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Va bene - Europa verstehen: Italien | Presse | bpb.de

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Va bene - Europa verstehen: Italien

/ 15 Minuten zu lesen

Die gesellschafts- und medienpolitischen Entwicklungen der letzten zehn Jahre haben Italien wieder stärker ins Blickfeld gerückt. In ihrer Veranstaltungsreihe geht die bpb den derzeit dominanten politisch-kulturellen Strömungen in Italien nach.

Theater, Ausstellungen, Installationen

Neben Vorträgen, Diskussionen und Podiumsgesprächen nehmen Vermittlungsformen wie Ausstellungen, Film, Musik, Autorenlesungen und Theater bei der Veranstaltung "Va bene – Europa verstehen: Italien" breiten Raum ein. Fünf verschiedene Ausstellungen mit sehr unterschiedlichen Zugängen zum historischen Verständnis und zur Aktualität Italiens werden im Literaturhaus, im Gasteig und in der Muffathalle in München präsentiert.

Die Ausstellung "Spurensuche" (Gasteig), eine Initiative des Goethe-Instituts Rom, zeigt an exemplarischen Biografien italienischer Arbeitsmigranten die historisch-sozialen Bezüge der Jahre 1950 bis 2003. Das Goethe-Institut hat Schüler und Schülerinnen zu einem Wettbewerb aufgerufen. Erste Ergebnisse werden in dieser Ausstellung präsentiert. Das Projekt wird durch die Projektleiterin Gerdis Thiede vom Goethe Institut Rom am Freitag, den 16. Juli um 16 Uhr im Gasteig erläutert.

Mit "Migration: Italiener in Deutschland" (Gasteig), einer Fotoausstellung des bekannten Schweizer Fotografen Roger Wehrli im Auftrag des Goethe-Instituts Genua wird die "Reise" italienischer Emigranten zwischen Kalabrien, der Schweiz und Deutschland dokumentiert. Die Ausstellungseröffnung findet am 14. Juli um 11 Uhr durch den Schweizer Autor und Literaturagenten Leo La Rosa statt.

Einige der wichtigsten Projekte der unabhängigen Medien Italiens behandelt die Installation "Media-Democracy and Telestreet – Networking Free TV" (Muffathalle). Bei der Eröffnung am Mittwoch, 14. Juli um 17 Uhr werden die alternativen Medien(kunst-)produzenten vorgestellt: Enrico Bisenzi, Giacomo Verde, NGV New Global Vision, Matteo Pasquinelli und Agnese Trocchi. Die Installationen werden durch eine Konferenz über neue Medien und Medienkunst am 15. Juli ab 14.30 Uhr, die Vorführung des Dokumentarfilms "Radio Alice" (ab 20.30 Uhr) und eine anschließende Party mit DJ Belissma ergänzt.

Mit Büchern die Welt verändern, das war Antrieb und Ziel Giangiacomo Feltrinellis, als er 1954 seinen Verlag gründete. Die Ausstellung "Giangiacomo Feltrinelli. Verleger und Revolutionär" (Literaturhaus), entstand in Kooperation des Präsidialparlament Zürich, der Fondazione Feltrinelli, dem Archiv der Familie Feltrinelli und wurde 2002 erstmals im Strauhof, Zürich, präsentiert. Sie zeigt Exponate zur politischen Geschichte und zur Vergangenheit des Verlages. Konzept und Recherche: Sibylle Gut, Francesca Tomasi, Gestaltung: Adrian Buchser. Als deutsches Pendant zur Feltrinelli-Ausstellung widmet sich die Ausstellung "40 Jahre Verlag Klaus Wagenbach" (Literaturhaus) zum 40. Jubiläum der Verlagsgeschichte dem wichtigsten Vermittler italienischer Literatur in Deutschland.

Ein Beispiel für junges italienisches Theater ist die Aufführung von Bertolt Brechts "Baal" in der Inszenierung des Envers Teatro unter Valeriano Gialli aus Aosta am 16. Juli um 20.00 Uhr in der Muffathalle: "Valeriano Gialli versteht Theater als eine musikalische Partitur. [...] In dieser Inszenierung tanzen die Tänzer nicht nur, sondern rezitieren auch, so wie die Schauspieler ihrerseits wiederum tanzen."(Giulio Cappa, RAI 3) Der Baal von Valeriano Gialli ist eine überbordende und gewaltige Wiederentdeckung der Kraft der Natur in einer Welt von mechanischen Körpern und zwitterartigen Landschaften. Die Karten (VVK: 10,- Euro/AK: 13,- Euro) sind ab sofort an allen bekannten Vorverkaufstellen, telefonisch unter 089/54 81 81 81 und auf Externer Link: muffathalle.de.

Ebenfalls in der Muffathalle findet am Mittwoch, 14. Juli um 20 Uhr im Rahmen der Reihe "Fun For Free" (freier Eintritt) ein Konzert mit Nicola Conte statt.

Eine Filmserie in der Stadtbibliothek im Gasteig, eingeleitet durch den Filmkritiker Klaus Eder (Mitt-woch, 14. Juli um 19.00 Uhr) gibt Einblick in das gegenwärtige italienische Kino. Eintritt jeweils: 5,- Euro. Veranstaltet wird die Kino-Reihe in Kooperation mit dem Circolo Cento Fiori e.V. aus München, das mit einer Alberto Sordi-Retrospektive unmittelbar anschließt.

Zu den Personen:

Leo La Rosa
Literaturagent und Autor aus Zürich. Herausgeber u.a. des Sammelbandes "Die dunk-len Seiten des Lichts. Die besten Kriminalgeschichten aus Italien". La Rosa eröffnet die Wehrli-Ausstellung und ist außerdem Teilnehmer der deutsch-italienischen Literaturkonferenz im Literaturhaus im Rahmen von "Va bene".

Nicola Conte
Nicola "Fez" Conte gilt als Kultstar des Dancefloor und Remix Jazz. Seine jüngsten Produktionen halten das, was viele andere nur versprechen: Sie bieten Future Sound und Jazz. Ursprünglich klassisch ausgebildet, begann Conte im süditalienischen Bari sich für New Jazz zu interessieren und engagierte sich zunächst als DJ und inzwischen auch als Plattenproduzent. Dank seines hybriden Jazzstils landete er im Jahr 2000 mit "Bossa per due" einen Hit. Seine unverwechselbare Art, dem Bossa Nova eine neue Soundästhetik zu verleihen, setzt neue Maßstäbe. Nach dem Erfolg von "Jet Sounds" ließ er zwischenzeitlich durch phänomenale Remixe wie beispielsweise Mo'Horizons' "Foto Viva" von sich hören. Mit "Jet Sounds Revisited" erhält man eine komplette neue Interpretation der musikalischen Grundlage von "Jet Sounds". Nicht wenigen jungen Gruppen verlieh Conte ihren charakteristischen Sound. Und nach anfänglicher Konzentration auf den Bossa Nova wagt sich Conte in jüngster Zeit immer weiter in den Spannungsbereich zwischen Swing und Klassische Moderne und kultiviert einen italienisch gefärbten Acid Jazz.

Roger Wehrli
1965 geboren, 1990 Gründungsmitglied der Schweizer Fotoagentur Lookat in Zürich, realisierte zahlreiche Fotoprojekte in Italien und Spanien. Er lebt und arbeitet heute in Baden/Schweiz. Er lieferte Fotoarbeiten u.a. für: Neue Zürcher Zeitung, Weltwoche, Basler Zeitung, Chrismon, Facts.

Klaus Wagenbach
1930 in Berlin geboren, Verleger und Publizist, ab 1949 Lehre bei Suhrkamp und S. Fischer Verlag, Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Archäologie, 1957 Lektor im Modernen Buchclub Darmstadt, ab 1959 Lektor für deutsche Literatur bei S. Fischer. 1964 Gründung des Verlags Klaus Wagenbach für zeitgenössische Literatur, seit 1966 Verleger von Erich Fried (Gesammelte Werke, 1993/1998). Persönlicher Publikationsschwerpunkt: Franz Kafka, italienische Literatur. Herausgeber von Anthologien und Reihen des Verlags (Kursbuch, Freibeuter). Italienischer Staatspreis (1990), Bundesverdienstkreuz 1990. Honorarprofessor für Neuere deutsche Literatur an der FU Berlin, wo er heute lebt.

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4:3 – zwei Nationen, eine Leidenschaft

Das Fußballspiel von 1970 und weitere deutsch-italienische "Klassiker" sind am 16. Juli ab 19.00 Uhr in der unilounge in München Aufhänger für eine Gesprächsrunde, in der die Verzahnung von Sport und Gesellschaft im Mittelpunkt steht. Themen sind u.a: Fußball als identitätsstiftendes gesellschaftliches Feld, Fußball/Sport als Integrationsfaktor, Fußball als Abbild sich verändernder Arbeitswirklichkeit und Blick auf die WM 2006.

Fußball-Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko, das "Endspiel" im Halbfinale: Deutschland gegen Italien nicht nur auf dem Papier ein Highlight. Über 80.000 Zuschauer im Azteken-Stadion zu Mexiko-City ahnen anfangs noch nicht, dass sie Augenzeugen eines Klassikers werden und diese Hitzeschlacht als das "Jahrhundertspiel" in die Fußball-Weltgeschichte eingeht. Bis zur letzten Minute verteidigen die Italiener ihre 1:0-Führung durch Boninsegna, die er bereits nach acht Minuten erzielte. In der 89. Minute kommt es zum großen Kick: Schnellinger gleicht in allerletzter Sekunde aus – ausgerechnet der deutsche Verteidiger, der in Italien beim AC Mailand spielt. Er überwindet Albertosi und erzwingt doch noch die Verlängerung. Und die hat es in sich: Diese zusätzlichen 30 Minuten wird keiner der 22 Akteure auf dem grünen Rasen jemals vergessen. Gerd Müller bringt die Deutschen in der fünften Minute der Verlängerung in Führung, dann treffen die Italiener durch Burgnich und Riva zum 3:2. Doch erneut ist der "Bomber der Nation" zur Stelle, sorgt für das 3:3. Eine unglaubliche Dramatik, die sich auf dem Platz abspielt. Noch ist der deutsche Jubel über den Ausgleich nicht verklungen, da schießt Rivera in der 112. Minute das entscheidende 4:3 für Italien. Acht Minuten später wird ein Spiel abgepfiffen, das zur Legende, ja regelrecht zum Kult wird.

Nach wie vor ist dieses Spiel ein Mythos, in beiden Ländern. Anlass genug, im Rahmen von "Va bene – Europa verstehen: Italien" auch über Fußball zu reden. Dabei geht es allerdings weder um reine Fachgespräche noch um den Austausch verklärender Erinnerungen. Zu den Gästen gehören unter anderem: Jürgen Rollmann (Koordinator der Bundesregierung für die Fußball-WM 2006), Klaus Theweleit (Schriftsteller und Kunsttheoretiker), sowie Fußballspieler und -experten.

Jürgen Rollmann
Geboren 1965, Koordinator der Bundesregierung für die Fußball-WM 2006; spielte für den FSV Frankfurt und Kickers Offenbach und war Bundesliga-Torwart von Werder Bremen und MSV Duisburg. Rollmann, der mit dem Europapokalgewinn mit Bremen 1992 seinen größten Erfolg feierte, war schon zu seiner Zeit als Fußballspieler einer der profiliertesten Vertreter seiner Zunft. Neben seiner Sportlerkarriere arbeitete er als Journalist für Zeitungen und Hörfunksender. Von 1994 bis 1996 war er Präsident der Vereinigung der Vertragsspieler, der Gewerkschaft der Bundesliga-Profis. Als erster Interessenvertreter der Fußballs-Profis bewährte er sich in einer schwierigen Phase mit umstrittenen Themen wie dem Bosman-Urteil und dem Urlaubsentgelt für die Profis in Verhandlungen mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). 1995 begann Rollmann in München ein Studium in den Fächern Politik und Kommunikationswissenschaften.

Klaus Theweleit
Geboren 1942, ist Professor für Kunst und Theorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Lehrbeauftragter am Institut für Soziologie der Universität Freiburg und Schriftsteller. Er veröffentlichte u.a. "Männerphantasien", "Buch der Könige", "Objektwahl. All you need is love", "Pocahontas in Wonderland. Shakespeare on Tour", "Der Knall", "Deutschlandfilme. Godard, Hitchcock, Pasolini".

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Europa und Italien – Politische Diskurse

Neben Autorenlesungen, Theater, Filmen, Musik und Performances erwarten die Besucher von "Va bene – Europa verstehen: Italien" auch Vorträge, Kolloquien, Symposien und Podien zu aktuellen und kontroversen gesellschaftspolitischen Themen unter Mitwirkung von Experten, Journalisten und Politikern aus Deutschland und Italien. Präsentiert werden Diskurse zu:
"Politisches System und Demokratie", "Medien und Politik", "Migration und Integration", "Politische Kultur und Zivilgesellschaft" und "Zukunft Europas".

Am 14. Juli wird der bekannte italienische Politiker und Autor Leoluca Orlando seine Visionen für die Zukunft Europas bei der "Va bene"-Eröffnungsveranstaltung um 13.30 Uhr in der Großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), Geschwister-Scholl-Platz 1, präsentieren. Anschließend findet ein hochkarätig besetztes Symposium im Senatssaal der LMU ab 17.00 Uhr über "Politisches System und Demokratie" statt.

Das Gefüge des Parteiensystem Italiens hat sich zu Beginn der 90er Jahre stark verändert. Diese Transformationsprozesse werden von Beobachtern mit dem Beginn einer "Zweiten Republik" gleichgesetzt. Worin bestehen die Einschnitte? Was kann Europa von Italien lernen und umgekehrt? Mit dabei sind unter anderem Piero Gastaldo, Compagnia de San Paolo Turin; Riccardo Illy, Präsident der autonomen Region Friaul und Venetien; Leoluca Orlando, Abgeordneter und Oppositionsführer im sizilianischen Regionalparlament; Gianfranco Pasquino, Universität Bologna; Jens Petersen, ehemaliger stellvertretender Direktor des Deutschen Historischen Instituts Rom; Gian Enrico Rusconi, Universität Turin; Marco Tarchi, Universität Florenz.

Welche Gefahren oder sogar Chancen birgt die Entwicklung weg von der Parteien- zur Mediendemokratie? Diese Tendenzen lassen sich exemplarisch an Italien und seiner aktuellen mediendemokratischen Entwicklung und Diskurse nachzeichnen: "Medien und Politik" – am 15. Juli 2004 findet ein aktuelles Kolloquium zu diesem Themenfeld von 10.00 bis 16.00 Uhr im Forum Goethe-Institut, Dachauer Straße 122, statt. Zu den Gästen gehören unter anderen: Michael Braun, die tageszeitung Rom; Flamina Bussotti, ansa Berlin; Roberto Giardina, Korrespondent in Berlin; Tobias Piller, FAZ Rom; Ulrich Ritter, Deutsche Welle/Dt.-it. Journalistenverein; Paolo Mancini, Universität Perugia; Matteo Pasquinelli, Rekombinant; Angelo Maria Petroni, RAI; Gian Enrico Rusconi, Universität Turin, Marco Tarchi, Universität Florenz.

Das Thema "Migration und Integration" und die aktuellen Debatten dazu in Politik und Öffentlichkeit im deutsch-italienischen Vergleich stehen im Mittelpunkt eines Symposiums am 15. Juli von 16.00 bis 19.30 Uhr in der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b. Zu diesem Thema sprechen werden unter anderem: Michael Bommes, IMIS Osnabrück; Karl-Heinz Meier-Braun, SWR; Bruno Ducoli; Giovanna Zincone, Universität Turin; Hans-Herbert Holzamer, SZ; Lesung mit Kossi Komla-Ebri, Autor; Martin Baumei-ster, LMU München; Fiorenza Colonella, Stadtrat München; Norma Mattarei, Caritas-Verband München; Cumali Naz, Ausländerbeirat München.

Welche Bewegungen und Themen dominieren gegenwärtig den gesellschaftspolitischen Diskurs in Italien und Deutschland? Wie reagieren Staat und Gesellschaft auf diese neuen sozialen Bewegungen in der Globalisierung, welche Einflüsse haben sie auf die politische Kultur? Am 16. Juli finden von 10.00 bis 14.00 Uhr verschiedene Diskussionspodien zur "Politischen Kultur und Zivilgesellschaft" im Forum Goethe-Institut, Dachauer Straße 122, statt, mit Gästen wie: Sergio Benvenuto, CNR; Guiseppe Gangemi, Universität Padova; Piero Meucci, Journalist; Otto Kallscheuer, Philosoph und Publizist; Ekkehard Krippendorf, Politologe, Berlin; Flavio Rodeghiero, Mitglied der deutsch-italienischen Parlamentariergruppe im italienischen Parlament; Jean Ziegler, Soziologe, Globalisierungskritiker und Autor.

Neue Strategien und Perspektiven sind gefragt, wenn es um Europa geht: Wo stehen Deutschland und Italien in der EU und wie weit überschneiden sich die jeweiligen Interessen? Wie aktuell und wie stark ist die deutsch-italienische Zusammenarbeit in Europa? Der deutsch-italienische Strategiedialog am 16. Juli im Centrum für angewandte Politikforschung (CAP), Maria-Theresia-Straße 21, untersucht von 10.00 bis 15.00 Uhr gemeinsame europäische Probleme und Lösungsangebote. Anwesend sein werden unter anderem: Franco Algieri, CAP; Gianni Bonvicini, Istituto Affari Internazionali; Rocco Buttiglione, Europaminister Italien; Furio Cerutti, Universität Florenz; Josef Janning, CAP; Ulrich Ritter, Deutsche Welle/deutsch-italienischer Journalistenverein; Dario Rivolta, Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten der italienischen Abgeordnetenkammer.

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Literatur in Deutschland und Italien

Die Vereinigung von Kunst und Literatur zeigen die Foto-Ausstellungen "Giangiacomo Feltrinelli". Verleger und Revolutionär" und "40 Jahre Verlag Klaus Wagenbach" im Rahmen der "va bene"-Veranstaltung im Literaturhaus München. Ebenso werden literarische Themen vom 14. bis 16. Juli in Autorenlesungen, Konferenzen und Diskussionsforen zur Sprache kommen.

Am Mittwoch, 14.Juli um 19.00 Uhr wird über das Thema: "Finanznöte der Kulturpolitik in Italien und in Deutschland" sowohl in Hinblick auf auswärtige als auch kommunale Kulturpolitik diskutiert. Hier wird Fragen nachgegangen wie: Welche Perspektiven gibt es für Kulturpolitik (innen und außen) unter Sparzwängen? Welche Alternativen existieren? Wie ist es um die deutsch-italienische Kooperationen bestellt? Gibt es ein europäisches kulturpolitisches Konzept? Welchen Stellenwert haben die Künste noch in der Gesellschaft? Welche Formen von Kultur gilt es heute zu vermitteln, zu fördern? Welche Bedeutung hat auswärtige Kulturpolitik im Kontext von Außenpolitik? An dem Gespräch nehmen u.a. teil: Prof. Dr. Dr. Lydia Hartl (Kulturreferentin der Landeshauptstadt München), Prof. Dr. Ugo Perone (Amedeo-Avogadro-Universität-Ost-Piemont und ehemaliger Leiter des Italienischen Kulturinstituts Berlin), Dietmar Polaczek (Kulturkorrespondent für DIE ZEIT, Süddeutsche u.a.), Dr. Andreas Schlüter (Generalsekretär des Goethe-Instituts).

Am 15. Juli findet im Literaturhaus ein "Gipfeltreffen" derer statt, die für die literarische Verständigung zwischen Italien und Deutschland verantwortlich zeichnen: Lektoren und Übersetzer, Agenten und Scouts, Journalisten und Vertreter von Förderinstitutionen. Welche Bücher lassen sich zurzeit im jeweils anderen Land erfolgreich vermitteln und verkaufen? Was sollte in Zukunft vermehrt gefördert werden? Der Tag soll von der Bestandsaufnahme zur Perspektiven leiten. Moderiert wird die Tagung von der Berliner Literaturkritikerin Maike Albath und dem Mailänder Lektor Enrico Ganni.

Im Anschluss an die Literaturkonferenz startet um 20.00 Uhr eine Autorenlesung mit italienischen und in Italien arbeitenden bzw. lebenden deutschen Autoren. Es lesen: Diego De Silva (Salerno), Ann Katharina Fröhlich (Brescia), Veit Heinichen (Triest), Valeria Parrella (Neapel), Dario Voltolini (Turin). Die Texte in deutscher Sprache liest Andreas Neumann. Während des Tages spielt die "Mabó Band" aus Umbrien, bekannt u.a. von der EXPO 2000. Die vier Musiker (Alt-Sax, Posaune, Tenor-Sax und Bass-Sax) sind Absolventen des Macerata Konservatoriums. Ihre theatralisch-musikalische Kommunikations-Show ist geprägt von spontanen und vitalen Arrangements. Musik, Schauspiel und der Kontakt zum Publikum verschmelzen dabei zu einer Einheit voller Witz und Charme.

Unter dem Titel "Lebensarten" bildet ein kulinarisch-musikalischer Lese- und Erzählabend am 16. Juli ab 18 Uhr im Innenhof des Literaturhauses den Abschluss der Literaturtage. Es lesen und erzählen Roberto Giardina ("Anleitung die Deutschen zu lieben"), Dietmar Polaczek ("Geliebtes Chaos Italien"), Jan Weiler ("Maris, ihm schmeckt´ nicht!"), Moderation: Antonio Pellegrino (BR); Musik: Orio Toniolo. Für Essen und Getränke aus italienischen Regionen sorgt "Garibaldi".

Zu den Personen

Diego De Silva
Geboren 1964, lebt und arbeitet als Rechtsanwalt in Neapel. Er gehört zu den führenden italienischen Schriftstellern der Gegenwart. Seine Romane setzen sich fast ausnahmslos mit den sozialen Problemen seines Landes auseinander. In seinem jüngsten Roman, "Gewisse Kinder" beschreibt er die Situation von Straßenkindern, die von klein auf zum Töten, zum Stehlen erzogen werden, deren Gewissen nie von verbindlichen moralischen Instanzen geprägt wurde, die mit Gewalt groß werden.

Dario Voltolini
Geboren 1959 in Turin, wo er auch lebt und arbeitet. Sein erster Roman erschien 1990 unter dem Titel "Una intuizione metropolitana"; mit seinem dritten Roman, "Forme d'onda" (Feltrinelli 1996), der enthusiastische Rezensionen erhielt, gelang ihm der literarische Durchbruch. Er schreibt außerdem für RadioRai. Zusammenarbeit mit anderen Künstlern (Malern, Fotografen, Musikern); mit Julian Schnabel publizierte er "Neve" ("Hopeful monster", 1996) und schrieb die Texte zu den CDs "Mosorrofa, o dell'ottimismo" und "Capelas Imperfeitas", (Musik: Nicola Campogrande).

Veit Heinichen
Geboren 1957, arbeitete als Buchhändler und für verschiedene Verlage. 1994 war er Mitbegründer des Berlin Verlags und bis 1999 dessen Geschäftsführer. Er kam 1980 zum ersten Mal ins italienische Triest, wo er heute lebt und auch seine Krimis um Commissario Proteo Laurenti ansiedelt. Bisher erschienen: "Gib jedem seinen eigenen Tod", "Die Toten vom Karst", "Tod auf der Warteliste".

Valeria Parrella
Geboren 1974, lebt und arbeitet als Übersetzerin in Neapel. Ihr Roman "Mosca più balena" wird zur Zeit ins Deutsche übersetzt.

Inge Feltrinelli
1930 als Inge Schoenthal in Essen geboren, Fotoreporterin und Chefin des Verlags-hauses Feltrinelli, Mailand. Mit 20 versuchte sie, mittels Kamera wichtige Leute des gesellschaftlichen Lebens kennen zu lernen. Sie trifft den Verleger Rowohlt und den Spiegel-Chef Augstein. Sie hat die Gelegenheit, Picasso, Chagall, Erika Mann und Gary Cooper zu fotografieren. Schließlich lernt sie den italienischen Verleger Giangiacomo Feltrinelli kennen. Sie geht mit ihm nach Mailand und arbeitet dort für den Verlag.

Michael Krüger
Geboren 1943; in den Jahren von 1962 bis 1965 lebte er als Buchhändler in London. 1966 begann seine Tätigkeit als Literaturkritiker. Zwei Jahre später, 1968, übernahm er die Aufgabe des Verlagslektors im Carl Hanser Verlag, dessen Leitung er im Jahre 1986 übernommen hat. Seit 1981 ist er Herausgeber der Literaturzeitschrift "Akzente". Im Jahr 1972 veröffentlichte Michael Krüger erstmals seine Gedichte, und 1984 debütierte er als Erzähler mit dem Band "Was tun? Eine altmodische Geschichte." Es folgten weitere zahlreiche Erzählbände, Romane, Editionen und Übersetzungen. "Die Cellospielerin" ist sein erster Roman im Suhrkamp Verlag. Michael Krüger lebt in München.

Anna Katharina Fröhlich
Geboren 1971 in Bad Hersfeld, wuchs in Frankfurt und München auf und lebt seit ihrem fünften Lebensjahr mit festem Wohnsitz am Gardasee in Italien. Sie debütierte mit ihrem Italien-Roman "Wilde Orangen".

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Baal" von Bertolt Brecht

"Baal", Brechts balladeske Szenenfolge aus dem Leben eines dichtenden Vaganten, Anarchisten, vitalen Genießers und asozialen Bürgerschrecks, zeigt das Envers Theater aus Aosta in seiner Lesart als delirierenden und zynische Poeten, der zum Idol einer Gruppe von Jugendlichen wird, die ihn bewundert und ihm blindlings folgt. Es beginnt mit einer Maskenprozession, mit einem Ritual, in dem die Jugendlichen der aufgehenden Sonne huldigen. Ein Initiations-Ritual gewissermaßen, das für fanatische und fanatisierte religiöse und politische Massenbewegungen gleichermaßen steht, angedeutet durch wenige Requisiten: ein Kreuz, eine Fahne, ein Uniformstück.

Unversehens befindet sich Baal in der Rolle des Verführers und Anführers. Diese Rolle fällt ihm irgendwie zu, war nie angestrebt von ihm, nie sein Ziel und er, der auch Schauspieler ist, reizt sie lustvoll aus. Bis zum bitteren Ende, dem eigenen und der der Gruppe, unbarmherzig gegen sich selbst und alle anderen. Die stark rhythmisierte, von Gesang, Musik und choreographischen Elementen ge-prägte bildreiche Inszenierung entwickelt sich in einem Bühnenraum, der an einen "Zen-Garten"erinnert: rauchende Steine, ein Kreis aus Weingläsern, Kreuze aus Axtstielen, als Parodie auf Rituale. Der "Baal" von Valeriano Gialli ist eine Art grausamen Theaters, das sich gegen Hohlheiten in Zeiten des Zerfalls aufbäumt.

"Valeriano Gialli versteht Theater als eine musikalische Partitur. Musik die Gesten, Musik die Worte, die beinahe gesungen werden, wenn er eine Rolle verkörpert. Es ist also kein Zufall, wenn sich in seinen Aufführungen immer öfter das Element Tanz dazugesellt. Bei dieser Inszenierung von "Baal" tanzen die Tänzer nicht nur, sondern rezitieren auch, so wie die Schauspieler ihrerseits wieder-um tanzen. Baal ist ein Poet, ein Führer, ein Guru, der die Natur liebt, heilige Kriege und Blut- und Boden-Staaten prophezeit, die Frauen verachtet und sie bis zum Gehtnichtmehr schlecht behandelt. Möglicherweise ähnelt er vielen Persönlichkeiten der weltpolitischen Bühne, auch einigen aus der jüngeren Zeit. Im Grunde genommen ähnelt er einem Jahrhundert, das die augenscheinlich unvereinbaren Gegensätze Grausamkeit und Rührseligkeit kultiviert hat."(Giulio Cappa, RAI 3)

Der Eintritt beträgt im Vorverkauf 10,- Euro und an der Abendkasse 13,- Euro. Die Karten sind ab sofort an allen bekannten Vorverkaufstellen, telefonisch unter 089/54 81 81 81 und auf Externer Link: muffathalle.de erhältlich.

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