Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Duisenberg, Wim | bpb.de

Duisenberg, Wim

Ch. Stehle

[* 9.7.1935 · † 31.7.2005] niederl. Ökonom. Studium (Volkswirtschaft) in Groningen mit Promotion. Ökonom (Währungsfonds, Nationalbank), Professor. Für die Sozialdemokraten (PvdA) Finanzminister (1973–77). Dann bei der privaten Rabobank. Als Nationalbankpräsident (1982–97) strikter Stabilitätskurs und Guldenbindung an die DM. An der Spitze des Europäischen Währungsinstituts (1997/98) pochte er auf die Konvergenzkriterien als Basis für die WWU. Gründungspräsident der EZB (1998–2003).

D. setzte 1999 die Bildung des einheitlichen Währungsraums und 2002 die Einführung des Euro als Bargeld um. Dann stieg auch der zuvor kritisierte Außenwert des Euro. Das Instrument der Leitzinspolitik nutzte D. ausgiebig. Er beschränkte die EZB-Politik aber auf die Wahrung der Geldwertstabilität. Rufen nach Konjunkturförderung gab D. nicht nach.

Literatur

  • Munzinger-Archiv.

aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: Ch. Stehle

Fussnoten

Weitere Inhalte

Standpunkt von Ulrike Neyer

Erfolgreicher Euro, aber eine Geldpolitik mit Schwächen

Die EZB hat über zwei Jahrzehnte für stabile Preise gesorgt und die Finanzmärkte in Krisen entscheidend stabilisiert. Doch an ihrer expansiven Geldpolitik hielt sie zu lang fest, meint Ulrike Neyer.

Standpunkt von Friedrich Heinemann

Eine durchwachsene Bilanz

Die Partys zum 20-jährigen Bestehen des Euro sind ausgeblieben. Kein Wunder, findet der Mannheimer Ökonom Friedrich Heinemann. Die Gemeinschaftswährung hat nicht nur als Reformmotor gewirkt.

Standpunkt von Alexander Kriwoluzky

Versprechen erfüllt, aber mit Konstruktionsfehlern

Die Gemeinschaftswährung ist eine Erfolgsgeschichte, vor allem für Deutschland. Allerdings fehlt dem Euro eine gemeinsame finanzpolitische Grundlage, meint der Berliner Ökonom Alexander Kriwoluzky.

Europäische Wirtschaftspolitik

Braucht die Europäische Zentralbank ein neues Mandat?

Die Herausforderungen für die Europäische Zentralbank nehmen zu. Inwieweit ihr derzeit höchstes Ziel, die Preisstabilität, weiterentwickelt werden könnte, erläutert der Ökonom Paweł Tokarski.

Aus Politik und Zeitgeschichte
0,00 €

Geldpolitik

0,00 €
  • Online lesen
  • Pdf
  • Epub

In Krisen erweisen sich Zentralbanken als entscheidend, um ganze Gesellschaften zu stabilisieren. Geldpolitik, die lange als rein technische Verwaltung galt, ist inzwischen zur Tagespolitik geworden.

  • Online lesen
  • Pdf
  • Epub
Aus Politik und Zeitgeschichte

Inflation und Inflationsangst

Die aktuelle Teuerung ist von Energiepreisen getrieben – dagegen kann Geldpolitik wenig ausrichten. Es muss sozialpolitisch gehandelt werden, damit die Inflation die Gesellschaft nicht weiter spaltet.