Gemeinsam gegen die "Achsenmächte"
Nur ein vereinigtes, ökonomisch gesundes Europa sei immun gegen jede Art von Totalitarismus – so die Überlegung der Amerikaner. Aber auch wirtschaftspolitische Absichten spielten eine Rolle bei der Entwicklung des Marshallplans.
Krieg und Kriegsende
Es war eine ungleiche Allianz, die sich im Krieg gegen Deutschland und seine Verbündeten zusammengeschlossen hatte: Die USA, Großbritannien und die Sowjetunion wichen in ihren ideologischen und ordnungspolitischen Vorstellungen teilweise erheblich voneinander ab. Spätestens nach Kriegsende traten diese Differenzen immer offener zu Tage – vor allem bei den Verhandlungen über die Zukunft Deutschlands und Europas.
Besatzungspolitische Ausgangspositionen
Auf der Konferenz in Jalta vom 4. bis 11. Februar 1945 war die Aufteilung Deutschlands in drei Besatzungszonen beschlossen worden. Berlin wurde im Zuge einer Sonderregelung in drei Sektoren aufgeteilt. Erst nach dieser Konferenz wurde Frankreich in den Kreis der Besatzungsmächte einbezogen. Aus Teilen der amerikanischen und britischen Zone wurden französische Besatzungsgebiete gebildet.
Zusammenarbeit und Gegensätze bis 1947
Im Rahmen der verschiedenen Konferenzen nach Kriegsende in Europa traten die Konfliktlinien und verschiedenen Auffassungen zwischen den ehemaligen Alliierten deutlich zutage. Den Anfang bildete die Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945. Hier wurde der Rahmen für die weitere Zusammenarbeit gesetzt.
Ausgangsbedingungen Marshallplan
Der Winter 1946/47 war in ganz Europa sehr hart: In den westlichen Besatzungszonen Deutschlands sanken die Lebensmittelrationen auf ein extrem niedriges Niveau, das US-Hilfsprogramm GARIOA konnte nur das Schlimmste verhindern. Gleichzeitig herrschte eine extreme Kälte, die dadurch verschlimmert wurde, dass in ganz Europa zu wenig Heizmittel zur Verfügung standen.