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Der freiheitliche Rechtsstaat und die moderne Massengesellschaft | APuZ 22/1964 | bpb.de

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APuZ 22/1964 Artikel 1 Der freiheitliche Rechtsstaat und die moderne Massengesellschaft Was ist des Deutschen Vaterland?

Der freiheitliche Rechtsstaat und die moderne Massengesellschaft

Gerhard Möbus

Im Mittelpunkt der folgenden Überlegungen steht die Frage, wie sich, politisch gesehen, der freiheitliche Rechtsstaat und die moderne Massengesellschaft zueinander verhalten. Das ist eine Frage von großem grundsätzlichen Gewicht ebenso wie von großer tatsächlicher Tragweite. Zugleich, so scheint mir, fällt von ihr auch Licht auf den Aufgabenbereich, der mir durch die Ehre der Berufung auf den Lehrstuhl für die Wissenschaft von der Politik übertragen worden ist.

I.

Wenden wir uns dem Nächstliegenden zu, so tritt zuerst in den Blick die moderne Massengesellschaft, der wir selbst unmittelbar und unumgänglich durch eine Vielzahl von Beziehungen, bewußte und unbewußte, lebensgeschichtlich zugehören. Sie ist in den letzten Jahrzehnten von Philosophen, Psychologen und Soziologen immer wieder eindrucksvoll beschrieben worden.

Ein Hauptmerkmal tritt in den Beschreibungen der meisten Beobachter immer wieder hervor, seitdem Werner Sombart darauf hingewiesen hat, die Feststellung nämlich, es handele sich mit der modernen Massengesellschaft um eine Form des menschlichen Zusammenlebens, die gekennzeichnet ist durch ein Ansteigen der Menschenzahl, das geschichtlich ohne Beispiel ist. Dieses Ansteigen wird etwa veranschaulicht an Zahlen wie diesen: Die Bevölkerung Europas wird für 1650 geschätzt auf 103 Millionen; für 850 auf 274 Millionen; um 1950 auf 61 Millionen. Die Bevölkerung der Erde für 1650 auf 470 Millionen; für 1850 auf 1 091 Millionen; um 1950 auf 2 737 Millionen. Fachleute schätzen, daß die Erdbevölkerung sich gegen Ende dieses Jahrhunderts wiederum verdoppelt haben wird. Was sagen diese Zahlen über das Zahlenmäßige hinaus?

Ortega y Gasset hat in seinem Buch „Der Aufstand der Massen“ das erste Kapitel überschrieben: „Die Tatsache der Überfüllung". Er sagt da von der modernen Massengesellschaft 1): „Wir nähern uns dieser historischen Erscheinung vielleicht am besten, wenn wir uns auf eine visuelle Erfahrung stützen und einen Zug unserer Zeit herausheben, der mit Augen zu sehen ist.

Er ist leicht aufzuweisen, wenn auch nicht leicht zu analysieren; ich nenne ihn die Tatsache der Anhäufung, der Überfüllung. Die Städte sind überfüllt mit Menschen, die Häuser mit Mietern, die Hotels mit Gästen, die Züge mit Reisenden, die Cafes mit Besuchern; es gibt zu viele Passanten auf der Straße, zu viele Patienten in den Warte-Franz Schürholz Was ist des Deutschen Vaterland?

(Seite 11) zimmern berühmter Ärzte; Theater und Kinos, wenn sie nicht ganz unzeitgemäß sind, wimmeln von Zuschauern, die Badeorte von Sommerfrischlern. Was früher kein Problem war, ist es jetzt unausgesetzt: einen Platz zu finden.“

Ortega y Gasset faßt diese und ähnliche Beobachtungen zusammen in den Sätzen 2):

„Der Begriff der Menge ist quantitativ und visuell. Wir wollen ihn, ohne ihn zu verändern, in die soziologische Terminologie übertragen. Dann kommen wir zu dem Be-griff der sozialen Masse."

Und wenig später heißt es

„ ... die Masse ist die Gesamtheit der nicht besonders Qualifizierten. Man verstehe dar-um unter Masse nicht nur und nicht in erster Linie die . Arbeitermassen'. Masse ist der Durchschnittsmensch. So verwandelt sich, was vorher nur eine Anzahl war — die Menge —, in eine Beschaffenheit: die allen gemeine Beschaffenheit nämlich; das sozial Ungeprägte; der Mensch, insofern er sich nicht von andern Menschen abhebt, sondern einen generellen Typus in sich wiederholt Was haben wir mit dieser Verwandlung einer Quantität in eine Qualität gewonnen?“

—, so fragt Ortega y Gasset schließlich.

Wir überhören nicht: die Beobachtungen über die „Menge" als große Menschenzahl gehen über in ein Werturteil über die „Masse" als „die Gesamtheit der nicht besonders Qualifizierten". Das ist deshalb festzuhalten, weil diese Denkweise weithin in den Sprachgebrauch übergegangen ist, als handele es sich um etwas Selbstverständliches.

Die Schrift Ortega y Gassets ist 1930 erschienen und 1931 ins Deutsche übersetzt veröffentlicht worden. Im selben Jahre erschien eine andere Schrift, die nicht weniger Aufsehen erregt hat: Karl Jaspers „Die geistige Situation der Zeit*. Der erste Teil dieser Schrift trägt die Überschrift: Massenordnung in Daseinsfürsorge. Unter dem Stichwort „Massendasein und seine Bedingungen" geht auch Karl Jaspers aus von der Tatsache der „nie dagewesenen Bevölkerungsvermehrung innerhalb eines einzigen Jahrhunderts". Er fragt nach der Ursache für diese Tatsache und antwortet

„Entdeckungen und Erfindungen schufen eine neue Basis der Produktion; Organisation der Betriebe; das methodische Verfahren ergiebigster Arbeitsleistung; Transport und Verkehr, welche überall alles zur Verfügung stellen; die Ordnung des Lebens durch formales Recht und zuverlässige Polizei;

auf Grund von all dem die sichere Kalkulation von Unternehmungen. Es bauten sich Betriebe auf, welche von einem Zentrum her planmäßig gelenkt werden, obgleich in ihnen Hunderttausende von Menschen tätig sind und sie über große Teile des Planeten ihre Arme ausstrecken.

Diese Entwicklung ist gebunden an die Rationalisierung des Tuns: nicht nach Instinkt und Neigung, sondern auf Grund von Wis-sen und Berechnung werden die Entschlüsse gefaßt; und dann an die Mechanisierung:

die Arbeit wird zu einem bis ins einzelne errechneten, an zwingende Regeln gebundenen Tun, das unter den Individuen austauschbar doch dasselbe bleibt. Wo der Mensch früher nur abwartete, an sich herankommen ließ, denkt er voraus und möchte nichts dem Zufall überlassen; der ausführende Arbeiter jedoch muß in weiten Bereichen selbst zum Teil der Maschine werden."

Späterhin wird zusammengefaßt

„Masse und Apparat gehören zusammen.

Die große Maschinerie ist notwendig, um den Massen Dasein zu geben. Sie muß eingestellt sein auf Masseneigenschaften: in ihrem Betrieb auf die Masse der Arbeitskräfte, in der Produktion auf die Wertschätzungen der Masse der Konsumenten."

Die Sprache, in der Jaspers von der Masse spricht, ist sachlicher als die vorhin gehörte. Doch ist ein wertender Unterton, wenn auch viel behutsamer sich äußernd, nicht zu überhören, wenn es heißt

„Wenn das Maß des Menschen die durchschnittliche Leistungsfähigkeit ist, so ist der einzelne als einzelner gleichgültig. Niemand ist unersetzlich. Mit dem, als was er da war, ist er ein Allgemeines, nicht er selbst.

Vorbestimmt zu diesem Leben sind Menschen, die gar nicht selbst sein wollen; sie haben den Vorrang. Die Welt scheint in die Hände der Mittelmäßigkeit geraten zu müssen, der Menschen ohne Schicksal, ohne Rang und ohne eigentliche Menschlichkeit.“ Und unter dem Stichwort „Die Herrschaft der Masse” ist zu lesen

„Masse als den lockeren Haufen ungegliederter Menschen, welche in ihrer Affektivität eine Einheit werden, gab es immer als vorübergehende Wirklichkeit. Masse als Publikum ist ein jeweils historisch typisches Produkt: die geistig durch Rezeption von Wort und Meinung zusammengehörenden Menschen unbestimmter Abgrenzung und Schichtung. Masse als Gesamtheit der Menschen, welche in einem Apparat der Daseinsordnung so gegliedert sind, daß Wille und Eigenschaften der Majoritäten den Ausschlag geben müssen, ist die kontinuierlich sich auswirkende Macht unserer Welt, die im Publikum und in der Masse als Menschenhaufen nur vorübergehende Erscheinung annimmt."

Das ist das Entscheidende: Karl Jaspers sieht die zahlenmäßige Zunahme der Bevölkerung im Zusammenhang mit epochalen Strukturelementen wie Rationalisierung und Mechanisierung, repräsentiert in dem, was er „Apparat" nennt. Und er ordnet dem Menschsein in dieser epochalen Situation Verhaltensweisen und Haltungen zu, die dem Funktionieren im Apparat entsprechen und entspringen. Auch bei ihm verbindet sich in der Sicht auf die Masse Quantitatives und Qualitatives. Der Mensch ist für ihn gefährdet in dieser epochalen Situation, insofern Menschsein, soll es als eigentlich verwirklicht werden, „Selbstsein" ist. Und es ist für die Stellung, die Karl Jaspers zu der von ihm geschilderten epochalen Situation nimmt, charakteristisch, daß er sie als „Krise" auffaßt, die nicht einfachhin unter geschichtlicher Notwendigkeit steht, vielmehr die menschliche Entscheidung herausfordert.

Um die Bedeutung dieser Stellungnahme abzuschätzen, genügt es darauf hinzuweisen, wie ganz anders die Gewichte in dieser Sache gelagert sind in dem Buch von David Riesman, „Die einsame Masse" das eine systematische Analyse derselben Zusammenhänge unternimmt; aber in den typischen Sozialcharakteren des „traditions-geleiteten", „innengeleiteten" und „außen-geleiteten" Menschen die Tendenz erkennen läßt, den diesen Typen zugeschriebenenVerhaltensweisen und Haltungen ein erhebliches Maß an geschichtlicher und gesellschaftlicher Notwendigkeit zuzuschreiben Mit Recht ist darauf hingewiesen worden, daß ein Denken in dieser Richtung bedeutende politische Konsequenzen hat, weil es (oder wenn es) dazu führt, eine vollendete Tatsache zwar zu erkennen, nicht jedoch ihr Widerstand zu leisten Nicht abzusehen sind die Folgen dieser Denkweise, wenn die Verhaltensweisen und Haltungen des „außengeleiteten" Menschen zum zeitgemäßen, dem geschichtlichen und gesellschaftlichen Stand der Entwicklung entsprechenden Erziehungsziel erklärt werden. Denn damit wird das Funktionale in der Struktur der modernen Massengesellschaft zur pädagogischen Norm erhoben

II.

Doch hat der Gedankengang mit dem Hinweis auf die politischen und pädagogischen Konsequenzen, die mit der historischen Interpretation der modernen Massengesellschaft Zusammenhängen, den Punkt erreicht, wo sich die Frage nach der Tragweite des bisher Dargelegten abzeichnet, rückt man es in den Aspekt des Politischen.

Ein erster Hinweis lag in der vorhin angeführten Äußerung von Karl Jaspers: „Masse als Gesamtheit der Menschen, welche in einem Apparat der Daseinsordnung so gegliedert sind, daß Wille und Eigenschaften der Majoritäten den Ausschlag geben müssen, ist die kontinuierlich sich ausdrückende Macht unserer Welt . . Das ist ein Satz, der anklingt an die Äußerung, die Gustave le Bon schon 1895 in seiner Phychologie der Massen" getan hat „Was aus diesem notwendig chaotischen Zeitram (der Gegenwart) einmal hervorgehen wird, ist im Augenblick nicht leicht zu sagen. Auf welchem Grundgedanken wird sich die künftige Gesellschaft aufbauen? Wir wissen es noch nicht. Schon jetzt aber kann man voraussehen, daß sie bei ihrer Organisation mit einer neuen Macht, der jüngsten Herrscherin der Gegenwart, zu rechnen haben wird: mit der Macht der Massen. Auf den Ruinen so vieler einst für wahr gehaltener und jetzt toter Ideen, so vieler Mächte, die durch Revolutionen nach und nach gebrochen worden sind, hat diese Macht allein sich erhoben und scheint bald die andern aufsaugen zu wollen. Während alle unsre alten Anschauungen schwanken und verschwinden und die alten Gesellschaftsstützen eine nach der andern einstürzen, ist die Macht der Massen die einzige Kraft, die durch nichts bedroht wird und deren Ansehen immer mehr wächst. Das Zeitalter, in das wir eintreten, wird in Wahrheit das Zeitalter der Massen sein.

Vor kaum einem Jahrhundert bestanden die Haupttriebkräfte der Ereignisse in der überlieferten Politik der Staaten und der Fürsten. Die Meinung der Massen galt in den meisten Fällen gar nichts. Heute gelten die politischen Überlieferungen, die persönlichen Bestrebungen der Herrscher und deren Wettstreit nur noch wenig. Die Stimme des Volkes hat das Übergewicht erlangt. Sie schreibt den Königen ihr Verhalten vor. In der Seele der Massen, nicht mehr in den Fürstenberatungen, bereiten sich die Schicksale der Völker vor."

Gustave le Bon knüpft daran 1895 die politische Prognose eines gänzlichen Umsturzes der gegenwärtigen Gesellschaft und die Heraufkunft eines primitiven Kommunismus. Und er sieht in der Kenntnis der Psychologie der Massen das letzte Hilfsmittel für den Staatsmann, wenn er zwar die Massen nicht be-herrschen will, aber sich nicht zu sehr von ihnen beherrschen lassen will.

Auch Karl Jaspers hat 1931 die moderne Massengesellschaft ausdrücklich in Beziehung gesetzt zum Politischen, und er hat daran politische Konsequenzen geknüpft, freilich in der Form der Frage. Da heißt es unter dem Stichwort „Massenordnung in Daseinfürsorge“

„Die politische Struktur dieses Leistungsapparats wird Demokratie in irgendeiner Gestalt.

Niemand mehr vermag ohne Duldung durch die Masse das, was sie tun soll, nach einem erdachten Plan gewaltsam zu bestimmen. Der Apparat entwickelt sich vielmehr in der Spannung sich bekämpfender und in eins wirkender Willensrichtungen; was der einzelne tut, hat sein Kriterium an dem Lebenserfolg, der auf die Dauer über Bestand oder Vernichtung seines Tuns entscheidet."

In dieser Äußerung wird der modernen Massengesellschaft als politische Struktur ausdrücklich die Demokratie zugeordnet. Das geschieht allerdings in der unbestimmten Wen-dung von der „Demokratie in irgendeiner Gestalt". Und späterhin heißt es grundsätzlich

„Es ist die weltgeschichtliche politische Grundfrage unserer Zeit, ob die Menschenmassen demokratisiert werden können, ob die Durchschnittsnatur des Menschen überhaupt fähig ist, eine Mitverantwortung als Staatsbürger durch Mitwissen und Mitentscheiden der Grundlinien faktisch in ihr Leben aufzunehmen. Es ist kein Zweifel, daß heute noch die Wählenden in der überwältigenden Mehrzahl nicht der auf Wissen begründeten Überzeugung folgen, sondern unprüfbaren Illusionen und unwahrhaftigen Versprechungen; daß die Passivität des Nichtwählers eine große Rolle spielt; daß fluktuierende Minoritäten, Bureaukratien oder einzelne durch zufällige Situationen herrschen Masse kann nur durch Majorität etwas entscheiden. Der Kampf um die Majoritäten mit allen Mitteln der Propaganda, der Suggestion, der Täuschung, der Leistung für partikulare Interessen scheint der einzige Weg zur Herrschaft.

Der echte Führer, der als Kontinuität eines Lebens den Weg weisen und die Entschlüsse fassen kann, ist nur da, wenn er die Bereitschaft für sich vorfindet. Heute ist die Frage: Woran appelliert der Führer in den Massen? Welche Instinkte werden erregt, welche Art von Tüchtigkeit bekommt ihre Chancen? Welche Charaktere werden ausgeschlossen?

Wer politisch will, muß Massen zum Wollen bringen. Die Massen können eine Minorität sein. Aber Führer, die als sie selbst für selbstseiende Menschen Vertrauen genießen, sind in der heutigen Situation bisher nicht eingetreten. Sie sind entweder nur mit Mißtrauen beobachtete, stets durch Kontrollen unter Bedingungen gestellte Exponenten einer Situation oder eines augenblicklichen Wollens vieler, mit dessen Verwandlung sie verschwinden; oder sie sind in ihrer wahren Wirklichkeit ungekannte, eine Zeitlang Massen berauschende Demagogen; oder sie sind mit einer Minorität im gemeinsam interessierten Besitze der faktischen militärischen Gewalt, durch die alle anderen beherrscht werden, ob sie wollen oder nicht.

Mit solchen Weisen des Führertums zeigt der Staat im Zeitalter einer Verabsolutierung der Massenordnung, von Technik und Wirtschaft, daß er selbst ergriffen ist von Tendenzen, die ihn in seiner Idee zerstören. Er wird entweder als ein im Geistigen chaotischer Betrieb die bloße Einigung der rationalen Daseinsordnungen der Massen mit der Macht, ohne die nichts auf der Welt ist; im zerfallenden Staatsbewußtsein ist dann die Wirklichkeit des Machtstaates als geistig zufälliges Entscheiden und direktionsloses Abwechseln der Gewaltsamkeit. Oder der Staatswille wird in der Reaktion dagegen zur diktatorischen Wiederherstellung von Einheit, Autorität, Gehorsam, so daß in einem fanatisierten Staatsbewußtsein die Freiheit des Menschseins verloren geht und nur die Kraft der klugen Brutalität übrig bleibt. In diesen beiden Fällen bleibt nur eine gewaltsame Führung, die sich nicht durch ein zum echten Menschen gesteigertes Sein rechtfertigt.“ Die Befürchtungen, die diese Sätze enthalten, sind bald nur zu sehr bestätigt worden, als 1933 Hitler mit den Nationalsozialisten zur Macht kam und als Diktator mit seinen Helfern ebenso pathetisch wie zynisch Praktiken der Massenpsychologie und des politischen Terrors miteinander verband.

Der Zusammenbruch der Herrschaft Hitlers im Jahre 1945 forderte zum Nachdenken über Ursprung und Herkunft dieser Herrschaft heraus. Publikationen sozialpsychologischen und kulturkritischen Charakters erschienen, in denen eine Diktion vorherrscht, für die Vokabeln bezeichnend sind wie: Infantilismus der Mas-sen, Hysterie der Massen, magisches Denken der Massen, Anziehungskraft des Psychopathischen auf die Massen, ethische und ästhetische Barbarei der Massen, überall ist die Rede von Vermassung, von Massenmensch und Massenwahn le Bon ist aktuell wie nie zuvor, jetzt bereichert und vertieft durch Tiefenpsychologie verschiedener Richtung Beinahe scheint es, als liege der Schlüssel zui Einsicht in Ursprung und Herkunft der Herrschaft Hitlers, ja des Totalitarismus überhaupt in der Psychologie der Masse oder des . Massenmenschen" Die Erscheinung Hitlers in der deutschen Geschichte wird zur ins Psychopathische oder Dämonische potenzierten Personifikation des anonymen . Massenmenschen". Der Sprachgebrauch und das Verfahren dieser Interpretationen wirkt noch heute in Publikationen nach, die der Analyse der politischen und sozialen Situation der Bundesrepublik gewidmet sind. Allerdings überrascht dabei, daß dieselben Tatbestände der Vermassung, die für die westliche Welt als Symptome oder Tendenzen des Totalitären gedeutet werden, ihr Gewicht zu verlieren scheinen, wenn sie als Bestandteil der Verwandlung der Gesellschaft in der Sowjetunion in die moderne Massengesellschaft entdeckt Da werden.

geht von ihnen nicht selten die Rede als von Anzeichen politischen einer unaufhaltsamen . Liberalisierung". Das heißt: das Phänomen der modernen Massengesellschaft wird dann nicht als totalitäres Risiko, sondern als liberale Chance gewertet. Anders gesagt: Was in Deutschland die Demokratie zerstörte und die Diktatur heraufführte, nährt nun die Hoffnung auf den Zerfall der Diktatur und die Heraufkunft der Demokratie.

III.

Verwirft man den Gedanken, diese Widersprüchlichkeit der Interpretation habe ihre Ursache in einem konstitutionellen Optimismus oder Pessimismus oder sie rationalisiere politische Ressentiments, dann ist eine Gegenfrage am Platze, die unseren Überlegungen eine entscheidende Wendung zu geben vermag. Die Frage lautet: Macht es nicht eine Grundtatsache der modernen Massengesellschaft aus, daß sie als politische Prädisposition ambivalenten Charakters ist, also Chance und Risiko zugleich in sich schließt, so das totalitäre Risiko wie die liberale Chance?

Der nächste Weg zur Antwort auf diese Frage eröffnet sich, wird der Standort für die Beobachtung der Tatsachen, in denen die moderne Massengesellschaft sich darstellt, grundsätzlich bezogen, den etwa William McDougall in seiner Sozialpsychologie eingenommen hat Er hat in der Auseinandersetzung mit der Massenpsychologie in der Nachfolge le Bons und Freuds nachdrücklich der These widersprochen, daß der einzelne Mensch, sobald er Teil einer Masse werde, in seinen Verhaltensweisen und Leistungen sein individuelles Niveau unterbiete. McDougall stellt gegen die Zugehörigkeit zur . zufälligen* Masse, wie sie am eindrucksvollsten in der panischen Situation zustande kommt, die Zugehörigkeit zu einer . wohlorganisierten Gesellschaft*. Die Zugehörigkeit zur wohlorganisierten Gesellschaft erhöht vielmehr den einzelnen Menschen geistig und sittlich über sein individuelles Niveau.

Nimmt man diesen Standpunkt der Betrachtung der modernen Massengesellschaft im ganzen gegenüber ein, dann erhalten die Begriffe Rationalisierung und Mechanisierung, Organisation und Apparat, als symbolische Formeln verstanden, ein anderes Vorzeichen. Sie stehen dann nicht mehr allein und einfachhin im Zu -sammenhang mit dem geschichtlich unvergleichlichen Zunehmen der Bevölkerungszahl, von dem wir ausgingen und in dessen Zusammenhang wir sie zuerst erwähnten, sondern erweisen sich als Ausdruck einer Vervielfachung der menschlichen Leistungsfähigkeit, die in der Geschichte der Menschheit nicht ihresgleichen hat. Vielmehr stellen sie Strukturelemente eines geschichtlichen Gefüges dar, wie es Richard F. Behrendt mit seinem Begriff der . dynamischen Gesellschaft* umschreibt In dieser Sicht werden . Masse* und . Maschine* zu dem, als das sie Friedrich Naumann schon gedeutet hat, zu Symbolen der neuzeitlichen Leistungsgesellschaft

Die moderne Massengesellschaft, gestellt auf Technik und Organisation, zeigt ihr Wesen als neuzeitliche Leistungsgesellschaft und damit ihre weltgeschichtliche Unvergleichlichkeit aufs klarste, setzt man sie für einen Augenblick ins Verhältnis zu einer Überlegung, die sich im ersten Buch der . Politik" des Aristoteles findet

Aristoteles nimmt darin die Diskussion, die von den Sophisten in Griechenland in Gang gesetzt war, auf, ob die Sklaverei ein Zustand sei, der wider die Natur des Menschen sei oder ihr entspreche. Grundsätzlich stellt sich Aristoteles auf den Standpunkt, daß nicht alle Menschen von Natur aus Freie oder Sklaven sind.

Eine andere Frage ist für ihn, ob es nicht für viele Menschen zuträglicher ist, daß sie dienen und nicht herrschen. Wie Aristoteles aber die Aussicht auf die tatsächliche Abschaffung der Sklaverei einschätzt, zeigt die Stelle, in der er von den Sklaven als von „beseelten Werkzeugen'spricht. Denn da nennt er die Bedingung, unter der die Herren auf ihre Sklaven verzichten könnten; das könnte geschehen, wenn das Weberschiffchen sich von selbst bewegte und das Plektron von selbst die Kithara schlüge. Daß das für ihn ein Traum ist, deutet Aristoteles an, wenn er darauf hinweist, es müßten das Werkzeuge sein wie die Standbilder des Daidalos und die Dreifüße des Hephaistos. Das geschichtlich Unvergleichliche der neuzeitlichen Leistungsgesellschaft ist, daß sie diese Bedingung des Aristoteles erfüllt hat. In ihrer Technik bewegen sich die Weberschiffchen von selbst, und diese Technik ist es, die den Menschen befreit von dem Zwang, Werkzeug zu sein. Die neuzeitliche Leistungsgesellschaft Europas verwirklicht alte Menschheitsträume, in-dem sie den Menschen frei macht von einer Vielzahl von Verhältnissen der Abhängigkeit, die ihn einst an die Natur und den Menschen fesselten.

Ausdruck dieser Befreiung ist ein Merkmal, das den Menschen der modernen Massengesellschaft kennzeichnet und ihn vom Menschen der Antike und des Mittelalters wesentlich unterscheidet: die individuelle Emanzipation als generelles Symptom. Sie ist dem Menschen der modernen Massengesellschaft so sehr zur zweiten Natur geworden, daß selbst manchem Psychologen entgeht, wie sehr die Phase der individuellen Emanzipation, in der der Mensch der modernen Massengesellschaft lebensgeschichtlich von der Kindheit übergeht ins Reifealter, abhängig ist von jenem geschichtlich gewordenen Gesamtzustand der neuzeitlichen Leistungsgesellschaft

Die moderne Massengesellschaft ist also in Wahrheit ein Zeitalter der Menschenbefreiung. Wie sehr sie es jedoch auf eine Weise ist, die Chance und Risiko in sich schließt, das erschließt ein kurzer Blick auf die geistige Herkunft der neuzeitlichen Leistungsgesellschaft. Sie kommt her aus einem Weltverhältnis, in dem sich Wissen und Willen auf eine bestimmte Weise miteinander verbinden. Am eindrucksvollsten ist dieses Verhältnis wohl als es ins Bewußtsein der Denkenden trat, von Francis Bacon beschrieben worden In seiner Nova Atlantis arbeitet eine wissenschaftliche Forschungsgesellschaft auf einer Südseeinsel; sie führt in unterirdischen Laboratorien physikalische und chemische Experimente durch. Als ihr Ziel wird genannt: terminorum imperii humani prolatio ad omne possibile. Das Mittel, um diese Ausdehnung der Herrschaft des Menschen bis an die Grenzen des Möglichen zu verwirklichen, ist das Wissen. Bacons Formel lautet: tantum possumus, Quantum scimus. Das ist Denken der neuzeitlichen Leistungsgesellschaft: Wissen ist Macht und Macht ist Wissen. Sehr zu Recht ist von diesem Wissen gesagt worden, daß es im Unterschied zum Seinswissen, das die Denker der Antike und des Mittelalters denkend erstrebten, Wirkund Machtwissen ist.

Damit ist das Entscheidende gesagt: Das Den-ken und Wissen, aus dem die neuzeitliche Leistungsgesellschaft geschichtlich und geistig hervorgegangen ist, ist ein Denken und Wis-sen, das in seiner Anwendung so der Befreiung wie der Bemächtigung zu dienen vermag. Es befreit den Menschen von Abhängigkeit, in-dem es in seine Hand leistungsfähige Werkzeuge gibt; aber es dient dem Menschen eben-so dazu, sich des Menschen, als eines Teils der bemächtigten Welt, zu bemächtigen, wie das nie zuvor der Fall war

Noch einmal und auf eine unvergleichliche Weise macht die Welt, in der wir leben, uns ihr Angebot als Chance und Risiko. Der Möglichkeit zu einem Menschsein als Freisein entspricht die andere einer Unfreiheit ohnegleichen. Die Erfahrung unserer eigenen Lebensjahre lehrt uns, wie eins jäh ins andere übergeht, wird die Entscheidung geschichtlich verfehlt.

IV.

Der treiheitliche Rechtsstaat ist der Versuch, mit den Mitteln des Politischen die Entscheidung für ein Menschsein als Freisein zu treffen. Entscheidend ist dabei, daß der freiheitliche Rechtsstaat geschichtlich früher ist als die moderne Massengesellschaft. Er versteht sich also als politische Form der modernen Massengesellschaft so wenig von selbst wie die Diktatur. Nimmt man den Gedanken ernst, daß die Demokratie in der modernen Massengesellschaft durch die epochale Struktur dieser Gesellschaft in gewisser Weise prädisponiert ist als die ihr verwandte politische Form, dann gewinnt die geschichtliche Feststellung, daß der freiheitliche Rechtsstaat früher ist als die moderne Massengesellschaft und die ihr politisch verwandte Demokratie, erst ihr eigentliches und grundsätzliches Gewicht. Denn die Freiheit der Staatsbürger im freiheitlichen Rechtsstaat entspringt geschichtlich der Tatsache, daß sein Fundament eine Verfassung, geschrieben oder ungeschrieben, ist, die dem Souverän die Rechte und Pflichten bestimmt. In der Geschichte Europas ist diese Verfassung für den Souverän in der Gestalt des absoluten Monarchen einst gefordert und ihm dann auferlegt worden. Formal ist der freiheitliche Rechtsstaat zuerst gedacht worden als konstitutionelle Monarchie. Das Wesen des konstitutionellen Staats, der freiheitlicher Rechtsstaat ist, liegt im Verzicht auf den absoluten Primat des Politischen. Die Sicherung dieses Verzichts erfolgt durch ein politisches Instumentarium, das für den Souverän, auch wenn er es anders wollte, nur einen partiellen Primat des Politischen zuläßt.

Es gehört zu den großen Selbsttäuschungen und politischen Illusionen in der neueren Geschichte Europas, der Übergang von der Mon-archie zur Demokratie könne etwas anderes sein als ein Wechsel des Souveräns, also von der konstitutionellen Monarchie zur konstitutionellen Demokratie. Die rousseauisch-jakobinische Utopie von der absoluten Demokratie, die ihren Staatsbürgern ein vollendetes Menschsein der Freiheit und Gleichheit vermittle, führt von neuem zum absoluten Primat des Politischen, im Namen der Freiheit und Gleichheit zum totalitären Staat in der Form der Demokratie Die Demokratie als totalitärer Staat ist eine Demokratie ohne Freiheit; und diese Demokratie ohne Freiheit geht aus der modernen Massengesellschaft so wenig selbstverständlich oder gar zwangsläufig hervor wie die Demokratie als freiheitlicher Rechtsstaat. Das lehrt jedenfalls die Erfahrung; vor unsern Augen das Beispiel des geteilten Deutschland.

Die Ursache dafür liegt in der Tatsache, daß der freiheitliche Rechtsstaat geistige und sittliche Entscheidungen voraussetzt, ohne die er nicht zu denken irt. Das lehrt seine Geschichte aufs eindringlichste. Es ist im letzten die Geschichte einer Aussage über den Menschen, die den geistigen Angelpunkt des freiheitlichen Rechtsstaats ausmacht. Sie begegnet uns in der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland im Artikel 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Manchmal macht es den Eindruck, auch im Munde ernsthafter Sprecher, als käme ihnen diese Äußerung der Verfassung vor wie eine Redensart, gar eine Phrase. Die Wahrheit ist, daß der Gedanke von der „Würde des Menschen" geschichtlich und geistig der Kern ist, aus dem der freiheitliche Rechtsstaat in Europa hervorgegangen ist. In diesen Gedanken mündet in einer Geschichte von mehr als zwei Jahrtausenden vorchristliches und christliches, philosophisches und theologisches Denken vom Menschen ein, in dem das Menschsein verstanden wird als gottgegebenes Menschsein, das den Menschen in seinem Wert über alles hinaushebt, was es neben ihm Großes in der Welt gibt. Diese dignitas hominis wird zuerst im angelsächsischen Raum, als dignity oi man, zum politischen Postulat. Dieses politische Postulat hat die Welt verändert; denn es hat dazu gedrängt, auch das Politische als einen Be-reich zu verstehen, für den der Anspruch gilt, dem Menschsein als Herrsein und Freisein Rechnung zu tragen

Folge davon ist das Suchen und Finden eines politischen Instrumentariums, das dem Politischen den absoluten Primat entzieht und die Herrschaft nicht Selbstwert sein läßt, sondern Mittel zum Zweck. Wir kennen dieses politische Instrumentarium, ohne dessen Vorhandensein und Gebrauch das politische Postulat von der „Würde des Menschen" bloße Proklamation, wenn nicht leere Phrase ist. Das sind: Gewaltentrennung, Gewaltenteilung, Gewaltenbefristung, öffentliche Rechenschaftslegung; föderale Struktur; Opposition, Appellation und Kritik als sanktionierte Institutionen. Dieses politische Instrumentarium weist das Politische in die Grenzen des partiellen Primats und hält weite Bereiche der Lebensform und Lebensführung, die der Katalog der Grundrechte für unantastbar erklärt, frei vom Anspruch des Politischen. Es ist realisierte, nicht nur proklamierte „Würde des Menschen", wenn der Staatsbürger seine private Existenz führt, wenn nur gesetzliche Regelung dem Staat Zugang gewährt in die Räume der Religion, der Kunst, der Wissenschaft und Wirtschaft. Ent-gegen dem Anspruch des Politischen im totalitären Staat auf den absoluten Primat, hat hier das Menschsein eines jeden Eigenwert und Eigenrecht ohne Rücksicht auf den Nutzwert fürs Politische.

Daraus ergibt sich ein weiteres Merkmal für das Verhältnis des Menschen zum Politischen im freiheitlichen Rechtsstaat: neben den alten und unumgänglichen Maßstab des politisch Zweckdienlichen tritt mit der Menschenwürde als Maßstab die Frage: Was ist menschlich zumutbar? Und die Erfahrung lehrt, daß das politisch Zweckdienliche und das menschlich Zumutbare nicht in jedem Fall wie selbstverständlich zusammenfallen. Die Entscheidung setzt nicht nur ein ausreichendes Maß an Sachkenntnis voraus, sondern nicht selten einen entschiedenen Willen, das menschlich Unzumutbare abzuweisen, wie immer es sich darstellt. Der Schwierigkeitsgrad wird in dieser Sache nicht geringer, trägt man der Tatsache Rechnung, daß die funktionsfähige Demokratie der modernen Massengesellschaft nur repräsentative Demokratie sein kann. Das setzt aber das Vorhandensein einer genügend großen Gruppe von Menschen voraus, die Sachkenntnis und sittliche Verantwortlichkeit in ihr Verhältnis zum Politischen einbringen. Kann der freiheitliche Rechtsstaat nicht bestehen ohne das Vorhandensein des politischen Instrumentariums, von dem die Rede war, nicht ohne die wache Bereitschaft der Staatsbürger, von ihm Gebrauch zu machen, so am allerwenigsten ohne die sachliche Befähigung und sittliche Bereitschaft von Menschen, politische Verantwortung zu übernehmen. Darin liegt die Lebensfrage der Demokratie in der modernen Massengesellschaft, die freiheitlicher Rechtsstaat sein will.

Der Weg dahin ist eine Urteils-und Gewissensbildung, die nur in der Begegnung und im Zusammenwirken von Politik und Pädagogik zu leisten ist. Auf dem Gedanken, Schule und Hochschule sollten planmäßig an einem sol-chen Zusammenwirken von Politik und Pädagogik beteiligt sein, liegt allerdings gerade in Deutschland eine schwere historische und politische Hypothek. Einmal das alte, geschichtlich bedingte, argwöhnische Verhältnis von Geist und Macht zueinander, das Max Scheler schon nach dem Ersten Weltkrieg eine .deutsche Krankheit" genannt hat Zumandern ist gerade den Ernsthaften und Redlichen noch zu sehr der Mißbrauch der Pädagogik durch die Politik vor Augen, deren sich der Nationalsozialismus schuldig gemacht hat. Doch sollte der totalitäre Mißbrauch nicht nachträglich noch schweren Schaden stiften, indem er zurückschreckt vor dem rechten Gebrauch. Denn wie der freiheitliche Rechtsstaat sich dem absoluten Primat des Politischen entgegenstellt und keine unbedingte Unterwerfung unter den Machtanspruch zuläßt, so erwartet er von der Pädagogik nicht, daß sie im Verhältnis zum Politischen ein Vertrauen ohne Vorbehalt stiftet, sondern den Mut und die Bereitschaft zum sachlichen und sittlichen Ja und Nein. Geist und Gewissen haben den freiheitlichen Rechtsstaat dem Herrschaftsanspruch der Macht abgerungen, und er bedarf ihrer immer von neuem, soll er als politische Form Bestand haben.

Fussnoten

Fußnoten

  1. J. Ortega y Gasset, Der Aufstand der Massen, Hamburg 1956, S. 7.

  2. A. a. O. S. 8.

  3. A. a. O. S. 9.

  4. K Jaspers, Die geistige Situation der Zeit, Berlin/Leipzig 1931. S. 26.

  5. A. a. O S 35.

  6. A. a. O. S. 32.

  7. A. a. O. S. 35.

  8. Deutsch: Hamburg 1958.

  9. D. Riesman, Die einsame Masse. Mit einer Einführung von H. Schelsky, Hamburg 1958.

  10. R. Dahrendorf, Gesellschaft und Freiheit. Zur soziologischen Analyse der Gegenwart, München 1962, S. 337 ff.

  11. G. Möbus, Erziehung in dieser Zeit, Köln 1958, S 9 ff.

  12. G. le Bon, Psychologie der Massen, Stuttqart 1950, S. 2 f.

  13. A a O S 27.

  14. A. a O S 83 f.

  15. Vgl etwa E. Ehrenstein, Die Entpersönlichung Masse und Individuum im Lichte neuerer Erfahrungen, Frankfurt 1952.

  16. W. McDougall, Psychologie. Die Wissenschaft von den Verhaltensweisen, München 19522, S 177 ff.

  17. R. F. Behrendt, Dynamische Gesellschaft. Bern u. Stuttgart 1963

  18. Fr Naumann, Demokratie und Kaisertum. Berlin 1900; Neudeutsche Wirtschaftspolitik Berlin 1906.

  19. Aristoteles, Politik, t. Buch (1253 b— 1255 b).

  20. Vgl H. H Muchow, Jugend und Zeitgeist. Morphologie der Kulturpubertät, Hamburg 1962.

  21. G Möbus, Die politischen Theorien im Zeitalter der absoluten Monarchie bis zur Französischen Re volution, Köln u Opladen 1961, S 20 ff.

  22. G Möbus, Europäische Humanität als politische Formkraft, Osnabrück 1963, S. 60 ff.

  23. J. L. Talmon, Die Ursprünge der totalitären Demokratie, Köln u. Opladen 1961

  24. G. Möbus, Europäische Humanität, S. 75 ff.

  25. M Scheler, Von zwei deutschen Krankheiten, in: Der Leuchter, Darmstadt 1919, S. 161 ff.

Weitere Inhalte

Gerhard Möbus, Dr. phil., o. Universitätsprofessor, Ordinarius für die Wissenschaft von der Politik an der Universität Mainz. Geb. 19. März 1912.