Der demografische Wandel gehört zu den "Megatrends" unserer Zeit. Seit Jahrzehnten konstant niedrige Geburtenraten und eine immer weiter steigende Lebenserwartung haben die Altersstruktur der Bevölkerung nachhaltig verändert. Der Anteil der älteren gegenüber den jüngeren Menschen wächst beständig, gleichzeitig "schrumpft Deutschland", weil es immer weniger Nachgeborene gibt. Es ist notwendig, sich auf den Wandel, in dem wir uns längst befinden, realistisch einzustellen und auch die sich dadurch eröffnenden Chancen zu nutzen – anstatt Entwicklungen, die sich kurzfristig ohnehin nicht umkehren lassen, ausschließlich zu beklagen oder gar zu ignorieren. Doch welche Schritte könnte die Politik unternehmen?
Johannes Piepenbrink
Editorial
Konstant niedrige Geburtenraten und die gestiegene Lebenserwartung haben die Alterszusammensetzung der Bevölkerung nachhaltig verändert. Der demografische Wandel ängstigt viele – er birgt aber auch Chancen.
Björn Schwentker, James W. Vaupel
Eine neue Kultur des Wandels - Essay
Wir leben nicht nur länger, sondern bleiben auch immer länger gesund. Die gewonnene Lebenszeit eröffnet große Chancen für positiven gesellschaftlichen Wandel durch die Umverteilung von Arbeit.
Tilman Mayer
Demografiepolitik - gestalten oder verwalten?
2009 beschloss die Bundesregierung die Ausarbeitung einer Demografiestrategie. Dieser Schritt kann jedoch nur ein Anfang sein. Wünschenswert wäre die Bündelung der Aufgaben in einem eigenen Demografieministerium.
Axel Börsch-Supan
Ökonomische Auswirkungen des demografischen Wandels
Der demografische Wandel ist eine Herausforderung für das ganze Wirtschaftssystem. Seine ökonomischen Auswirkungen sind jedoch kein Schicksal, sondern können mit Arbeitsmarkt- und Sozialversicherungsreformen zu Chancen umgewandelt werden.
Norbert F. Schneider, Jürgen Dorbritz
Wo bleiben die Kinder? Der niedrigen Geburtenrate auf der Spur
Seit den 1970er Jahren gehört Deutschland zu den Ländern mit dem weltweit niedrigsten Geburtenniveau. Dabei gibt es in den Fertilitätsmustern noch große Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland.
Hans Dietrich von Loeffelholz
Demografischer Wandel und Migration als Megatrends
Die Bevölkerung in Deutschland wird sich bis 2060 auf 77 bis 62 Millionen Einwohner verringern. Um einen Fachkräftemangel zu vermeiden, müssten jährlich 27000 gut ausgebildete Menschen einwandern.
Thomas Bryant
Alterungsangst und Todesgefahr - der deutsche Demografie-Diskurs (1911-2011)
Seit Langem wird in Deutschland über den demografischen Wandel diskutiert. Publizistisch inszenierte Angst vor einer "Vergreisung" und dem "Aussterben" des "deutschen Volkes" gehört offenbar dazu.
Dossier
Demografischer Wandel
Zu- und Auswanderung, Geburtenrate, Sterblichkeit - die sind die drei zentralen Faktoren für die demografische Entwicklung. Der demografische Wandel wird unsere Gesellschaft spürbar verändern - ob auf Kommunal-, Landes- oder Bundesebene, im Bereich der Sozialversicherungen, der Arbeitswelt, der Infrastruktur oder der Familienpolitik. Das Dossier beleuchtet die wichtigsten Bereiche und skizziert den Stand der Debatte.