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„Ehrenamtliches Engagement schafft Brücken“ | Presse | bpb.de

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„Ehrenamtliches Engagement schafft Brücken“ Neun Projekte aus ganz Nordrhein-Westfalen in Paderborn im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet

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Das „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT)“ hat im Rahmen des Aktiv-Wettbewerbs insgesamt 84 Initiativen und Projekte für ihr vorbildliches und nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie und Toleranz aus ganz Deutschland als Preisträger ausgezeichnet. In der öffentlichen Preisverleihung am Donnerstag, 11. Mai 2017 in Paderborn wurden neun regionalen Preisträgern aus Nordrhein-Westfalen von Mitgliedern des BfDT- Beirats ihre Urkunden für vorbildliches Engagement überreicht.

Andreas Zick, Professor für Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld und BfDT-Beiratsmitglied, würdigte die Vielfalt der Beiträge zur Stärkung von Demokratie und Toleranz und unterstrich die Bedeutung der Arbeit der Initiativen: „Gegen Abwertung und Ausgrenzung hilft nur der persönliche und intensive Kontakt. Das zeigt die Forschung, aber auch die Erfahrungen aus der Praxis. Die Auseinandersetzung mit dem Gegenüber bricht die Menschenfeindlichkeit und schafft Brücken, die anders nie entstehen könnten. Der Staat kann das nur bedingt leisten. Ehrenamtlich Engagierte sind daher so immens wichtig, wenn es um die Integration von Menschen und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts geht.“

Gabriele Rohmann, die Leiterin des Archivs der Jugendkulturen e.V. in Berlin und ebenfalls Mitglied des BfDT-Beirats, freute sich, dass zahlreiche der Projekte Jugendliche zum Engagement anregen würden: „Junge Menschen haben viele Ideen und wollen sich auch einbringen. Dabei ist es aber wichtig, die Jugendlichen stark in Projekte einzubeziehen und herauszufinden, wo sich Politik in ihrer Lebenswelt widerspiegelt. Damit kann man ihr Interesse wecken. Ich finde, das ist den heute ausgezeichneten Initiativen sehr gut gelungen und ich würde mich freuen, wenn die Auszeichnung mit dazu beiträgt, dass Projektideen aufgegriffen und anderswo nachgeahmt werden“, sagte sie.

Hintergrund

Am 23. Mai 2000 gründeten die Bundesministerien des Innern und der Justiz das „Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt“. Seit dem Jahr 2011 ist die Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Teil der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.

Der Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ wird jedes Jahr im Juli durch das BfDT ausgeschrieben. Den Gewinnern winken Geldpreise in Höhe von 1.000 bis 5.000 € und eine verstärkte Präsenz in der Öffentlichkeit. Damit unterstützt das BfDT zivilgesellschaftliche Aktivitäten im Bereich der praktischen Demokratie- und Toleranzförderung.

Folgende Projekte wurden ausgezeichnet:

Integration ausländischer Menschen – 4.000 Euro Der Deutsch-Ausländische Freundeskreis Drensteinfurt e.V. (DAF) setzt sich seit 1988 für die Integration von Geflüchteten in Drensteinfurt ein. Das Hauptziel der Projektarbeit ist die langfristige Verbesserung der Lebenssituation von Geflüchteten durch gezielte Unterstützung und Vernetzung. Zusammen mit ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen des Vereins können Geflüchtete alltägliche Probleme wie Wohnungs- und Arbeitssuche oder auch asylrechtliche Fragen besprechen und erhalten gezielt Unterstützung bei der Problembewältigung.

Der Weg – 2.000 Euro Das seit 2015 bestehende Projekt "Der Weg" des Fußballvereins SC Aleviten Paderborn e.V. fördert die Integration von Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte jedweder religiöser Zugehörigkeit durch Sport. „Der Weg“ soll dabei eine Plattform des kulturellen Austausches sein. Das Miteinander zwischen Angehörigen verschiedener Gesellschaftsgruppen wird gefördert und ggf. bestehende Barrieren abgebaut. Dafür werden neben dem Sport weitere Veranstaltungen wie regelmäßige Koch- und Musik-Treffen ausgerichtet.

Unsere Welt ist Bunt – 4.000 Euro Der Kleeblatt Rheine e.V. ist seit 2010 eine wichtige Anlaufstelle und sozialer Treffpunkt für hilfebedürftige Menschen. Den Hauptanziehungspunkt des Vereins macht das Sozialkaufhaus aus, das sich auf 1000 Quadratmetern erstreckt und ein großes Sortiment an günstigen Second-Hand-Artikeln bietet. Darüber hinaus stellt der Verein Notwohnungen für Frauen, organisiert Übernachtungsgelegenheiten und eine kostenlose medizinische Versorgung für Obdachlose, veranstaltet Müttertreffs und engagiert sich in der Jugend- und Geflüchtetenhilfe.

Ein Dorf baut die Burg von Mykene – 1.000 Euro Der Sport- und Jugendclub Hövelriege baute von Oktober 2014 bis Juni 2016 in dem nachbarschaftlich organisierten Projekt "Ein Dorf baut die Burg von Mykene" auf seiner Vereinsanlage eine antike Spielburg. Menschen jeden Alters, Geschlechts, Religion und sozialer Herkunft entwarfen und bauten ehrenamtlich unter künstlerischer und handwerklicher Anleitung mit und gestalteten eine antike Lebenswelt.

Geflüchtete willkommen in Bielefeld – 4.000 Euro Die private Initiative "Geflüchtete Willkommen in Bielefeld" besteht seit 2014 und entstammt dem Umfeld des Bielefelder „Bündnis gegen Rechts“. Das Herzstück der Initiative bildet der gleichnamige Internetblog. Auf diesem werden verschiedene Informationen gesammelt und aufbereitet, Aktionen und Veranstaltungen geteilt, Mitstreiter/-innen mobilisiert und aktiviert und die Vernetzung mit anderen Organisationen sichergestellt. Die Initiative verfügt über keine festen Strukturen, so dass alle Mitglieder gleichberechtigt Ideen und Erfahrungen in die Arbeit der Initiative mit einbringen können.

Wir sind Politik! - Jugend partizipiert – 3.000 Euro Das Projekt des Gelsenkirchener Vereins aktuelles forum e.V. wird in Kooperation mit der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Duisburg-Marxloh durchgeführt. Ziel ist es, in der Zusammenarbeit mit Schüler/-innen Jugendpartizipation auf kommunaler Ebene zu fördern. Jugendliche mit und ohne Zuwanderungsgeschichte oder Bildungsbenachteiligung thematisieren in dem Projekt alltägliche Herausforderungen und Probleme und erarbeiten selbst konkrete Handlungs- und Beteiligungsformen

Neu in Deutschland. Zeitung von Geflüchteten – 2.000 Euro Das Projekt "Neu in Deutschland. Zeitung von Geflüchteten" der gleichnamigen Initiative aus Bochum publiziert seit Februar 2016 eine Zeitung, die von Geflüchteten gemacht wird. Das Projekt ging aus einer, im Dezember 2015 gestarteter Schreibwerkstatt hervor. Über die Zeitschrift hinaus wurden weitere öffentliche Veranstaltungen wie Lesungen und ein Bühnenprogramm mit dem Bochumer Kabarettisten und Autor Frank Goosen realisiert. Flüchtlingen ein Gesicht geben – 4.000 Euro Die Gruppe "Migranten mischen mit (MMM)" des Jugendmigrationsdienst/ AWO UB Hochsauerland/Soest führt das Projekt „Flüchtlingen ein Gesicht geben“ seit September 2015 durch. Die Gruppe besteht aus ca. 16 Jugendlichen zwischen 15 und 23 Jahren mit und ohne Migrationshintergrund. Inhaltlich gliedert sich das Projekt in eine Fotoausstellung und ein Bühnenprogramm.

Praktiker Weltna(h)/rr – 2.000 Euro Die bundesweite Aktionsgruppe "Praktiker Weltna(h)/rr" des Essener Verband Christliche Arbeiterjugend ist ein seit 2007 bestehendes Projekt, das sich seit 2013 explizit mit dem Thema „unsicherer Aufenthaltsstatus“ auseinandersetzt. Durch den aktiven Austausch entsteht ein Gefühl der Teilhabe und Gemeinschaft. Aus den Erzählungen entwickelte die Gruppe die Fotoausstellung und Postkartenaktion „Eine/r von uns“, die auch auf Facebook gezeigt wird.

Weitere Informationen finden Sie unter: Externer Link: http://www.buendnis-toleranz.de/aktiv/aktiv-wettbewerb/

Pressemitteilung als Interner Link: PDF.

Pressekontakt

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