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Editorial | Zeitalter der Weltkriege | bpb.de

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Editorial

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Christine Hesse (© bpb)

2014 steht im Zeichen der Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkrieges, 2015 wird das Ende des Zweiten Weltkrieges in den Vordergrund des öffentlichen Gedenkens rücken. Beide weltumspannenden Kriege haben Millionen Menschen das Leben gekostet und weite Teile Europas und Asiens verwüstet. Sie haben das 20. Jahrhundert entscheidend geprägt und sind eng aufeinander bezogen. So markieren die Jahre 1914 und 1945 Anfang und Ende einer Epoche, die in diesem Heft unter dem Titel "Zeitalter der Weltkriege" betrachtet wird – nicht im Sinne einer Einheit, sondern zugunsten einer Analyse, die pointiert herausarbeitet, was das jeweils Charakteristische beider Weltkriege ausmacht, wo Gemeinsamkeiten, aber auch wo Unterschiede deutlich werden.

Unter dieser Maßgabe werden jeweils Entstehungsgeschichte, Verlauf, Ende und Folgen der beiden Weltkriege geschildert und einander gegenübergestellt. Ein Kapitel ist zudem der Wahrnehmung des Krieges an der Front, ein anderes der Erinnerung – im Schwerpunkt der europäischen Rezeption – gewidmet.

Trotz des zeitlichen Abstands und nach Jahrzehnten der Forschung und Beschäftigung mit den Weltkriegen sind viele Deutungen der Ereignisse weiterhin umstritten – zu eng sind sie verwoben mit dem Selbstverständnis der beteiligten Nationen und Generationen, zu tief waren die Verletzungen und Traumatisierungen, die die Kriege hervorriefen.

Notwendigerweise und dem Heftumfang geschuldet beschränkt sich die Schilderung auf die großen Linien und setzt Grundkenntnisse der Ereignisabläufe voraus. Sie setzt damit die bereits im Rahmen dieser Heftreihe veröffentlichten, grundlegenden Ausgaben zur Weimarer Republik, zum Nationalsozialismus und zur Nachkriegszeit fort.

Wir haben versucht, dem globalen Charakter beider Kriege und ihren weltweiten Schauplätzen mit der Zusammenstellung des Bildmaterials gerecht zu werden. Dieses Anliegen hat auch die Auswahl der Quellentexte geleitet. Dabei wurden erstmals auch Texte in englischer und französischer Sprache aufgenommen. Ein achtseitiger Kartenteil dient der Veranschaulichung.

Die modernen industrialisierten Massenkriege konfrontieren die Menschen mit Extremen, auch mit exzessiver Gewalt. Dies spiegeln auch die Illustrationen und die authentischen, bisweilen sehr drastischen Schilderungen von Zeitzeugen wider.

Deutlich wird der Krieg als zerstörerische Grenzerfahrung, die alle, die an ihm beteiligt sind, mit existenziellen Grundfragen konfrontiert und niemanden unverändert lässt. Die beiden Weltkriege haben vor Augen geführt, welche entsetzlichen Folgen Kriege in einer vernetzten Welt mit modernen technischen Möglichkeiten nach sich ziehen.

Aus dieser Erkenntnis ist nach 1945 der europäische Gedanke erwachsen. Eine enge internationale Zusammenarbeit und die Bevorzugung ziviler Formen der Konfliktaushandlung haben seither als positive Konsequenzen der Kriegserfahrungen an Bedeutung gewonnen und weiten Teilen Europas eine lange Friedensperiode beschert.

Christine Hesse

Hinweis in eigener Sache

Die London School of Economics and Political Science will dieses Heft zum Forschungsgegenstand über die Wirkung von Printmedien auf das Geschichtsbild machen.
Wenn Sie beabsichtigen, das Heft im Schuljahr 2014/15 im Unterricht einzusetzen und Interesse haben, sich an der geplanten Studie zu beteiligen, bitten wir um Nachricht unter der E-Mail-Adresse E-Mail Link: s.neitzel@lse.ac.uk.
Bitte geben Sie dabei Ihren Namen und Ihre E-Mail-Adresse, die Anschrift Ihrer Schule, die Jahrgangsstufe Ihrer Klasse, den Schultyp und Ihr Bundesland an. Auch außerschulische Bildungseinrichtungen können sich an der Studie beteiligen.