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Editorial | Familiengründung und Beruf | bpb.de

Familiengründung und Beruf Editorial Familiengründung und Erwerbstätigkeit im Lebenslauf Mehr Kinder oder mehr Erwerbstätige? Karriere mit Kindern?! Teilzeitregelung in Führungspositionen für Beschäftigte mit Kindern Männer - auf dem Weg zu aktiver Vaterschaft? Männerkultur bremst weibliche Karrieren

Editorial

Katharina Belwe

/ 2 Minuten zu lesen

Umfragen besagen, dass sich die allermeisten Deutschen ein Leben mit Kindern wünschen. 90 Prozent der jungen Frauen und Männer haben vor, eine Familie zu gründen. Dessen ungeachtet ist in Deutschland ein Geburtenrückgang zu verzeichnen. Warum das so ist - dazu gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen. Kinderlosigkeit ist ein Phänomen, dessen Ursachen vielfältig und enorm komplex sind.

Dass Männer und Frauen häufig vor dem Problem stehen, Beruf und Familiengründung nicht oder nur schwer miteinander vereinbaren zu können, ist ein ganz wesentlicher Grund für den Geburtenrückgang. Denn Elternschaft und Erwerbstätigkeit gehen mit höchst widersprüchlichen und häufig inkompatiblen Anforderungen einher. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dafür, beide Lebensbereiche miteinander in Einklang zu bringen, sind in Deutschland nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer ausgesprochen schlecht. Die männlich geprägte Arbeitskultur macht es Männern nicht leicht, sich aktiv an der Elternschaft zu beteiligen, und für Frauen ist es immer noch sehr schwer, ihren Beruf auszuüben und eine Familie zu haben. Diese Rollenkonflikte führen dazu, dass Paare ihren Kinderwunsch erst sehr spät oder überhaupt nicht realisieren.

Mit dem Elterngeld, das Mütter oder Väter seit dem 1. Januar 2007 zwölf bis vierzehn Monate lang erhalten können, fördert die Bundesregierung ein Familienmodell, das es Männern und Frauen ermöglichen soll, Beruf und Familie besser miteinander zu vereinbaren. Diesem Schritt müssen weitere folgen. Es gilt, die Bedürfnisse von Familien politikübergreifend in den Blick zu nehmen und beispielsweise auch bei der Ökonomisierung der Arbeitszeit zu berücksichtigen.