Welche Rolle spielen Geschlecht/Gender bei gesellschaftlichen Umbrüchen im Zeichen einer globalen Ökonomie? Egal ob Feminismus oder Gender Mainstreaming: Neben gerechten Geschlechterverhältnissen steht auch immer die Vision von einer Gesellschaft, in der die Menschen in gerechten Verhältnissen ein selbstbestimmtes Leben führen können. Hat die bisherige Geschlechterpolitik wirklich einen Schritt in diese Richtung gebracht oder entsteht eine neue gemeinsame Klasse der Überforderten? Um diese Fragen geht es vom 28. bis 30. Oktober 2010 beim Internationalen Genderkongress "Das Flexible Geschlecht: Gender, Glück und Krisenzeiten in der globalen Ökonomie" im dbb-Forum in Berlin. Veranstalter ist die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin.
In der ersten Key Lecture am Donnerstag vertrat die kanadischen Autorin Susan Pinker die Auffassung, nach der es mit Männern und Frauen zwei biologische Geschlechter gibt, die zwar gleiche Rechte haben sollen, aber von Geburt an grundlegend verschieden sind. Ihre auf die Hirnforschung gestützten Thesen wurde in der anschließenden Diskussion kritisch diskutiert.
Zuvor hatte bpb-Präsident Thomas Krüger den Kongress eröffnet. In seiner Rede erinnerte er daran, dass "Geschlechtlich kodierte Machtasymmetrien eben historisch und strukturell in unserer Gesellschaft verankert sind. Und deshalb bleibt es eine wichtige Aufgabe einer aufklärenden politischen Bildungsarbeit, sich damit kritisch auseinanderzusetzen."
Am zweiten Kongresstag bereitet ein Vortrag von Eva Illouz von der Hebrew University of Jerusalem die Teilnehmenden auf die elf Themenforen vor. Nana Adusei-Poku diskutiert mit Experten über die Auswirkungen der neuen "Generation Porno", Angela McRobbie spricht über Vorbilder und beleuchtet die Rolle der Power-Frauen in der globalen Ökonomie und Birgit Sauer berichtet über den aktuellen Stand der "Frauenrepublik". Die Teilnehmenden beschäftigen sich in elf interdisziplinären Foren mit der Genderforschung aus Perspektive der Wirtschafts- und Sozialpolitik, mit Geschlechterverhältnissen und Chancengleichheit in Politik, Familie und Bildungssystem sowie weiteren Schwerpunkten. Zum Abschluss des Kongresses stellt Miriam Meckel in ihrer Key Lecture die Frage, ob Chancengleichheit und Gleichberechtigung ihr Ziel verfehlt haben und erörtert, welche Parameter bestimmen, ob wir ein glückliches Leben führen.
Das vollständige Programm finden Sie unter www.bpb.de/genderkongress
Verfolgen Sie die Veranstaltung unter Externer Link: http://genderkongress.blogspot.com
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