Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Rassismus | bpb.de

Rassismus

1) R. leitet sich vom Begriff Rasse ab, der – obwohl in Art. 3 Abs. 3 GG noch verwendet – anthropologisch nicht haltbar ist.

2) Der (politische, soziale) R. unterstellt eine Homogenität biologischer Rassen aufgrund äußerlicher Unterschiede von Menschen (wie z. B. der Hautfarbe). Den so konstruierten Gruppen werden fälschlicherweise bestimmte Wesenszüge und Charaktereigenschaften zugeschrieben, welche zudem in Bezug auf die eigene Gruppe überhöht und in Bezug auf andere Personen oder Gruppen abgewertet werden. Der R. fördert damit das eigene Überlegenheitsgefühl und erzeugt Vorurteile, Ablehnung und Feindseligkeit gegenüber anderen Menschen und führt zu sozialer Ausgrenzung.

Alle Formen des R. übersehen (bzw. leugnen), a) dass Menschen zwar über unterschiedliche Anlagen und Fähigkeiten verfügen, die aber immer in der konkreten (politischen, sozialen, ökonomischen) Umwelt geformt werden und, b) dass trotz äußerlicher und persönlicher Unterschiede zwischen Menschen jegliche Form der Einteilung und Abgrenzung in Rassen willkürlich, konstruiert und wissenschaftlich nicht belastbar ist.

Quelle: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 7., aktual. u. erw. Aufl. Bonn: Dietz 2020. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.

Siehe auch:

Fussnoten

Weitere Inhalte

Themen

Antiziganismus

Rassistische Vorurteile gegen Sinti und Roma sind bis heute weit verbreitet – romantisierende Bilder genauso wie abwertende. Viele Angehörige der Minderheit erfahren in ihrem Alltag…

27. Januar – Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

"Gemeinschaftsfremde" und Kranke

Der Begriff "Gemeinschaftsfremde" wurde in der NS-Zeit gleichbedeutend mit "Asoziale" verwendet. Die NS-Rassenlehre hatte einen spezifischen Begriff von "asozial", der auf alle möglichen…

Rechtsextremismus

Hitlers "Mein Kampf" – ein unterschätztes Buch

Mit bemerkenswerter Offenheit hat Hitler sowohl seinen Antisemitismus als auch seine Weltherrschaftspläne in "Mein Kampf" ausgebreitet. Das allerdings habe kaum jemand richtig ernst genommen,…

Rechtsextremismus

Gemeinfrei: "Mein Kampf"

Ab dem 1. Januar 2016 darf "Mein Kampf" neu veröffentlicht werden. Dann läuft der Urheberschutz aus, auf Grund dessen das Land Bayern die letzten 70 Jahre eine Neuauflage des Buches untersagen…

Video Dauer
Interview

Gender und Rassismus

Geschlechterrollen bestimmen den Menschen. Ein Bewusstsein hierfür soll auch in der politischen Bildungsarbeit zum Thema Rassismus geweckt werden. Angelika Meyer und Heike Radvan skizzieren diesen…