Libanon

Innerstaatliche Konflikte prägen die Geschichte und Politik des Libanon. Sie wurden oft von strategischen Interessen externer Akteure weiter angefacht. Seit 2006 ist das Land in zwei rivalisierende politische Lager gespalten. Die politischen Institutionen sind seitdem kaum noch handlungsfähig. Der bewaffnete Konflikt im Nachbarland Syrien hat zu einer Verschärfung dieser Situation beigetragen.
Der Libanon hat weder das Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge (Genfer Flüchtlingskonvention) von 1951 noch das dazugehörige Protokoll von 1967 unterzeichnet. Zudem verfügt das Land über keine spezifischen Gesetze oder Verwaltungsvorschriften, die den Umgang mit Fluchtzuwanderung regeln.
Im Jahr 2016 beherbergt der Libanon mehr als eine Million syrische Flüchtlinge, die 25 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes ausmachen. In Bezug zur Bevölkerungsgröße ist das die weltweit höchste Zahl an Flüchtlingen. Der Konflikt in Syrien geht ins sechste Jahr und humanitäre Einsätze im Libanon entwickeln sich von Notfall- in langfristigen Maßnahmen zur Krisenbekämpfung. Dieser Beitrag plädiert für eine Weiterführung der Unterstützung des Libanon, um Frieden, Sicherheit und Stabilität zu erhalten.
Seit sieben Jahrzehnten leben palästinensische Flüchtlinge im Libanon. Die Flucht mehrerer Zehntausend Palästinenser aus Syrien hat die Lebenssituation in den libanesischen Flüchtlingslagern verschlechtert. Von der libanesischen Regierung und Bevölkerung wird die Anwesenheit der Palästinaflüchtlinge als Sicherheitsrisiko betrachtet.
Ein Kurzdossier legt komplexe Zusammenhänge aus den Bereichen Zuwanderung, Flucht und Asyl sowie Integration auf einfache und klare Art und Weise dar. Es bietet einen fundierten Einstieg in eine bestimmte Thematik, in dem es den Hintergrund näher beleuchtet und verschiedene Standpunkte wissenschaftlich und kritisch abwägt. Darüber hinaus enthält es Hinweise auf weiterführende Literatur und Internet-Verweise. Dies eröffnet die Möglichkeit, sich eingehender mit der Thematik zu befassen. Unsere Kurzdossiers erscheinen bis zu 6-mal jährlich.