Grafiken
Weltumspannende, ambivalente Imperien, das Ausmaß des Sklavenhandels und die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen ehemaligen Kolonialmächten und Kolonien: Hier wird (Post)kolonialismus grafisch dargestellt.
Weltumspannende, ambivalente Imperien, das Ausmaß des Sklavenhandels und die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen ehemaligen Kolonialmächten und Kolonien: Hier wird (Post)kolonialismus grafisch dargestellt.
Ungleichheit und Benachteiligung, die aus der Zeit der Kolonialherrschaft hervorgehen, prägen globalen Handel bis heute. Wie gestaltete sich Frankreichs Handel mit ehemaligen französischen Kolonien und Mandatsgebieten in Afrika 1962, kurz nachdem die meisten Staaten ihre Unabhängigkeit erlangten, und wie gestaltete er sich 2014? Ein Blick auf den Warenverkehr.
Im sogenannten Dreieckshandel fuhren Schiffe mit Waren an die Küste Westafrikas, um sie dort gegen Menschen einzutauschen. Diese wurden versklavt, nach Amerika gebracht und dort verkauft. Von dort aus fuhren Schiffe zurück nach Europa, beladen mit Produkten wie Zucker, Kaffee oder Baumwolle, die durch Sklavenarbeit geerntet oder hergestellt worden waren.
Der Imperialismus veränderte nicht nur die Kolonialgesellschaften grundlegend, sondern auch die Zentren der Macht: Diese Karte zeigt ausgewählte Herrschaftsgebiete und koloniale Beziehungen im Jahr 1914. Den "Kolonialherren" gelang es dabei nur selten, eine völlige politische und kulturelle Hegemonie zu etablieren.
Ehemalige Kolonialbeziehungen sind bis in die heutige Zeit wirkmächtig. Ein Blick auf zentrale internationale Organisationen und Bündnisse, die auch politische Gestaltungskraft haben.
Die Epoche des neuzeitlichen Kolonialismus beginnt im Zeitalter der “Entdeckungen” im 15. Jahrhundert und erreichte im 19. und 20. Jahrhundert ihren Höhepunkt als weite Teile der Welt unter direkter oder indirekter europäischer Herrschaft standen. Gerechtfertigt wurde das europäische Ausgreifen häufig damit, den Rest der Welt durch und für europäische Werte zu “zivilisieren”.
Bismarcks Außenpolitik konzentrierte sich auf die Erhaltung des europäischen Friedens. Ein massiver Kurswechsel erfolgte erst nach seiner erzwungenen Abdankung am 18.3.1890: Bündnisse wurden auf ihre Kriegstauglichkeit hin geprüft. Und Deutschland forderte einen "Platz an der Sonne".
Dass Deutschland einmal Kolonien in Afrika besessen hat, ist aus dem nationalen Gedächtnis weitgehend verdrängt worden. Dabei war die imperialistische Expansion für Generationen von Deutschen eine nationale Schicksalsfrage.
Vor 110 Jahren lehnte sich die Bevölkerungsgruppe der Herero in Namibia gegen die deutschen Kolonialherren auf. Diese antworteten auf die Angriffe mit einer bis dahin ungekannten Brutalität. Zehntausende Menschen fielen dem Vernichtungsfeldzug zum Opfer.
In Texten und Bildern spiegelt dieses Dossier eine eigenständige Schwarze Geschichte wider, die einen integralen Bestandteil der deutschen Vergangenheit und Gegenwart darstellt.
Kolonialismus, zwei Weltkriege, Völkermord an den Juden, kommunistische Gewaltherrschaft und Teilung Europas: Kann vor dem Hintergrund eines solchen Erbes überhaupt eine gemeinsame europäische Identität heranreifen?