Der Friedensnobelpreis 2013
Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen. Das Nobelpreiskomitee zeichnet die Organisation für ihr Engagement zur Vernichtung von Massenvernichtungswaffen aus.
Der Vorsitzende des Komitees, Thorbjörn Jagland, begründete am Freitag (11. Oktober) in Olso die Verleihung des Preises an die OPCW (Organisation for the Prohibition of Chemical Weapons) mit deren "umfangreichen Bemühungen zur Beseitigung chemischer Waffen". Das Nobelpreiskomitee habe bereits mit mehreren Auszeichnungen die Bedeutung der Vernichtung von Nuklearwaffen betont, nun "will das Komitee zur Zerstörung von Chemiewaffen beitragen", sagte Jagland weiter. Die in Den Haag sitzende OPCW überwacht die Umsetzung der 1997 in Kraft getretenen Chemiewaffenkonvention. Aktuell ist die Organisation mit der Kontrolle und Vernichtung des syrischen Chemiewaffenarsenals betraut.
i
Chemiewaffenkonvention
Der Friedensnobelpreis ist in diesem Jahr mit rund 920.000 Euro dotiert. Mit dem Preis können sowohl Persönlichkeiten als auch Organisationen ausgezeichnet werden, die sich für den Aufbau und den Erhalt des Friedens verdient gemacht haben. Seit 1960 bzw. 2004 wird auch der Einsatz für Menschenrechte und die Umwelt geehrt. Der Preis wird seit 1901 bis auf wenige Ausnahmen jährlich an bis zu drei Preisträger verliehen. Die Verleihung findet am 10. Dezember in der norwegischen Hauptstadt Oslo statt.
”
Auszug aus dem Testament von Alfred Nobel vom 27. November 1895
"Mit meinem verbleibenden realisierbaren Vermögen soll auf folgende Weise verfahren werden: das Kapital, das von den Nachlassverwaltern in sichere Wertpapiere realisiert wurde, soll einen Fonds bilden, dessen Zinsen jährlich als Preis an diejenigen ausgeteilt werden sollen, die im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht haben. Die Zinsen werden in fünf gleiche Teile aufgeteilt: […] und ein Teil an denjenigen, der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt hat. Der Preis [...] für Friedensverfechter [wird] von einem Ausschuss von fünf Personen [vergeben], die vom norwegischen Storting gewählt werden. Es ist mein ausdrücklicher Wille, dass bei der Preisverteilung die Zuteilung nicht an irgendeiner Nationalität festgemacht wird, so dass der Würdigste den Preis erhält, ob er Skandinavier sei oder nicht."
Quelle: Orginaltext und deutsche Übersetzung nach Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Friedensnobelpreis#cite_note-2). Hervorhebung durch die Redaktion.
Einschließlich der OPCW wurde der Friedensnobelpreis bisher an insgesamt 101 Personen und 25 Organisationen verliehen. Prominente Preisträger waren unter anderem der US-amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King (1964), die Missionarin Mutter Teresa (1979), der Dalai Lama (1989) sowie Nelson Mandela (1993, gemeinsam mit Frederik Willem de Klerk). Als erste Frau erhielt 1905 die österreichische Schriftstellerin und Pazifistin Bertha von Suttner den Friedensnobelpreis. Letzter deutscher Preisträger war Willy Brandt (1971) für seine Entspannungspolitik in Ost und West.
Im vergangenen Jahr wurde die Europäische Union mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Das Nobelpreiskomitee ehrte die Staatengemeinschaft für ihren Beitrag zu Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten in Europa während der letzten sechs Jahrzehnte.
i
Nobelpreise
- Hintergrund aktuell (16.9.2013): Syrien will Chemiewaffen kontrollieren lassen
- Hintergrund aktuell (11.10.2010): China nach dem Friedensnobelpreis
- Sven Bernhard Gareis: Internationale Friedenssicherung