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"… wie quasi bei Star Trek“ | bpb.de

"… wie quasi bei Star Trek“ Digitale Subjektbildung und Souveränität im Kontext alltäglicher Medien- und Datenpraktiken

Inwieweit nehmen Medien- und Datenpraktiken in soziotechnischen Umgebungen Einfluss auf die Subjekt- und Bewusstseinsbildung?

Inhalt

Mediatisierung und inklusive Digitalisierung sind ubiquitäre, übergeordnete Prozesse, die den Alltag moderner Subjekte bestimmen. Sie tun dies in makrosozialer Hinsicht als eine Art "run away system" (Baecker). Dieses agiert hochdynamisch, kontingent und nicht selten intransparent und unsichtbar. Aus mikrosozialer Perspektive figurieren und arrangieren die Metaprozesse Interaktion, Kommunikation und Sozialität in verschiedenen Lebenswelten. Man kann sich ihnen kaum entziehen. Vielmehr werden die mit der Digitalisierung verbundenen soziotechnischen Praktiken mehr oder minder bewusst adaptiert und in den Alltag implementiert. In der Folge modifiziert sich dieser und gestaltet sich zuweilen neu. Die einen assoziieren damit komfortable, zukunftsweisende Konsumpraktiken und Lifestyle, welche sie in Welten der Science Fiction ("… wie quasi bei Star Trek") versetzen. Bei anderen werden dagegen dystopische Vorstellungen von Dauerüberwachung, Fremdbestimmung und dem Verlust der Privatsphäre und Souveränität angeregt.

In Ihrem Vortrag geht Dagmar Hoffmann der Frage nach, inwieweit Medien- und Datenpraktiken in soziotechnischen Umgebungen Einfluss auf die Subjekt- und Bewusstseinsbildung nehmen (können). Es stellt sich die Frage, wie u.a. Algorithmisierung, Datafizierung und Machine Learning Menschen moderner Gesellschaften nicht nur herausfordern, sondern auch, wie sie als technische Prozesse kontrollbierbar bleiben und mitgestaltet werden können. Damit verknüpft sind wiederum Überlegungen, inwieweit ein selbstbestimmtes, souveränes Handeln mit digitalen Medientechnologien gewährleistet werden kann.

Dagmar Hoffmann ist Professorin für Medien und Kommunikation sowie Gender Media Studies an der Universität Siegen und beschäftigt sich mit Überwachungs- und Bewertungspraktiken im Kontext der Nutzung von Smart Speakern in häuslichen Umgebungen. Im Projekt Digitales Deutschland interessiert sie sich u.a. für die diskursiven Verhandlungen von Künstlicher Intelligenz.

Der Vortrag wurde im Rahmen der Fachtagung "Digitale Gesellschaft gestalten. Transformationsprozesse in Medienpädagogik und politischer Bildung" aufgezeichnet. Die Tagung fand vom 16. bis 18. Mai im Science Park in Kassel statt und wurde von der Bundeszentrale für politische Bildung zusammen mit dem JFF – Institut für Medienpädagogik, der Universität Siegen und der Pädagogische Hochschule Ludwigsburg initiiert und gestaltet.

Mehr Informationen

  • Kamera: Martin Noweck

  • Produktion: 05.2022

  • Spieldauer: 34 Min.

  • hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung und JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis

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