Angst ist „die Beklemmung der Brust, als eine Wirkung der dunkeln Empfindung eines Grades von Furcht und Traurigkeit“.
Der Ausdruck „Angst„ hat deontisches Potenzial, das heißt, in der Semantik des Ausdrucks ist eine Handlungsaufforderung angelegt.
Angst ist ein omnipräsentes Phänomen der modernen Gesellschaft. Kennzeichen komplexer Gegenwartsgesellschaften ist die sogenannte Kontingenzangst, eine diffuse Angst, gekennzeichnet von Ungewissheit, Orientierungslosigkeit und Optionsvielfalt. Es sind vielfältige Erwartungs- oder Verlustängste (etwa bezüglich Sicherheit, Wohlstand, Arbeit, Heimat, Kultur, Macht, Demokratie),
Ein linguistischer Zugang zur Beschreibung des Diskursphänomens Angst setzt das Grundprinzip der Kulturlinguistik voraus: Sprache schafft Wirklichkeit, und Wirklichkeit wird gesellschaftlich im Diskurs erzeugt, im Reden der Menschen. Die Beschaffenheit von Wirklichkeit hängt davon ab, wie sprachlich auf diese Bezug genommen wird. Hier wirkt das Prinzip des Framing:
Darüber hinaus sind zwei sprachliche Handlungsperspektiven zu unterscheiden: Angst bei anderen (kalkuliert) hervorrufen oder intensivieren einerseits, und eigene Angst ausdrücken andererseits. Im ersten Fall wird Angst bloß verbalisiert, aber nicht selbst empfunden; im zweiten Fall ist die ausgedrückte Angst tatsächlich vorhanden.
Diskursanalytisch kommt ein weiteres Unterscheidungskriterium hinzu: Von Angst getriebene oder bestimmte Diskurse sind zu unterscheiden von Angstdiskursen. Letztere haben Angst zum Thema, indem sie zum Beispiel der Frage nachgehen, wann das Phänomen „Angst“ in welchen Gesellschaften auffallend häufig auftritt. Von Angst getriebene Diskurse dagegen sind solche, die ganz unterschiedliche Themen zum Gegenstand haben, die jedoch alle auf spezifische Weise durch oder von Angst geprägt sind – wie etwa Klimawandel, Sicherheit oder Arbeitsplatzverlust.
Toxische Kommunikation der politischen Rechten
Die politische Rechte schürt Emotionen wie Wut, Hass und vor allem Angst in der Überzeugung, dass politische Botschaften Personen, die verängstigt, wütend oder hasserfüllt sind, leichter erreichen.
Voraussetzung für die emotionalisierenden und Angst schürenden Diskursstrategien der politischen Rechten ist deren grundsätzlich repulsive, also auf Abstoßung beruhende Weltsicht.
Indem (Rechts-)Populisten Ängste schüren, präsentieren sie sich als Retter (auch als Erlöser)
Von Angst bestimmte Diskurse der politischen Rechten werden auf unterschiedlichen sprachlichen Ebenen – lexikalisch-semantisch, argumentativ, metaphorisch – realisiert. Den Komplex dieser sprachlichen Realisierungsformen nenne ich orientiert an der Kognitionswissenschaftlerin Monika Schwarz-Friesel toxische Kommunikation. Angst kalkuliert schürender Sprachgebrauch ist toxischer Sprachgebrauch, mit dem bewusst Schaden angerichtet wird. Mit Sprache Schaden anzurichten, bedeutet – außer zu diskriminieren, zu verleumden, zu denunzieren, zu beleidigen, zu hetzen, verletzen, Hass zu schüren, zu lügen und so weiter – auch: Angst zu erzeugen. Dabei schleicht sich die „toxische Bedeutung von Wörtern (…) oft unbemerkt in unseren Geist ein, sie hinterlässt aber Spuren, löst Assoziationen aus“.
Wann tritt die gesellschaftliche Gefühlslage der Angst auf? Angst ist ein Krisenphänomen. Weil der psychische Zustand von Menschen in Krisensituationen von Angst bestimmt ist, nutzt vor allem die politische Rechte diese Erscheinung zu ihren politischen Zwecken. Populismus ist daher ebenso ein Krisen- wie ein Angstphänomen. Ohne einen Sorgen, Ängste und Zorn auslösenden Krisendiskurs gäbe es Populismus nicht. Wie Angst sind dabei auch Krisen „diskursive Phänomene, also ‚soziale Tatsachen‘, die vor allem auch sprachlich konstituiert werden und die (…) als unumstößliche ‚Fakten‘ oder als Rechtfertigungsinstanzen für politische Entscheidungen fungieren“.
Antizipation – Wenn-dann-Argumentation
Hinsichtlich der zeitlichen Einordnung ist Angst ein die Zukunft antizipierender emotionaler Zustand, der sich auf eine gegenwärtige Krise bezieht und gegebenenfalls die Vergangenheit herbeisehnt – mit anderen Worten ein gegenwartsbezogenes Phänomen einer als Krise konstituierten Wirklichkeit mit der Vorstellung einer besseren Vergangenheit.
Das sprachliche Muster antizipierender Angst-Kommunikation ist die klassische Wenn-dann-Argumentation: „Wenn heute nicht gehandelt wird, geschieht morgen das Schlimme/Böse“, beziehungsweise gemildert im Konjunktiv: „könnte X passieren“. Dieses Argumentationsmuster liegt explizit oder implizit, auf jeden Fall aber systematisch der Angstkommunikation zugrunde. Die explizite Variante lautet etwa: „Wenn die Migration nicht aufhört, verlieren wir unsere Kultur.“ Hier wird eine ausdrückliche und eindeutige Ursache-Wirkung-Beziehung hergestellt. Die implizite Variante einer Wenn-dann-Konstruktion lautet etwa: „Es gibt zu viele Migranten in Deutschland. Die Kriminalitätsrate ist enorm gestiegen. Wir müssen die Grenzen schützen.“ Vermeintliche Ursache („zu viele Migranten“) und Wirkung („Kriminalitätsrate gestiegen“) werden in diesem Beispiel zudem mit einem Schlusssatz („Grenzen schützen“) ergänzt. Die explizite Version lautet: „Wenn es zu viele Migranten gibt, dann steigt die Kriminalitätsrate.“ Der Schlusssatz bezieht sich sowohl auf das Ursache- („zu viele Migranten“) als auch auf das Wirkungs-Element der Konstruktion („Kriminalitätsrate steigt“).
Verschwörung und Übertreibung
Krisendiskurse haben eine tribunalhafte Struktur, denn es geht immer auch um Schuldige, die für die Krise verantwortlich zu machen sind und mit denen Angst motiviert werden kann.
„Europa wird umgebracht. Eine unheilbare Krankheit und den natürlichen Tod kann man nicht aufhalten. Aber einen Mord schon, und erst recht einen Selbstmord“.
Hier schürt Sellner – nachdem er einen „Sachverhalt“ apodiktisch ohne Nennung eines Akteurs konstituiert hat – mit Todesmetaphorik Angst. Gleichzeitig eröffnet er mit „aufhalten“ eine Handlungsoption.
Insbesondere die „politische Klasse“ beziehungsweise die „Altparteien“ werden der Verschwörung bezichtigt:
„Es hat sich eine politische Klasse von Berufspolitikern herausgebildet, deren vordringliches Interesse ihrer Macht, ihrem Status und ihrem materiellen Wohlergehen gilt. Es handelt sich um ein politisches Kartell, das die Schalthebel der staatlichen Macht (…) in Händen hat.“
Verschwörungsabsicht wird auch anderen prominenten Akteuren zugeschrieben, und das Angst schürende Narrativ wird sprachlich apodiktisch in der Form von Gewissheit („es ist so“) formuliert:
„‚Philanthropen‘ wie Bill Gates, George Soros, Muchtar Abljasow nutzen ihre Vermögen, um politische Macht zu generieren, damit legitime Institutionen zu manipulieren, zu korrumpieren oder gar zu beseitigen, und verknüpfen dadurch auch finanzielle Eigeninteressen mit dem vorgeschobenen politischen und sozialen Ziel.“
Verschwörungsmythen schüren Misstrauen in Institutionen. Es werden Schuldige für ein Ereignis erfunden, um ihm damit nicht nur in gewisser Weise Sinn zu geben, sondern auch Angst hervorzurufen.
Übertreibungen erfüllen denselben Zweck. Sie werden durch bestimmte Vokabeln oder Formulierungen ausgedrückt: Im Wahlprogramm der AfD von 2021 begegnet man „Genderwahn“ und „Klimahysterie“, es wird eine „familienzersetzende Politik“ und eine „demografische Katastrophe“ festgestellt und der „Zusammenbruch (…) unserer kulturellen Identität“ prophezeit. Man liest von einer „umfassenden [wirtschaftlichen] Depression“, von der möglichen „Enteignung von Kontoinhabern“, der „totale[n] Kontrolle“.
Thema Migration
Wesentliche Elemente rechter toxischer Kommunikation sind typische Themen, die den Diskurs bestimmen und mit Angst hervorrufenden Elementen orchestriert werden. Omnipräsent, ob in Grundsatz- oder Wahlprogrammen, in Parlaments- oder Parteitagsreden, ist das Thema „Migration“. Unablässig wird auf den Zuzug von Schutzsuchenden hingewiesen mit den allesamt negativ deontisch aufgeladenen lexikalischen Varianten „Migrantenflut“ oder „Migrantenkrise“ und dem Framing als „große Gefahr“ oder „nicht zu bewältigendes Problem“, verbunden mit „Kriminalität“, „Ausnutzen von Sozialsystemen“ oder dem „Untergang des deutschen Volkes“. Mit der so erzeugten Angst werden Ressentiments und Fremdenfeindlichkeit geschürt und werden die eigenen Handlungsabsichten – etwa „prinzipielle Abschiebung in jedes Herkunftsland“, radikaler „Schießbefehl an der Grenze“ – als vermeintliche Lösung positioniert.
Das im Zuge des Migrationsdiskurses der politischen Rechten erzeugte Szenario ist das der Bedrohung. Es ist gekennzeichnet sowohl durch explizite sprachliche Gewalt (Beschimpfungen, Beleidigungen, Verwendung von Schimpfwörtern) als auch durch implizite sprachliche Gewalt – mit Zuschreibungs- und Behauptungshandlungen, Konstatieren vermeintlicher Sachverhalte, Generalisierungen, Stereotypisierungen, impliziten Voraussetzungen und Unterstellungen.
„Durch den ungebremsten Zustrom von kulturfremden Armutsmigranten, die in unsere Sozialsysteme einsickern, wird aber unser von Solidarität und Zusammenhalt getragenes gesellschaftliches Gefüge in seinen Grundfesten erschüttert und macht mittelfristig ja auch Konflikte nicht unwahrscheinlich bis hinauf zu Terror, bis hin zu bürgerkriegsähnlichen Szenarien.“
Strache erzeugt mit den lexikalischen Elementen „ungebremst“, „kulturfremd“, „einsickern“, „in seinen Grundfesten erschüttert“, „Terror“, „bürgerkriegsähnlich“, mit der syntaktisch-apodiktischen Struktur eines Aussagesatzes („wird … erschüttert“) sowie mit der Entgegensetzung des Zustands („unser von Solidarität und Zusammenhalt getragenes gesellschaftliches Gefüge“) ein Bedrohungsszenario, das dem politischen Programm der extremen Rechten entspricht. Das negative deontische Potenzial einer solchen Ausdrucksweise ist das Einfallstor rechter Strategien der Angsterzeugung.
Insbesondere mit Strategien der Dehumanisierung wird auf spezifische Weise das negativ-deontische Potenzial der entsprechenden Ausdrücke genutzt, um eine emotionalisierte politische Botschaft zu platzieren:
„Unsere deutsche Volksgemeinschaft ist krank. Sie leidet an Altparteien, Diarrhö, Gutmenscheritis, links-grün-versifften 68ern, und durch Merkel versiffte, aufgelöste Außenhaut. Unser Deutschland leidet unter einem Befall von Schmarotzern und Parasiten, welche dem deutschen Volk das Fleisch von den Knochen fressen will.“
Das Angst erzeugende Potenzial der Ausdrücke „Schmarotzer“ und „Parasiten“ besteht in der durch sie hervorgerufenen Vorstellung des allmählichen und unmerklichen Verlusts von Kraft und Stärke. Wehrloses Ausgeliefertsein und Machtlosigkeit sind die Angst auslösenden Momente dieser Metaphorik. Diese Form der sprachlichen Entmenschlichung nutzten bereits die Nationalsozialisten, um Juden auszugrenzen und ihre Verfolgung und Ermordung diskursiv zu rechtfertigen:
„[Der Jude] ist und bleibt der ewige Parasit, ein Schmarotzer, der wie ein schädlicher Bazillus sich immer mehr ausbreitet, sowie nur ein günstiger Nährboden dazu einlädt. Die Wirkung seines Daseins aber gleicht ebenfalls der von Schmarotzern: wo er auftritt, stirbt das Wirtsvolk nach kürzerer oder längerer Zeit ab.“
Das negativ-deontische Potenzial der Ausdrücke verspricht dabei gleichzeitig die „Erlösung“ aus der Angst, denn: Was macht man mit Parasiten und Schmarotzern?
Diese Diskriminierung, deren Ziel die Erzeugung von Angst ist, bestimmt den Migrationsdiskurs von Rechtsaußen und ist Ausdruck eines entsprechenden Menschenbildes. Nach diesem zu fragen bedeutet, danach zu fragen, wie über Menschen geredet wird. Im Reden über Menschen entstehen Menschenbilder: durch wertende Abgrenzung, durch den bewertenden Gegensatz zwischen einem „Wir“ und „Sie“, einem Eigenen und Fremden. Wenn das hoch bewertete Eigene und das abgewertete Fremde eine politische Leitidee ist, dann wird damit Angst geschürt, um daraus wiederum Vorstellungen abzuleiten, wie politisch gehandelt werden soll.
Dieses Konzept heißt biologischer Nationalismus – und verdeutlicht einmal mehr, welch programmatisch fixierten Stellenwert Angst im rechten Diskurs hat. Die Propagierung der Ethnonation, die ethnische Herkunft als ausschließliches nationales Zugehörigkeits- beziehungsweise Ausschlusskriterium, steht übrigens klar im Widerspruch zum deutschen Grundgesetz. Eine solche Vorstellung des „Volkes“ umfasst gerade nicht alle Staatsbürger und Staatsbürgerinnen „jeglichen Geschlechts und Glaubens, jeglicher Religion, Abstammung und Hautfarbe“, wie es in Artikel 3 kodifiziert ist, sondern ist kulturell und ethnisch abgeriegelt.
Wissen und Sorge
Mit dem Status von Angst als wesentlichem Element rechter Diskursstrategien ist das Thema „Sprache der Angst“ im politischen Kontext noch nicht hinlänglich ausgedeutet. Im Folgenden sei danach gefragt, wo im politischen Diskurs Angst außerdem vorkommt: Sei es unspezifisch im Sinne eines gesellschaftlich verbreiteten unkonkreten diffusen Phänomens, oder konkret, über die beschriebene Standardstrategie hinaus. Wann also sprechen wir überhaupt im politischen Diskurs von Angst, wer ruft sie, neben den Rechten, hervor? Und geht es dann auch um Angst, oder sollte die entsprechende negative Emotion anders benannt werden? Mindestens zwei weitere, nach Funktionen benannte Szenarien sowie ihre Akteure und Interessen können exemplarisch einbezogen werden.
Erstens das Szenario „Legitimation“: Politisch verantwortlich Handelnde, also zum Beispiel Regierungen, rufen Emotionen hervor, um ihr Handeln zu legitimieren. Adressaten sind insbesondere Parlamente, die eine Gesetzesvorlage diskutieren, beraten und (nicht) beschließen, aber auch die Öffentlichkeit, die ihre Haltung in Meinungsumfragen, Demonstrationen und Ähnlichem ausdrückt. So ist etwa der Verteidigungsminister vor dem Hintergrund des russischen Krieges in der Ukraine unablässig bemüht, Zustimmung zur Erhöhung von Rüstungsausgaben zu erlangen. Das Narrativ lautet, dem Wenn-dann-Muster folgend: „Wenn die Bundeswehr unzureichend ausgestattet ist, werden wir in absehbarer Zeit von Russland überfallen.“ In Fällen wie diesen ist das Erzeugen einer negativen Emotion eine kalkulierte, auf Wissen und Erfahrung basierte Strategie, um das Ziel zu erreichen: hier die Zustimmung zur Erhöhung des Rüstungsetats.
Zweitens das Szenario „Aufklärung“: Ob während der Corona-Pandemie, einer Finanzkrise oder bei Fragen der Verkehrsentwicklung und des Klimawandels: Es sind Experten und Expertinnen, die durch Analysen und Studien aufklären, damit aber zugleich negative Emotionen hervorrufen können. Adressaten sind hier politische Entscheidungsträger, um sie etwa zu gesetzgeberischen Maßnahmen zu veranlassen. Adressat ist auch die Bevölkerung, die zum Beispiel bestimmte Verhaltensweisen ändern soll. Die Aufgabe von Experten ist es daher, mit der Kommunikation ihrer Analysen Wissen zu verbreiten und damit ein bestimmtes Handeln zu bewirken. Auch dies erfolgt nach dem Wenn-dann-Muster: Finanzexperten wollen zum Geldausgeben veranlassen, um die Konjunktur zu beleben und so Wohlstand und Arbeitsplätze zu erhalten. Virologen zielen mit ihren Analysen im Grunde darauf, die Impfrate zu erhöhen, da sonst Ansteckung droht. Klimatologen weisen in ihren Studien nach, dass bestimmtes Konsumverhalten schädlich für das Klima ist und fordern damit implizit zum Verzicht auf, da sonst Dürre, Hitze und Überschwemmungen die Folgen sind. Es wird also deutlich: Im Zuge von Aufklärung mit dem Ziel von Verhaltensänderungen entsteht – absichtlich oder nicht – eine emotionale Belastung.
Auch Regierungen und Experten rufen also mitunter negative Zukunftsszenarien auf, um ihre Ziele zu erreichen. Das Emotionen auslösende Momentum bleibt dabei Teil einer politischen Handlung, die auf eine konkrete, zu lösende Aufgabe bezogen ist. Es geht also nicht, wie im rechtsextremen Diskurs, um die stetige Umsetzung eines Programms, sondern darum, eine bestimmte politische Herausforderung zu meistern.
„[Q]uälende gedanken“ gibt das Grimmsche Wörterbuch zu dem Stichwort „Sorge“ an.
Schluss
Eine Gesellschaft der Ängstlichen ist empfänglich für alle möglichen Versprechungen, die das Entkommen aus dem unerwünschten Zustand verheißen. Es ist eine Gesellschaft der Unglücklichen, Unzufriedenen und Frustrierten. Diese Konstellation ist eine Gefahr für die Demokratie. Dieser Gesellschaft gegenüber steht eine der Gelassenen und Menschenfreunde, die in der Lage sind, versachlichend und ohne emotionales Verstörtsein Sachverhalte zu beurteilen und mit ihnen umzugehen. Eine funktionierende Demokratie ist auf eine solche Gesellschaft angewiesen.
Die Gesellschaft der Gelassenen ist eine empathische Gesellschaft. Sie verfällt nicht den hemmungslosen Scheußlichkeiten auf Social Media – Regulierung ist dringend vonnöten. Sie hat einen gut funktionierenden demokratischen Kompass – Demokratieerziehung kann gar nicht genug angeboten werden.
Was bedeutet dieses Konzept sprachlich? Die Würde der Sprache wie die des Menschen achten, ihr vielfältiges ethisches Potenzial nutzen, positiv deontisch denken, reden und schreiben.