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Zivilcourage | bpb.de

Zivilcourage

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Die Schülerin Emilia S. erhielt 2017 mit der Urkunde den "Preis für Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus". (© picture alliance / Paul Zinken/dpa)

Hinsehen, nicht wegschauen!

Was würdet ihr tun, wenn jemand in eurer Nähe auf dem Schulweg grundlos angegriffen wird? Einige Leute machen da gar nichts, sie holen keine Hilfe oder greifen selbst auch nicht ein. Weil sie selbst Angst haben, gucken sie lieber weg. Es gibt aber auch Menschen, die mutig dazwischen gehen oder andere bitten, dem Angegriffenen zu Hilfe zu kommen. Das sind Menschen mit Zivilcourage.

Jeder kann Zivilcourage zeigen!

Zivilcourage zeigt sich nicht erst, wenn man bei Schlägereien hilft. Das fängt schon früher an. Das kann zum Beispiel sein, wenn man für einen Außenseiter in der Klasse Partei ergreift, auch wenn man dann von den anderen ausgelacht wird. Auch wenn man deutlich seine Meinung dagegen sagt, wenn zum Beispiel miese Witze über Ausländer oder kranke Menschen erzählt werden, zeigt man Zivilcourage.

Was tun, wenn man Angst hat?

Manchmal hat man Angst, ganz alleine da zu stehen, wenn man einem anderen hilft. Oftmals zeigt sich aber, dass nur einer den Anfang machen muss. Ihr habt das sicher schon erlebt, dass sich dann auf einmal auch andere, die vielleicht nicht ganz so mutig sind, trauen, für die Schwächeren einzutreten.

Polizei rufen!

Zivilcourage heißt aber keineswegs, dass man immer selbst dazwischen gehen muss, wenn es Streit gibt. Vor allem, wenn man sich selbst verletzen würde und damit keinem hilft, ist es viel vernünftiger, Hilfe zu holen oder die Polizei zu benachrichtigen.

Woher kommt das Wort Zivilcourage?

"Zivil" stammt von dem lateinischen Wort "civis" ab und heißt "Bürger". "Courage" ist französisch. Es bedeutet "Mut" oder "Beherztheit". Es hat also auch etwas mit dem Herzen zu tun, wenn man für seine Überzeugung öffentlich eintritt.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten