt worden war.

Bis mindestens Ende der 1950er Jahre wurde das institutionelle Leben von Personen gelenkt, die schon zuvor in jüdischen Gremien tätig gewesen waren, wo sie zuerst deutsch-jüdischen Flüchtlingen und später den italienischen Juden Hilfe geleistet hatten. Sie waren antifaschistisch eingestellt und offen prozionistisch, bemühten sich aber, Konflikte mit der Politik zu vermeiden. Ihr Anführer war Raffaele Cantoni, der auf die Unterstützung einer kleinen Gruppe italienischer Zionisten zählen konnte, die vor dem Aufkommen des Faschismus ihre Kraft der Erneuerung und Reformierung des italienischen Judentums gewidmet hatten.

Die jüdische Subkultur in Italien wandelte sich unter dem Einfluss von Persönlichkeiten wie Carlo Alberto Viterbo, dem Herausgeber der Wochenzeitung "Israel", eines der historischen Organe des italienischen Zionismus, deren Publikation 1945 wieder aufgenommen wurde, und Dante Lattes, der ab 1946 als Koordinator der kulturellen Aktivitäten der UCII fungierte. Die explizit antizionistischen Strömungen, die auch nach dem Beginn der Verfolgung Einfluss auf die Institutionen der UCII gehabt hatten, waren geschlagen: Der einzige interne Widerstand kam von den Jugendbewegungen, die - unter anderem dank der Brigata Ebraica (Jüdische Brigade) - in der Zeit unmittelbar nach der Befreiung entstanden waren.

Die Interaktionen mit der politischen Sphäre, die sich nach dem Beginn des Kalten Krieges abzeichneten, waren vielschichtig und von starken Spannungen innerhalb der Führung jüdischen Gemeinschaft geprägt. Es herrschte Unzufriedenheit darüber, dass der Staat dem Leid der Verfolgten kaum Beachtung schenkte; aber zugleich fühlte sich eine Institution wie der UCII, die der staatlichen Aufsicht unterworfen war, nicht in der Lage, mit den Behörden die Klingen zu kreuzen. Das sollte in den 1950er Jahren besonders deutlich zu Tage treten, als in Italien und Europa von der Bildung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft und von deutscher Wiederbewaffnung die Rede war. Jugendliche, vor allem solche, die mit linksgerichteten politischen Forderungen sympathisierten, versuchten, die UCII zu mobilisieren, letzterer gelang es aber - trotz heftiger interner Auseinandersetzungen, die 1952 zum Rücktritt ihres Präsidenten Renzo Bonfigliolo führten -, sich aus tagespolitischen Fehden herauszuhalten.

Die UCII unterstützte den neu gegründeten Staat Israel, sammelte unter ihren Mitgliedern Geld und ergriff Initiativen, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu fördern. In dieser Hinsicht und auch, was die Erinnerung an die Zeit des Rassismus betrifft, spielten die Juden eine echte Rolle kultureller Mediation, indem sie wichtige Anstöße zur gesellschaftlichen Diskussion lieferten.

Doch dessen ungeachtet hatten Italiens Gesellschaft, Kultur und Politik große Mühe, ernsthaft über die "jüdische Frage" und ihre vielfältige Bedeutung hinsichtlich des Holocaust einerseits und der Ereignisse im Nahen Osten andererseits nachzudenken. Insbesondere die Art und Weise, wie man in Italien mit seiner antijüdischen Geschichte umging, ließ zu wünschen übrig, denn sie hinterließ den Eindruck, dass man sich von Schuld freisprechen und diese allein Deutschland überlassen wollte.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Übersetzung aus dem Englischen: Doris Tempfer-Naar, Krustetten/Österreich.

    Vgl. E. I. Sabatello, Le conseguenze sociali ed economiche delle persecuzioni sugli ebrei in Italia, in: La legislazione antiebraica in Italia e in Europa. Edizioni della Camera dei Deputati, Rom 1989, S. 80. Zur Absage an den jüdischen Glauben vgl. D. Lattes, Coloro che sono partiti, in: RMI, (1960) 8 - 9, S. 347 - 350; Problemi e polemiche, in: RMI, (1961) 2, S. 51 - 56. Zu den Zahlen über Deportationen und Tötungen vgl. L. Picciotto Fargion, Il libro della Memoria. Gli ebrei deportati dall'Italia 1943 - 45, Mailand 2002 (Orig. 1991), S. 27.

  2. Vgl. Israel, Nr. 38 vom 7.6. 1956. Etwas anders arrangiert werden die Zahlen bei Attilio Milano, demzufolge es rund zehn Jahre nach dem Krieg 12 000 Juden in Rom gab, 6000 in Mailand, 3000 in Turin, 1500 in Triest, 1400 in Florenz und 1100 in Venedig: A. Milano, Storia degli ebrei in Italia, Turin 1992, S. 410f. Zur soziodemografischen Dynamik vgl. S. Della Pergola, Anatomia dell'ebraismo italiano, Assisi-Rom 1976, S. 59ff.; Precursori, convergenti, emarginati. Transformazioni demografiche degli ebrei in italia 1870 - 1945, in: Gli ebrei nell'Italia unita (1870 - 1945). IV convegno Italia Judaica, Rom 1993, S. 48 - 69, insbes.S. 65ff.

  3. R. Segre, Venti mesi. Vorwort von N. Tranfaglia, Palermo 1995, S. 51 und S. 37.

  4. Zit. nach: L. Picciotto Fargion, La liberazione dai campi di concentramento, in: Michele Sarfatti (Hrsg.), Il retorno alla vita: vicende e diritti degli ebrei in Italia dopo la seconda guerra mondiale, Florenz 1998, S. 19.

  5. Vgl. ebd., S. 27.

  6. Padre Tacchi Venturi an Kardinal Maglione, Staatssekretär im Vatikan, Bericht vom 24.8. 1943, in: Actes et documents du Saint Siège relatifs à la Seconde Guerre Mondiale. Bd. IX: Le Saint Siège et les victimes de la guerre, Vatikanstadt 1975, S. 459.

  7. Vgl. M. Toscano (Hrsg.), L'abrogazione delle leggi razziali in Italia (1943 - 1987). Vorwort von Giovanni Spadolini, Rom 1988.

  8. La Nazione del Popolo vom 18./19. 9. 1944; vgl. dazu M. Sarfatti (Anm. 4), S. 8 - 9.

  9. Zur Haltung der wichtigsten Zeitungen und Zeitschriften siehe S. Fantini, Notizie dalla Shoah. La stampa italiana nel 1945. Vorwort von L. Segre, Bologna 2005; M. Matard-Bonucci, La libération des camps de concentration et le retour des déportés à travers la presse quotidienne italienne, in: A. Wiewiorka/C. Mouchard (Hrsg.), La Shoah: témoignages, savoirs, ?uvres, Orléans 1999, S. 101 - 114.

  10. Vgl. M. Toscano, La "porta di Sion". L'Italia e l'immigrazione clandestina ebraica in Palestina (1945 - 1948), Bologna 1990, S. 318ff.

  11. Vgl. C. Tonini, Operazione Madagascar. La questione ebraica in Polonia 1918 - 1968, Bologna 1999, S. 160 - 164, S. 229 - 233, S. 252 - 256; J. T. Gross, Fear. Anti-Semitism in Poland after Auschwitz. An Essay on Historical Interpretation, Princeton-Oxford 2006.

  12. Vgl. P. Lagrou, The Legacy of Nazi Occupation. Patriotic Memory and National Recovery in Western Europe (1945 - 1965), Cambridge 2000, S. 255.

  13. Vgl. C. Forti, Il caso Pardo Roques. Un eccidio del 1944 tra memoria e oblio, Turin 1998, S. 176.

  14. Vgl. den Bericht von A. Luzzatto, Autoscienza e identità ebraica, in: C. Vivanti (Hrsg.), Gli ebrei in Italia (Storia d'Italia, Annali, Bd. XI/2), Turin 1997, S. 1869.

  15. Vgl. Archiv der UCII, b. 85g, f. "Manifestazione di antisemitismo e stampa", insbes. den Protestbrief, den der Vizepräsident der UCII am 17. 6. 1948 an den Innenminister sandte.

  16. Siehe die Proteste der Union, vermerkt in UCII, V Congresso delle Comunità (1956 - 5716): Relazione del Consiglio, Rom 1956, S. 14.

  17. Archivio Centrale dello Stato (ACS), Min. Int., D.G.P.S., cat. A16, b. 21, f. 71805, Bericht vom 5.12. 1947.

  18. M. Toscano, L'antisemitismo nell'Italia contemporanea: note, ipotesi e problemi di ricerca, in: Zakhor, 6 (2003), S. 31. Vgl. A. Goldstaub, L'antisemitismo in Italia, in: Leon Poliakov (Hrsg.), Storia dell'antisemitismo 1945 - 1993, Florenz 1996, S. 425 - 471; siehe auch A. M. Di Nola, Antisemitismo in Italia 1962/1972, Florenz 1973.

  19. Vgl. C. Merzagora, Un problema attuale, in: La Libertà vom 19.12. 1945; ders., Ancora sul problema attuale, in: La Libertà vom 3.1. 1946; I Pavidi: dalla cospirazione alla Costituente. Vorwort von B. Croce, Mailand 1946, S. 43 - 55.

  20. Zur Stellungnahme von Dante Lattes zu der Polemik vgl. F. Pardo, L'ebraismo secondo B. Croce e la filosofia crociata, Florenz 1948. Croces Ausführungen sind außerdem nachzulesen in seinen Scritti e discorso politici, v. II, Bari 1963.

  21. S. Berti (Hrsg.), A. Momigliano. Pagine ebraiche, Turin 1987, S. 147. Vgl. auch G. Sasso, Per invigilare me stesso. I taccuini di lavoro di B. Croce, Bologna 1989, S. 170ff.

  22. Vgl. R. Finzi, L'Università italiana e le leggi antiebraiche, 2. überarb. und erw. Ausgabe, Rom 2003, S. 135 - 144.

  23. Vgl. G. Turi, Lo stato educatore: politica e intellettuali nell'Italia fascista, Roma-Bari 2002, S. 121 - 145; F. Pelini, Appunti per una storia della reintegrazione dei professori perseguitati per motivi razziali, in I. Pavan/G. Schwarz (Hrsg.), Gli ebrei in Italia tra persecuzione fascista e reintagrazione postbellica, Florenz 2001, S. 113 - 139; R. Finzi (ebd.), S. 109ff.

  24. Vgl. A. Tabet, Venticinque anni di libertà costituzionale, in: RMI, (1970) 6, S. 293f.

  25. L. Levi, Se va via il re, Rom 1996, S.26 f.

  26. Vgl. E. I. Sabatello (Anm. 1), S. 80ff.

  27. Vgl. A. Tabet (Anm. 24), S. 293.

  28. Vgl. P. Ginsborg, Storia d'Italia dal dopoguerra ad oggi. Società e politica 1943 - 1988, Turin 1989, S. 204.

  29. Vgl. I. Pavan, Gli incerti percorsi della reintegrazione. Note sugli atteggiamenti della magistratura repubblicana 1945 - 1964, in: ders./G. Schwarz (Anm. 23), S. 85 - 107; Mirco Dondi, La lunga liberazione, Rom 1995, S. 65ff.

  30. A. G. Ricci (Hrsg.), Verbali del Consiglio die Ministri, Bd. III, Rom 1995, S. 529 - 541.

  31. Vgl. I. Pavan, Tra indifferenza e oblio. Le conseguenze economiche delle leggi razzali in Italia (1938 - 1970), Florenz 2004. Vgl. auch G. D'Amico, Quando l'eccezione diventa norma: la reintegrazione degli ebrei nell'Italia postfascista, Turin 2006.

  32. Vgl. Rapporto Generale, Presidenza del Consiglio dei Ministri, Dipartimento per linformazione e leditoria, Rom 2001 (www.governo.it/Presidenza/DICA/
    beni_ebraici/index.html); M. Sarfatti, Gli ebrei nell'Italia fascista. Vicende, identità, persecuzione, Turin 2000, S. 189 - 194. Eine aufschlussreiche Fallstudie liefert F. Levi (Hrsg.), Le case e le cose. La persecuzione degli ebrei torinesi nelle carte dell'EGELI 1938 - 1945, Turin 1998.

  33. Vgl. G. Zevi, Promemoria, 28.11. 1954, in: Archiv der UCII, B. 65a. Ich danke Ilaria Pavan, die mich auf dieses Dokument aufmerksam gemacht hat.

  34. Für eine Darstellung der Bedingungen der Reintegration in West- und Osteuropa vgl. B. Wasserstein, Vanishing Diaspora. The Jews in Europe since 1945, Cambridge, MA 1996, S. 58 - 83 und S. 36 - 56.

  35. Vgl. M. Toscano (Anm.10).

  36. Vgl. S. I. Minerbi, Un ebreo tra D'Annunzio e il Sionismo: Raffaele Cantoni, Rom 1992.

  37. Vgl. Guri Schwarz, Ritrovare se stessi. Gli ebrei nell'Italia postfascista, Roma-Bari 2004, Kap. II und III.

  38. Vgl. ebd.; zum "Mythos des guten Italieners" vgl. D. Bidussa, Il mito del bravo italiano, Mailand 1994.

Dr. phil., geb. 1975; Dipartimento di Storia, Università di Pisa, Piazza Torricelli 3/a, 56100 Pisa/Italien.
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