Im Jahr 2011 wurde der iranische Kinderfilm "Bad o meh - Wind und Nebel" mit dem "Cinema-fairbindet"-Preis ausgezeichnet. In Zusammenarbeit mit dem Arsenal Institut für Film- und Videokunst e.V. erhält der Film von Mohammad Ali Talebi eine bundesweite Kinoauswertung sowie vom 18. Oktober bis zum 20. Dezember 2011 eine Roadshow mit Sonderveranstaltungen in 26 deutschen Städten.
Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt "Bad o Meh - Wind und Nebel" zum Kinostart am 20. Oktober 2011 auf dieser Themenseite ausführlich vor. Eine Filmbesprechung, zwei Hintergrundartikel sowie ein Interview mit dem Regisseur bilden den Kontext einer filmästhetischen wie inhaltlichen Auseinandersetzung. Da die Auszeichnung an einen iranischen Film ging, lassen sich darüber hinaus interessante thematische Verknüpfungen mit dem diesjährigen "Schwerpunkt Iran" der Bundeszentrale für politische Bildung herstellen.

Filmbesprechung "Bad o meh - Wind und Nebel"
Das Geheimnis der Wildgans
Wie aus einer anderen Welt scheint der Film "Bad o meh - Wind und Nebel". Es ist eine Welt der Naturgewalten und der starken Kontraste. Im Dickicht des Märchenwaldes lauern die unbewussten Ängste und findet sich schließlich Erlösung. Tiere sind Boten einer anderen Welt und sprechen durch Zeichen und geheimnisvolle Stimmen.

Interview mit Mohammad Ali Talebi
"Ich wollte eine humanistische Perspektive entwickeln"
In einem Gespräch für die bpb spricht der Regisseur von "Bad o meh - Wind und Nebel" über die Gründe, in seinem Film die sozialen Aspekte des Krieges aufzuzeigen, und er verrät, warum er dafür die Form des Kinderfilms gewählt hat. Auch die Frage der Filmzensur bleibt nicht unangesprochen.
Trailer
"Bad o meh - Wind und Nebel"
Schon der Trailer zu "Bad o meh - Wind und Nebel" vermittelt ein Gefühl dafür, wie viel Mühe der Regisseur Mohammad Ali Talebi darauf verwendet hat, seine Geschichte vor allem durch eine eindringliche Tongestaltung und eine symbolhafte Bildsprache zu erzählen.

Robert M. Richter
Mit Kinderfilmen die Zensur austricksen
Seit über 20 Jahren genießen iranische Kinderfilme weltweit große Anerkennung. Ohne Beachtung des politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Hintergrunds ergibt sich indes ein falsches Bild des iranischen Kinderfilms. Gewachsen im Umfeld der Bildungspolitik des Schah-Regimes, waren Kinderfilme nach der Revolution eine elegante Möglichkeit, die Zensur auszutricksen.

Robert M. Richter
Der iranische Film im Wandel der Zeit
Viele iranische Filme, die nach der islamischen Revolution entstanden, sind im Ausland bekannt und anerkannt. Nicht aber die Filme, die vor 1979 gedreht wurden. Ein kurzer Streifzug durch die iranische Filmgeschichte von den 1960er-Jahren bis heute offenbart, dass der zeitgenössische iranische Film seine Wurzeln in den 1960er und 1970er-Jahren hat.
Rudolph Chimelli
Iran ist anders
Als im Frühjahr 2011 die Menschen in Tunesien und Ägypten ihre Regierungen stürzten, blickte die Welt erneut auch auf Iran: Im Sommer 2009 hatte es dort Massendemonstrationen gegen das Regime gegeben, die sogenannte Grüne Bewegung forderte Reformen. Doch der Protest wurde blutig unterdrückt. Ein Essay des Nahost-Experten Rudolph Chimelli aus dem Jahr 2011.
Dossier
Iran
Iran ist ein sehr junges Land: Drei Viertel der Menschen sind unter 40 Jahren, und sie sind unzufrieden über die wirtschaftliche Situation. Trotz staatlicher Zensur und Repressionen hat sich in Iran eine vielfältige Zivilgesellschaft entwickelt.
Dossier
Menschenrechte
Auf der Flucht vor Zwangsheirat, hinter Gittern wegen der "falschen" Meinung, in der Textilfabrik von Kindesbeinen an: Auch 70 Jahre nach Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte ist die Frage nach Freiheit und Würde des Menschen aktuell. Sind Menschenrechte universell? Wer verfolgt Verstöße gegen Menschenrechte? Und wie sieht die Situation in verschiedenen Regionen aus?