Geb. 1980; Soziologe; Assistent und Doktorand, Soziologisches Institut, Universität Zürich, Andreasstrasse 15, CH-8050 Zürich/Schweiz. datler@soziologie.uzh.ch
Das Konzept der "europäischen Identität" jenseits der Demos-Fiktion - Essay
Kollektive Identitäten werden konstruiert. Jede und jeder ist frei, eine Geschichte über Europa zu erzählen. Losgelöst von der Fiktion eines europäischen Demos könnte soziale Gerechtigkeit als visionäre europäische Identität dienen.
Einleitung
Europäische Identität" ist ein prominentes, aber ebenso problematisches Konzept. Wie jede Verknüpfung mit dem Begriff "Identität", ist "europäische Identität" anfällig für essentialistische Kurzschlüsse (ein essentialistischer Kurzschluss meint, etwas auf einen angeblich wahren Kern festzuschreiben). Ich werde aufzeigen, wie man nach europäischer Identität fragen kann, ohne in diese Falle zu tappen. Erst auf diesem konstruktiven Boden lässt sich gefahrlos überlegen, welche europäische Identität es geben soll. Meinen Vorschlag stelle ich in den Kontext der Frage, worauf sich Demokratie jenseits der Demos-Fiktion gründen kann. Es wird auch zu reflektieren sein, ob es dafür den Begriff "Identität" notwendigerweise braucht und ob er besonders hilfreich ist. Zuerst soll aber verständlich werden, wie "europäische Identität" zu seiner Prominenz kommt.
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