Verfolgung
Unmittelbar nach der Machteroberung 1933 beginnt die Verfolgung von politischen Gegnern, Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, "Asozialen" und "Erbkranken". Insbesondere das Vorgehen gegen die Juden radikalisiert sich und findet einen vorläufigen Gipfelpunkt im Pogrom des 9. November 1938.
Einleitung
In der ersten Phase des NS-Regimes richtete sich der Terror vor allem gegen den politischen Gegner, in erster Linie Kommunisten und Sozialdemokraten. Zu Tausenden wurden Oppositionelle von lokalen SA-Gruppen in „wilden Konzentrationslagern“ interniert und misshandelt. Hier beglichen die neuen Machthaber manche alte Rechnung aus den Zeiten des Straßenkampfes und ließen ihren jahrelangen Ressentiments gegen „die Roten“ freien Lauf.In Berlin-Köpenick zum Beispiel war im Juni 1933 ein SA-Kommando auf den Widerstand eines jungen Sozialdemokraten gestoßen, der drei SA-Männer erschoss. Darauf plante die SA eine systematische Gewaltaktion gegen SPD-Anhänger in diesem Stadtteil. Sie nahm über 500 Männer des Viertels fest und folterte sie so brutal, dass 91 von ihnen starben. Zum Teil wurden die Leichen Tage später aus umliegenden Gewässern gefischt.
Diese Phase revolutionärer Willkür musste jedoch an ihre Grenzen stoßen, denn die NS-Führung wollte in jedem Fall das Gewaltmonopol fest und zentral in der Hand behalten. Die beiden entscheidenden Herrschaftsinstrumente zur Verfolgung der Gegner bildeten die politische Polizei und die Konzentrationslager.