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„Die Vielfalt der Projekte ist beeindruckend“ | Presse | bpb.de

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„Die Vielfalt der Projekte ist beeindruckend“ Elf Projekte aus Niedersachsen und Bremen in Oldenburg im bundesweiten Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet

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Das „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT)“ hat im Rahmen des Aktiv-Wettbewerbs insgesamt 84 Initiativen und Projekte für ihr vorbildliches und nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie und Toleranz aus ganz Deutschland als Preisträger ausgezeichnet. In der öffentlichen Preisverleihung in Oldenburg wurden den Preisträgern in einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Stadt Oldenburg die Urkunden für ihr vorbildliches Engagement durch Mitglieder des Beirats des BfDT überreicht.

Die Bundestagsabgeordnete und Beiratsmitglied Barbara Wortmann freute sich über die große Zahl der Beiträge zur Stärkung von Demokratie und Toleranz und unterstrich die Bedeutung der ausgezeichneten Projekte: „Ob beim Thema Flucht und Migration, oder der Sensibilisierung und Prävention extremistischer Bestrebungen, freiwilliges Engagement ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Millionen Menschen setzen sich in ihrer Freizeit für Schwächere ein, auch abends und am Wochenende. Dies beeindruckt mich immer wieder und die Preisverleihung in Oldenburg ist eine schöne Gelegenheit nicht nur die innovativen und wirksamen Gewinnerprojekte zu ehren, sondern auch stellvertretend für alle Menschen, die sich in der Region engagieren, Danke zu sagen. Die ausgezeichneten Projekte zeigen dabei die ganze Spannbreite ehrenamtlichen Engagements und werden hoffentlich viele Nachahmer finden“, sagte sie.

Patrick Siegele, BfDT-Beiratsmitglied und Leiter des Anne Frank Zentrums in Berlin, würdigte die große Spannweite des Engagements und sagte: „Mich hat die Vielfalt der Projekte beeindruckt. Kulturelle Vielfalt erlebbar zu machen und Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, ist zum Beispiel ein ganz wichtiger Baustein bei der Förderung von Verständnis und Verständigung. Vor allem freut es mich, dass solche Projekte nicht nur in der Großstadt, sondern auch in ländlichen Regionen umgesetzt werden. Aus meiner eigenen Arbeit weiß ich, dass das eine große Herausforderung sein kann. Aber nur dadurch entstehen Netzwerke, die weiterwirken und langfristig die Menschen erreichen. Gerade heute, wo zum Beispiel antisemitische Bestrebungen sehr präsent sind, aber oft verkannt werden, tut zivilgesellschaftliches Engagement Not und ist die Basis, um Einstellungen zu verändern.“

Hintergrund

Am 23. Mai 2000 gründeten die Bundesministerien des Innern und der Justiz das „Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt“. Seit dem Jahr 2011 ist die Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Teil der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb. Der Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ wird jedes Jahr im Juli durch das BfDT ausgeschrieben.

Folgende Projekte wurden ausgezeichnet:

Fußballprojekt Hannover/96 Teams für den Frieden
Der Förderverein zur Förderung von Bildung und Erziehung e.V. der Berufsbildenden Schule 6 Hannover (BBS6) organisiert seit 1994 das zwei Mal jährlich stattfindende Ausschwitzbegegnungsprojekt „Junge Wege für ein friedliches Europa“. 2016 wurde in Kooperation mit dem Hannah-Arendt-Gymnasium (HAG) das Projekt „Hannover/96 Teams für den Frieden" durchgeführt. - Preisgeld: 3.000 Euro

Café International
Das Projekt des Exil-Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge e.V. ist ein Treffpunkt für asylsuchende Gäste und für Einheimische. Seit November 2015 findet wöchentlich ein Treffen in einem zentral gelegenen Café in der Osnabrücker Altstadt statt. Die selbstverständliche Teilhabe geflüchteter Menschen am öffentlichen Raum und ihre Präsenz in der Mitte der Gesellschaft machen den Kern des Projekts aus. - Preisgeld: 2.000 Euro

Against Racism Nienburg
Against Racism Nienburg (ARN) ist eine Jugendgruppe, die sich gegen Rassismus und andere Formen der Diskriminierung in Nienburg engagiert. Zusammengefunden hat sich die Gruppe als Reaktion auf verstärkte rechte Aktivitäten in Nienburg Anfang 2014. Seither organisiert sie gemeinsam mit anderen Vernetzungspartnern Vortragsveranstaltungen beispielsweise zur Struktur der rechten Szene in Nienburg. - Preisgeld: 3.000 Euro Gay in May – Schwul- lesbische Kulturtage
Seit dem Jahr 1979 werden in Osnabrück jährlich die „Gay in May – Schwul-lesbische Kulturtage“ veranstaltet. Der Gay in May e.V. wurde im Jahr 2007 als gemeinnütziger Trägerverein für die Kulturtage gegründet. Das ehrenamtliche Team des Vereins organisiert die Veranstaltungen, bindet die schwul-lesbische Infrastruktur in der Stadt in die Aktivitäten zu Gay in May ein und sorgt für eine Vernetzung der Gruppen. So entsteht jedes Jahr ein buntes Programm aus den Bereichen Kultur, Politik und Freizeit, um ein Zeichen für Vielfalt und gegen Ungleichbehandlung zu setzen. - Preisgeld: 4.000 Euro

Kulturelle Vielfalt erleben
Die Sozialraum AG Bad Münder - Präventionsrat führte im August und September 2016 vielfältige Veranstaltungen wie z.B. Erzählcafés, Trommelworkshops und Filmvorführungen zum Thema "Kulturelle Vielfalt erleben" durch. Die Sozialraum AG hat mit dem Aktionsmonat ein Konzept entwickelt, das dazu dient, das Verbindende der kulturellen Vielfalt in der Bevölkerung hervorzuheben. Gezielt wurden dafür neu zugezogene Menschen in Bad Münden angesprochen und ein Raum für Begegnung geschaffen. - Preisgeld: 1.000 Euro Courage-Projekttage bei VW Emden
Das Bündnis „Für Demokratie Courage zeigen!“ führte im Juni 2016, nach einer einjährigen Planungsphase, Projekt- und Ausstellungsworkshops mit Auszubildenden des VW-Werkes Emden durch. Die zweitägigen Projektworkshops (jeweils acht Stunden), die mit Auszubildenden des ersten Lehrjahres während der Arbeitszeit stattgefunden haben, drehten sich rund um die Themen Rechtsextremismus, Gewalt und Diskriminierung und Courage zeigen gegen Fremdenfeindlichkeit. - Preisgeld: 4.000 Euro

Homepage Externer Link: www.fluechtlingshilfe-schneverdingen.de
Im November 2015 entwickelte Ulrike Schloo aus Schneverdingen die Projekidee einer Homepage für Geflüchtete und Aktive in der Flüchtlingsarbeit. Gemeinsam mit ihrem Sohn, Lucas Schloo, begann sie eine Homepage zu konstruieren, die Angebote und Informationen für und von interessierten Bürger/-innen, ehrenamtlich Aktiven und Geflüchteten in Schneverdingen vernetzt und übermittelt. In umfassendem Maße wurden Informationen gesammelt, zusammengetragen, Texte geschrieben und programmiert, bis die Homepage im Januar 2016 ins Netz ging. - Preisgeld: 2.000 Euro

Lebendige Bibliothek
Die "Lebendige Bibliothek" des Präventionsrates Oldenburg ist eine Veranstaltungsmethode, die den Abbau von Vorurteilen und menschenverachtenden Denk- und Sichtweisen zum Ziel hat. Seit 2014 wird die Veranstaltung einmal jährlich durchgeführt und richtet sich an Schüler/-innen und Bürger/-innen aus Oldenburg. Die „Lebendige Bibliothek“ besteht aus Menschen, die als "Lebendige Bücher" auftreten. Die "Bücher" repräsentieren gesellschaftliche Gruppen, die von ihrer Umwelt häufig mit Vorurteilen und Stereotypen konfrontiert werden. Jede/r Teilnehmende kann ein oder mehrere lebendige Bücher „ausleihen“ und ein 30-minütiges Gespräch mit ihnen führen. - Preisgeld: 2.000 Euro

Das reisende Vorlesesofa
Das Projekt "Das reisende Vorlesesofa" von Annette Wagner und Partner/-innen ist ein Integrations-Projekt in Bremen in unterhaltsamem Gewand, das zum Miteinander in Bremen über Sprachgrenzen hinweg beitragen soll: Das Projekt besteht seit 2016. Ein rotes Sofa rollt auf den Platz, ein Stapel Sitzkissen wird verteilt. Zwei Wochen lang gastiert das reisende Sofa jeden Nachmittag in einem anderen Stadtteil. An fünfzehn verschiedenen schönen Plätzen in Bremen lasen in Bremen geborene, zugereiste oder hierher geflüchtete Menschen Lieblingsgeschichten in ihren Muttersprachen vor, an ihrer Seite jeweils ein Bekannter mit der deutschen Version. - Preisgeld: 2.000 Euro

Wir sitzen alle in einem Boot für mehr Toleranz
Herr Werner Hohlbein aus dem niedersächsischen Seelze initiierte dieses Jahr bereits zum elften Mal die Veranstaltung "Wir sitzen alle in einem Boot für mehr Toleranz" in Hannover. Dabei handelt es sich um ein interkulturelles Drachenbootrennen am lokalen Maschsee. Das Projekt wurde als Reaktion auf die Mohammed-Karikaturen im Jahr 2005 ins Leben gerufen und soll ein Zeichen der friedlichen Verständigung und Freundschaft zwischen unterschiedlichen Religionen und Kulturen setzen. - Preisgeld: 2.000 Euro

Refugee Law Clinic Hannover
Der Refugee Law Clinic Hannover e.V. wurde im April 2015 gegründet und bietet seit November 2015 kostenlose Rechtsberatungen für geflüchtete Menschen an. Fortgeschrittene Jurastudierende helfen Geflüchteten bei asyl- und ausländerrechtlichen Fragestellungen, bei der Kommunikation mit den Behörden und bei Behördengängen. Eine Beratung der Geflüchteten wird sowohl während als auch nach dem Asylverfahren der jeweiligen betroffenen Person sowie ungeachtet dessen aufenthaltsrechtlichen Statusʼ angeboten. Die Rechtsberatung erfolgt unter anwaltlicher Supervision durch die Beiratsmitglieder des Vereins. - Preisgeld: 2.000 Euro

Mehr Informationen finden Sie unter: Externer Link: www.buendnis-toleranz.de/aktiv/aktiv-wettbewerb/171227/aktiv-preistraeger-innen-2016

Pressemitteilung als Interner Link: PDF.

Pressekontakt

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