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Kultur, Alltagskultur und neue Informationsund Kommunikationstechniken | APuZ 3/1986 | bpb.de

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APuZ 3/1986 Artikel 1 Neue Medien und gesellschaftliche Konsequenzen Über den Umgang mit Medien in Familien Betrachtungen über alte Probleme und neue Belastungen im Alltag Kultur, Alltagskultur und neue Informationsund Kommunikationstechniken

Kultur, Alltagskultur und neue Informationsund Kommunikationstechniken

Werner B. Korte /Wolfgang J. Steinle

/ 26 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Die Einführung und Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechniken führt zu umfassenden gesellschaftlichen Veränderungen, die in allen Lebensbereichen des einzelnen wirksam und heute schon in Ansätzen sichtbar werden. Durch die Möglichkeiten ihrer weltweiten Vernetzung und ihrer Multifunktionalität erlauben die neuen Informations-und Kommunikationstechniken eine ortsunabhängige, dezentrale und zeit-ungebundene Nutzung, die mit den drei Stichworten „Multifunktionalität“, „Dezentralisierung“ und „Vermischung von Arbeits-und Privatleben“ umschrieben werden kann. Es bestehen jedoch deutliche sozialgruppenspezifische Unterschiede in der Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechniken, die durch mehrere Faktoren bedingt sind und eine Teilung unserer Gesellschaft in „Information rieh“ und „information poor“ befürchten lassen. Ansatzpunkte, einer solchen wenig wünschenswerten Entwicklung entgegenzuwirken, liegen im Bildungsbereich, wo alle Bürger zu mündigen Bürgern erzogen werden müssen, die fähig sind, die neuen Informations-und Kommunikationstechniken aktiv, kreativ und sozialverträglich nutzen zu können.

I. Problemstellung

Abbildung 1

Im vorliegenden Beitrag werden derzeitige und künftige Nutzungen und Anwendungen neuer Informations-und Kommunikationstechniken in relevanten Lebensbereichen dargestellt. Dabei wird — aufbauend auf ein Gutachten für den Bundesminister des Innern — zunächst auf den Bereich der traditionellen Kunst und Kultur eingegangen, um daran anschließend Auswirkungen auf die Alltagskultur (Arbeit, Konsum, Freizeit, Bildung) zu analysieren.

Herkömmliche Kunst-und Kulturbegriffe sind durchaus angemessen, die in traditionellen Kulturbereichen wie Oper, Schauspiel, Konzert usw. durch die neuen Medien mitbedingten Veränderungen zu erfassen. In gesellschaftlicher Hinsicht kann jedoch nicht von einem solchen Kulturbegriff ausgegangen werden. Die Auswirkungen neuer Medien — in ihrer gesellschaftlichen Tragweite — lassen sich nur mit Rückgriff auf die Alltagskultur verstehen.

Neben einer Darstellung der Auswirkungen der Entwicklung neuer Informations-und Kommunikationstechniken, die mit den drei Stichworten — Multifunktionalität, — Dezentralisierung und — Vermischung von Arbeits-und Privatleben umschrieben werden können, wird auf Faktoren der sozialgruppenspezifisch unterschiedlichen Nutzung der neuen Medien (Kaufkraft, Bildungsvoraussetzungen, Interesse an deren aktiver und kreativer Nutzung) und auf die sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Auswirkungen eingegangen. Der Beitrag endet mit der Formulierung von Forderungen und Maßnahmen, die helfen können, einer nicht wünschenswerten Entwicklung entgegenzuwirken.

II. Ausgangspunkte

Kommunikationsinfrastruktur: Status quo ohne Zukunftsperspektiven

Durch den Ausbau und die Entwicklung einer immer leistungsstärkeren Kommunikationsinfrastruktur mit ihren immer billiger werdenden multifunktionalen Endgeräten und den schier endlos erscheinenden Möglichkeiten der weltweiten Vernetzung und Verknüpfung halten Informations-und Kommunikationstechniken mittlerweile Einzug in alle Lebensbereiche und prägen die Informationssuche und -Verarbeitung ganz entscheidend.

Nach Alexander Kluge handelt es sich bei dieser rasanten Entwicklung der neuen Medien („die Gründerjahre der neuen Medien“) um das „Projekt einer Industrialisierung des Bewußtseins“, das mit „Unterhaltungsprogramm durch Fernsehsendungen allenfalls indirekt zu tun“ hat. „Es umfaßt eine radikale Modernisierung des Indu-strieverkehrs: Breitbandverkabelung, Möglichkeit dezentraler Arbeitsplätze, Kommunikation der Warensammlungen untereinander. Umgekehrt als bei der Evolution der menschlichen Geisteskräfte hat sich das gesellschaftliche Bewußtsein, wie es in den Industrien verfaßt und gespeichert ist, erst als Großhirnrinde, dann als Nervenbänder verkabelt: Jetzt geht es darum, sozusagen ein Klein-und Mittelhirn, weitgehend automatisiert, die Motorik von Wirtschaftsströmen unterhalb des Bewußtseins steuernd, nachzuentwickeln.“

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Wohin tendieren die zum Teil ungeheuren technologischen Potentiale der Digitalisierung, der Breitbandkabel, der Telematik — dem Zusam-menwirken von Telekommunikation und Automation (Datenverarbeitung) —, kurz: die umfassende Anwendung und Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechniken in allen Lebensbereichen?

Nicht mehr nur punktuell und auf wenige Anwendungsfelder beschränkt erlaubt die Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechniken eine erweiterte, ortsunabhängige Nutzung und Inanspruchnahme von Gütern und Dienstleistungen. Das Fernsehgerät, versehen mit entsprechenden Zusatzeinrichtungen (z. B. Tastatur, Modem, Decoder) avanciert mehr und mehr zu einem alles verwendbaren Medium zur Informationserstellung, -Vermittlung und -nutzung, nicht nur im Freizeit-, sondern auch im Arbeits-und Kulturbereich.

Im vorliegenden Beitrag wird eine Bestandsaufnahme von neuen, informationstechnisch gestützten Nutzungen der Informations-und Kommunikationstechniken und dadurch entstehende Partizipationsmöglichkeiten in den Bereichen — Kunst und Kultur und — Alltagskultur (Arbeit, Komsumbereich [Inanspruchnahme von Dienstleistungen, Einkauf], Freizeit, Bildung)

vorgenommen. In der Verrichtung dieser Tätigkeiten sind umfassende soziale Veränderungen zu erwarten. Ziel dieses Beitrags ist es, solche möglichen, durch die neuen Medien bedingten gesellschaftlichen Veränderungen aufzuzeigen. Die Ausführungen basieren auf Forschungsarbeiten der Autoren

Es dürfte wenig sinnvoll sein, die Anwendungen und Nutzungen einzelner Informations-und Kommunikationsdienste in den unterschiedlichen Lebensbereichen (gleichgültig ob räumliche, soziale oder institutionelle Lebensbereiche) jeweils isoliert oder singulär zu betrachten.

Das Besondere an der Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechniken liegt in der Möglichkeit der kombinierten multifunktionalen Nutzung verschiedener Techniken. Diese Feststellung gewinnt um so mehr an Bedeutung, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die neuen Informations-und Kommunikationstechniken unter Verwendung einer schon bestehenden bzw. einer bevorstehenden, noch weiterentwickelten Kommunikationsinfrastruktur (ISDN mit der Möglichkeit der integrierten Nutzung von Sprache, Bild, Text, Daten) eine vermischte, ortsunabhängige arbeitsplatz-und freizeitbezogene Nutzung dieser Techniken ermöglichen.

Die nachstehende Übersicht gibt einen Überblick über den gegenwärtigen Stand und die zukünftige Entwicklung unserer Kommunikationsinfrastruktur, die — gegenwärtig noch kaum sichtbar — komplexe sozialräumliche Auswirkungen auf den einzelnen, die Familie, die Nachbarschaft, den lokalen und regionalen, nationalen und internationalen Raum aufweist.

Es werden zunächst derzeitige Anwendungen neuer Informations-und Kommunikationstechniken in unterschiedlichen Lebensbereichen und daraus erwachsende Partizipationsmöglichkeiten für den Bürger dargestellt, um daran anschließend in einer Zusammenführung und Gesamtbetrachtung die gesellschaftlichen Auswirkungen der neuen Informations-und Kommunikationstechniken in Form von Zukunftsbildern herauszuarbeiten.

III. Kunst und Kultur

Allgemeine Darstellung des Informationsverarbeitungsprozesses in Abhängigkeit von den Informationsträgern

Über die Auswirkungen neuer Informations-und Kommunikationstechniken auf Kunst und Kultur existieren nach den Feststellungen der Enquete-Kommission „Neue Informations-und Kommunikationstechniken“ kaum gesicherte Erkenntnisse

Dem hohen Stellenwert von Kunst und Kultur wurde in den bisher geführten Verhandlungen über die Nutzung und Auswirkungen neuer Informations-und Kommunikationstechniken nur unzureichend Rechnung getragen. Diese verliefen im wesentlichen zwischen Juristen und Kaufleuten, wobei der Lebensbereich Kunst und Kultur kaum berücksichtigt wurde. Vor diesem Hintergrund beauftragte das Bundesministerium des Innern die Wirtschafts-und sozialwissenschaftliche Forschungs-und Beratungsgesellschaft mbH empirica mit der Erstellung eines Gutachtens zum Thema „Auswirkungen neuer Informationstechniken im Bereich Kunst und Kultur“, das zwischenzeitlich publiziert vorliegt

Dieses Gutachten versucht, Antworten auf die folgenden, kontrovers diskutierten Fragestellungen zu finden bzw.den derzeitigen kontroversen Stand der Diskussion darzustellen:

a) Wie wird das künftige Verhältnis zwischen neuen Informations-und Kommunikationstechniken und traditionellen Kunst-und Kulturträgern aussehen?

b) Wie wirken sich neue Informations-und Kommunikationstechniken auf Kunst-und Kulturinhalte aus?

c) Wie wird sich die Beteiligung der Bevölkerung an dem Kunst-und Kulturgeschehen im Zuge der Entwicklung und Ausbreitung neuer Informations-und Kommunikationstechniken entwikkeln? 1. Ein Ergebnis dieser Studie ist, daß in allen untersuchten Kunst-und Kulturverbänden die Nutzungspotentiale der neuen Informations-und Kommunikationstechniken erkannt sind und diese teilweise auch genutzt werden, sei es als zusätzliches Distributionsmedium oder zur Schaffung neuer Kunstformen bei der Erstellung von Kunstprodukten. Mit Ausnahme der Film-theater wird in allen Kunst-und Kulturbereichen die Meinung vertreten, daß sich die neuen Möglichkeiten der Kunsterstellung, -Vermittlung und -nutzung eher komplementär zu den existierenden traditionellen Möglichkeiten entwickeln werden. Selbst in der freien Kunst-und Kulturszene besteht keine Schwellenangst, neue Informations-und Kommunikationstechniken nutzen zu wollen. Allerdings werden die Nutzungspotentiale auch realistisch, d. h. mit Skepsis, eingeschätzt. Es darf aber nicht außer acht gelassen werden, daß sich in der „Szene“ gleichzeitig auch die schärfsten Gegner der neuen Medien befinden. 2. Negative Auswirkungen durch die neuen Medien werden hinsichtlich der Präsenz von Kunst-und Kulturbeiträgen in den neu entstehenden privaten Kabel-und Satellitenfernsehnetzen beB fürchtet. Theoretisch erscheint ein ausreichendes Kunst-und Kulturangebot auch im Privatfernsehen unter den gegebenen ordnungspolitischen Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik Deutschland möglich. Umfassende Realisierungschancen dürften ihm allerdings nicht eingeräumt werden können, da die Produktion und Sendung derartiger Beiträge kommerziell wenig attraktiv ist.

Solange keine praktikablen Alternativen vorliegen, erscheinen Quotenfestlegungen (ähnlich den Canadian Content Rules in Kanada)

— zur Sicherung von Kunst-und Kulturangeboten im Fernsehen und — als Instrument gegen eine kulturelle Überfremdung {Amerikanisierung)

geeignet.

Auch im europäischen Ausland existieren unterschiedliche Quotenregelungen. Programmquotie29 rungen gibt es in Frankreich, Belgien, Dänemark und Spanien. Quotierungen in anderen Kulturbereichen wie Film und Theater z. B. in der Schweiz, in Schweden und Großbritannien. Auch Lizenzbestimmungen für private Anbieter — wie beispielsweise in der Schweiz, Schweden, Großbritannien und Kanada — sorgen für die Wahrung des kulturellen Charakters der Programme. 3. Das Verständnis und die Funktion der Kunst lassen sich nicht loslösen von der gesellschaftlichen Kultur. Die Gesellschaft der fortgeschrittenen Industrienationen ist geprägt von einer Kultur der Abhängigkeit. Es ist eine Kultur entstanden, in der Erziehung, Ausbildung und Arbeitserfahrung auf abhängige Tätigkeiten ausgerichtet sind. Dies spiegelt sich auch im Verständnis und in den Funktionen der Kunst wieder. Stand in der Vergangenheit der Zugang zu traditionellen Kunst-und Kulturangeboten immer nur kleinen, elitären Gruppen (Bildungsbürgertum) offen, die diese Angebote passiv rezipierten, so bieten die neuen Medien zumindest Potentiale für eine aktivere Kulturpartizipation. Um die Rolle der Kunst als abhängig konsumiertes Kulturgut zu ändern, bedarf es zunächst jedoch aktivierender und motivierender Maßnahmen. Die neuen Medien können diesbezüglich sicherlich Potentiale bieten, welche über die der traditionellen bei weitem hinausgehen.

Eine verstärkte kulturelle Partizipation breiterer Bevölkerungsgruppen durch die Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechniken scheint nach den Ergebnissen der genannten Studie allerdings wenig wahrscheinlich. Die Erwartungen einiger Autoren, mit Hilfe der neuen Informations-und Kommunikationstechniken mehr kulturelle Angebote einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, müssen mit großer Zurückhaltung gesehen werden. Es ist kaum davon auszugehen, daß Bevölkerungsgruppen, die der Kunst und Kultur fernstehen, durch ein Mehr an kulturellen Angeboten im Rundfunk sich aktiv diesem Bereich zuwenden werden. Uns erscheint eher eine Entwicklung wahrscheinlich, wonach sich sowieso schon an Kunst und Kultur Interessierte nur noch mehr derartige Angebote ansehen werden.

Offener Kanal, Bürgerfernsehen Möglichkeiten der kreativen, künstlerischen und kulturellen Nutzung neuer Medien bietet vor allem der Offene Kanal im Lokalfernsehen. Das Lokalfernsehen kann über den Offenen Kanal zu einer Art Bürgerfernsehen werden und damit zu einer völlig neuen Art der mittelbaren Interaktion zwischen Einzelpersonen und Gruppen und deren kultureller und kreativer Betätigung. Allerdings zeigen Erfahrungen mit dem Bürger-fernsehen z. B. in den USA, daß die Möglichkeiten des Zugangs der Bürger zum Fernsehen nicht so positiv zu beurteilen sind, wie dies den Anschein hat, bzw. diese überhaupt nicht realisiert sind. Es existieren zwar eine Reihe von Bürgerfernseh-Versuchen auch in verschiedenen europäischen Ländern, die bisher aber nie über die Versuchsdauer hinweg fortgesetzt wurden. Bisherige bundesdeutsche Erfahrungen mit dem Offenen Kanal in den Kabelpilotprojekten geben auch keien Anlaß zu Optimismus. Erste Analysen deuten beispielsweise darauf hin, daß das mangelnde Interesse beim Bürger/Zuschauer auf die äußerst laienhafte Präsentation und das nicht vorhandene Programmschema beim Offenen Kanal, das keine Orientierungsmöglichkeit für den Zuschauer bietet, zurückzuführen sind

In diesem Zusammenhang kommt den Häusern der freien Kulturarbeit eine besondere Bedeutung zu. Dies sind Institutionen, die schon im Rahmen ihrer Arbeit ohne neue Medien breitere Bevölkerungsgruppen, insbesondere Jugendliche, zu einer aktiven und kreativen Freizeitgestaltung animieren lind motivieren. Viele freie Kunst-und Kulturgruppen wie auch die Bundesvereinigung sozio-kultureller Zentren zeigen sich deshalb auch aufgeschlossen gegenüber den Nutzungsmöglichkeiten, die der Offene Kanal bietet.

Die Häuser der freien Kunst-und Kulturszene können somit einerseits als „aktive“ Alternative zu den elektronischen Medien helfen, gegen mögliche negative Auswirkungen neuer Informations-und Kommunikationstechniken (Veränderungen der Sprach-und Denkstrukturen, Mangel an Kreativität und Erlebnisfähigkeit u. a. m.) insbesondere bei Kindern und Jugendlichen erfolgreich anzugehen. Andererseits könnten sie sich gleichzeitig — vorausgesetzt, sie erhalten die entsprechende finanzielle Unterstützung und institutionelle Absicherung — zu einem Ort der kreativen Betätigung und Auseinandersetzung mit den neuen Informations-und Kommunikationstechniken entwickeln

Claus Helmut Drese hat die Bedeutung solcher freien Kunst-und Kultureinrichtungen innerhalb der Kommune wie folgt formuliert: „Ganz zweifellos entsprechen solche Kommunikationszentren einem Bedürfnis unserer Zeit. Besonders in Vororten, Trabantenstädten und Industriesiedlungen sind sie eine soziale Notwendigkeit. Die unter Entfremdung und Isolation leidenden Bewohner uniformer Hochhäuser suchen kulturelle Animation.“ Durch ein bürgernahes Angebot sollen Bürger dazu angeregt werden, an politischen Veranstaltungen teilzunehmen, Kultur selber zu machen, sich an Arbeitsgruppen zu beteiligen

Kulturarbeit per Video Aber auch in Form des neuen Mediums Video bieten sich für breitere Bevölkerungsgruppen Möglichkeiten einer aktiven kulturellen Betätigung. In diesem Zusammenhang kommt erneut den Häusern der freien Kulturszene eine besondere Bedeutung zu, da sie am ehesten den Rahmen dafür abgeben könnten. Eines der bekanntesten Häuser, das Kulturarbeit per Video macht, ist die Medienoperative Berlin e. V. (MOB), „die grand old group alternativer Videoproduzenten“ Sie leistet seit 1977 kommunale Kulturarbeit per Video und produziert eigene Beiträge. Grundstein des Erfolgs ist ein über Jahre erarbeiteter solider handwerklicher Standard, vergleichbar dem des Fernsehens. „Auch sind die Mitarbeiter der MOB nicht jener mißverständlichen Spontaneität erlegen, die in vielen anderen Gruppen zu einer unzuverlässigen Arbeitsweise und letztendlich zur Auflösung führte“ beispielsweise des Medienladens Hamburg, der von 1975 bis 1979 existierte, in erster Linie Videoarbeit leistete und das „Video-Magazin“ und andere Medienpublikationen herausbrachte

Ein generelles Problem aller soziokulturellen Zentren und Häuser der freien Kunst-und Kulturszene ist die mangelnde finanzielle und institutionelle Absicherung der Projekte und die daraus resultierenden unsicheren Perspektiven: „Daß diese Soziokultur sich entwickeln konnte, ist allerdings weniger der öffentlichen Unterstützung zu verdanken, die oft erst nach langwierigen und zähen Verhandlungen und in bescheidener Höhe angefordert werden konnte, als vielmehr dem Interesse und der Eigenarbeit der Akteure.“ Gleichwohl: „Die öffentliche Hand entzieht sich ihrer kulturellen Verantwortung und überstrapaziert das Ehrenamt und die Privatinitiative.“

Kanadische Erfahrungen mit Förderprogrammen zur kreativen Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechniken Special Program of Cultural Initiatives des D. O. C.

Zur Beurteilung einer möglichen zukünftigen kreativen Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechniken durch freie Kunst-und Kulturgruppen bzw. Einzelpersonen können kanadische Erfahrungen herangezogen werden. Mittlerweile hat die kanadische Regierung eingesehen, daß kreative Individuen und Sozialgruppen an der Entwicklung des technischen Wandels partizipieren müssen, um auf den sozialen Wandel kreativ, informell und ohne manipuliert zu sein Einfluß nehmen zu könnenl

Vor diesem Hintergrund hat die Media Arts and Culture Section des Department of Communications 1982 ein neues , Special Program of Cultural Initiatives 1 (SPCI) beschlossen, das nicht nur, wie in der Vergangenheit, speziell kulturelle Projekte, sondern auch professionelle non-profit-Kultureinrichtungen bei der Entwicklung von Projekten, die sich mit der Nutzung neuer Technologien befassen, fördern soll

Im Vorwort des SPCI wird ausgeführt, daß derartige Förderprogramme im Rahmen der Arbeitsplatzbeschaffung für Kunst-und Kulturschaffende eine besondere Bedeutung haben, der Fortbestand derartiger kultureller Einrichtungen somit von großer Bedeutung ist. Aus diesem Grund werden deshalb ebenfalls Projekte gefördert, in denen auch entsprechende Managementkenntnisse vermittelt werden. In diesem Zusammenhang wird auch die Anschaffung von entsprechender Computerhardware finanziell unterstützt

Das Budget dieses Programms betrug 1982/83 30 Millionen, 1983/84 32 Millionen Dollar.

The Canada Council, Media Arts Section Verglichen mit diesem Betrag ist das Budget der Media Arts Section des Canada Council mit 300 000 Dollar sehr gering. The Canada Council Media Arts Section hat es sich zur Aufgabe ge-'macht, finanzielle Beihilfen an Einzelpersonen oder Gruppen zu geben, die sich experimentell mit der kreativen Nutzung neuer Medien befassen wollen. Art Councils in den einzelnen kanadischen Provinzen haben bei der Unterstützung derartiger Projekte zwischenzeitlich ähnliche Programme gestartetl

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Non-profitinitiatives in Kanada, die von diesen Geldern Gebrauch machen und mit neuen Informationsund Kommunikationstechniken im Kunst-und Kulturbereich arbeiten und experimentieren. Nicht nur aufgrund des dort arbeitenden Personenkreises (z. B. Studenten, Kunst-und Kulturinteressierte, independent artists) wäre eine ähnliche Entwicklung auch in der Bundesrepublik Deutschland denkbar. Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß durch die Nutzung 1 neuer Informations-und Kommunikationstechniken im Kunst-und Kulturbereich potentiell neue Partizipationspotentiale für den interessierten Bürger entstehen werden. Diese beziehen sich einerseits auf ein mehr passives Rezipieren von internationalen Kunst-und Kulturbeiträgen, die im Zuge des Ausbaues der Massenkommunikationsinfrastruktur (Kabel-und Satellitenfernsehen) angeboten werden Andererseits eröffnet der Offene Kanal potentiell aktive Partizipationspotentiale für den einzelnen. Dasselbe trifft z. B. auf einen in Zukunft über Btx in Verbindung mit einer Bildplatte und einer Computer-Textdatenbank realisierbaren ortsunabhängigen Abruf von bisher in Museen ausgestellten oder dokumentierten Kunstobjekten zu, die sich der interessierte Bürger über sein Home-Terminal in die eigene Wohnung holen kann. Das gilt auch für den dezentralen Informationsabruf bei der Nutzung von Nachschlagewerken,

Fachinformationsschriften usw.

Ob bzw. inwiefern diese Potentiale von breiteren Bevölkerungsgruppen wahrgenommen werden, ist äußerst fraglich. Der Normalbürger wird sein Konsumverhalten diesbezüglich kaum ändern und künstlerische und kulturelle Angebote wie bisher auch konsumieren — nämlich kaum oder überhaupt nicht, da er unter den gegebenen Bedingungen weder zu einem Konsum kultureller Angebote und schon gar nicht zu einer aktiven Beteiligung motiviert und interessiert wird.

IV. Alltagskultur

Die soeben beschriebenen und analysierten Beispiele von Nutzungen neuer Informations-und Kommunikationstechniken betreffen nur am Rand den Einfluß des Auf-und Ausbaus neuer Medien auf die Alltagskultur. Unter Berücksichtigung des derzeitigen Einsatzes der Informationstechnik und der angestrebten Pläne für eine Ausweitung durch öffentliche Netze bis in den privaten Bereich erscheint für eine umfassende Analyse der gesellschaftlichen Auswirkungen der neuen Medien eine Erweiterung des Kulturbegriffs auf die Alltagskultur hin erforderlich.

Unter Alltagskultur verstehen wir alle relevanten Lebensbereiche eines Individuums sowohl in der Arbeits-als auch der Privatsphäre mit den in diesen Bereichen ausgeübten Funktionen der Informationserstellung, -Vermittlung und -nutzung bei der Arbeit, in der Freizeit, im Konsum-(Einkauf, Inanspruchnahme von Dienstleistungen) und im Bildungsbereich. 1. Arbeitswelt Durch die Anwendung neuer Informations-und Kommunikationstechniken in der Arbeitswelt zeigen sich schon heute massive Veränderungen sowohl des Produktions-als auch des Bürobereichs. Mittlerweile dringen diese neuen Techniken, die der Verrichtung von Büroarbeiten dienen (z. B. Personal Computer, Btx), auch verstärkt in die Privatsphäre ein.

Diese Entwicklungen auf den Gebieten Büroautomation und Telekommunikation erlauben die dezentrale Arbeitserbringung von Bürotätigkeiten mit der elektronischen Rücksendung der Arbeitsergebnisse über die vorhandene Kommunikationsinfrastruktur, die unter der Bezeichnung „Telearbeit“ publik geworden ist. Auch in der Bundesrepublik Deutschland wird mittlerweile an mehreren solcher Telearbeitsprojekten gearbeitet. Dabei sind die Meinungen und Standpunkte dazu — insbesondere die der Sozialpartner — äußerst kontrovers. Zur momentanen Situation der Telearbeit in der Bundesrepublik Deutschland kann gesagt werden:

— Wir stehen am Anfang dieser Entwicklung.

— Noch sind die technischen Voraussetzungen nicht optimal bzw. ausreichend.

— Es gibt eine große Anzahl an internationalen Erfahrungen, die aber noch nicht vergleichend aufgearbeitet worden sind.

— Mögliche Auswirkungen auf Mitarbeiter, Unternehmen und Gesellschaft sind noch weitgehend hypothetisch und bedürfen einer verstärkten wissenschaftlichen Durchdringung.

— Es existieren keine umfassenden Konzepte einer sozialverträglichen und humanen Gestaltung der Telearbeit.

Ähnlich wie schon in den USA, aber auch in Großbritannien erfolgt die Einrichtung dezentraler Telearbeitsplätze primär aus Rationalisierungsbestrebungen seitens der Unternehmen (vgl. z. B. F International Ltd., Rank Xerox Dabei kommt es vielfach zu arbeits-und sozialrechtlich zweifelhaften Arbeitsverträgen, die den Arbeitnehmern jeden arbeits-und sozialrechtlichen Schutz nehmen, eine akkordähnliche Bezahlung und eine zunehmende Dequalifizierung zur Folge haben.

Es kommt nicht von ungefähr, daß gerade die Unternehmer dabei der dezentralsten Form der Telearbeit, der elektronischen Heimarbeit, die Priorität geben. Sie erfordert für sie den geringsten organisatorischen und finanziellen Aufwand, ermöglicht eine Beschäftigung der Telearbeiter auf Werkvertragsbasis bzw. nach dem Heimarbeitsgesetz und ist geradezu ideal für eine nur kapazitätsorientierte Beschäftigung der Telearbeiter. Siemens sieht darin beispielsweise die Möglichkeit der Schaffung eines „Sekretariats an der langen Leine“, d. h. die Telearbeiter — zumeist Frauen — werden lediglich bei Kapazitätsengpässen in der Zentrale zum Abarbeiten der Kapazitätsspitzen eingesetzt Die dabei auftretenden sozialen Folgeprobleme, z. B. soziale Isolation, rücken kaum ins Blickfeld der Betrachtung. Daß Telearbeit nicht ausschließlich elektronische Heimarbeit bedeutet, ist mittlerweile auch in der Bundesrepublik Deutschland bekannt. Sie stellt den Extremfall einer Dezentralisierung der betrieblichen Organisation dar. Andere Formen der Telearbeit — beispielsweise Nachbarschaftsbüros — finden zwar auch Erwähnung, praktische Anwendungen existieren z. Z. in der Bundesrepublik Deutschland jedoch nicht oder erst in äußerst rudimentärer Form. In Großbritannien beispielsweise, wo die Nutzung und Haushaltsdeckung von Home-Computern und somit auch die Vertrautheit mit diesen Technologien weiter fortgeschritten ist als in der Bundesrepublik, werden unterschiedliche Formen der Telearbeit weitaus umfassender praktiziert.

Während der Einsatz und die Nutzung neuer Informations-und Kommunikationssysteme sicherlich sowohl in Privathaushalten als auch in der gewerblichen Wirtschaft zunehmen wird, ist jedoch die Nutzungsfähigkeit per se noch kein entscheidender Faktor, der ausreichend Auskunft über mögliche Auswirkungen und Veränderungen in den unterschiedlichen Lebensbereichen geben kann. Vielmehr spielen qualitative Veränderungen eine entscheidende Rolle. Letztendlich wird nicht die Menge der eingesetzten Geräte, Systeme oder Dienste Leben und Arbeit verändern, sondern die Art ihrer Nutzung. Obwohl wir beispielsweise von einer integrierten Nutzung neuer Informations-und Kommunikationssysteme in Privathaushalten noch weit entfernt sind, läßt sich bereits jetzt eine Reihe von qualitativen Verschiebungen der Nutzung von Heim-computern beobachten.

Der prototypische Heimcomputernutzer ist männlich, eher jung und in Berufen tätig, die überdurchschnittlich viel Computerarbeit beinhalten. Zum Beispiel besitzt fast jeder fünfte Programmierer einen Heimcomputer, während im Durchschnitt nur jeder zwanzigste Bundesbürger über ein solches Gerät verfügt. Entscheidend ist jedoch nicht die Nutzungshäufigkeit, sondern die Nutzungsart. Die Zeit, in der Heimcomputer lediglich für Spiele und sonstige Vergnügen genutzt wurden, liegt längst hinter uns. Heute spielt der Heimcomputer schon eine entscheidende Rolle im Rahmen arbeitsbezogener Tätigkeiten. Unsere Untersuchungen haben ergeben, daß schon annähernd 10% der Programmierer, die einen Heimcomputer besitzen, diesen primär geschäftlich nutzen. Des weiteren zeigt sich diese Berufsgruppe dezentralen Arbeitsformen gegenüber weitaus aufgeschlossener und interessierter als andere Berufsgruppen

Der hier einsetzende Prozeß der Umgestaltung von Erwerbsarbeit wird durch den verstärkten Einzug neuer Medien in die Privathaushalte gefördert. Geht man außerdem davon aus, daß durch die zunehmende Vertrautheit mit den technischen Geräten Interesse und Akzeptanz an derartigen computergestützten dezentralen Arbeitsformen zunehmen werden, so stehen wir an der Schwelle einer zunehmenden, informationstechnisch bedingten Vermischung von Arbeits-und Privatsphäre. 2. Konsumbereich (Inanspruchnahme von Dienstleistungen, Einkauf)

Neben einer zunehmenden dezentralen, arbeitsbezogenen Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechniken in bestimmten Berufen werden auch private und öffentliche Dienstleistungen ortsunabhängig in Anspruch genommen werden. Der Informationsverarbeitungsprozeß wird sich in Abhängigkeit von den Informationsträgern verändern (vgl. die nachstehende Abbildung). Dabei vollziehen sich Informationsherstellung, -Vermittlung und -nutzung nicht mehr primär über Personen, sondern vermittelt über eine hochentwickelte technische Kommunikationsinfrastruktur. In vielen Bereichen kann ein verändertes Nutzerverhalten schon heute beobachtet werden (Stichwort: Electronic Home-Banking). Eine derartige Übertragung von Arbeitsvolumen an den privaten Kunden hat in vielen Wirtschaftsbereichen bereits Tradition. Es ist davon auszugehen, daß in den verschiedensten Bereichen in Zukunft die unterschiedlichsten Formen der Selbstbedienung durch die neuen Informations-und Kommunikationstechniken ermöglicht werden.

Ähnliche Systeme (z. B. Fernbestellungen, Fern-auskunft) existieren teilweise schon und werden sich, unterstützt durch eine verbesserte Kommunikationsinfrastruktur, vermehren und vielfältig genutzt werden, was unmittelbare Auswirkungen auf alle sozialen Lebensräume der Bürger (Familie, Nachbarschaft, Kommune) haben wird. 3. Freizeit Massenmedien Schon heute und auch in Zukunft wird an dem Ausbau der vorhandenen Infrastruktur für die Massenmedien (Kabelfernsehen, Satellitenfernsehen), die primär im Freizeitbereich genutzt werden, gearbeitet. Trotz massiver Kritik von Seiten der Bonner Oppsition und des Bundesrechnungshofes (vgl. Gutachten des Bundesrechnungshofes vom 18. Juni 1984) an den Verkabelungsplänen des Bundespostministeriums hält der Bundespostminister an seinen Milliardeninvestitionen in die Breitbandverkabelung der Bundesrepublik fest, die zu einer flächendeckenden Verkabelung und damit einer bundesweit verfügbaren Infrastruktur zur Nutzung von Kabelfernsehprogrammen führen soll.

Auch im Bereich des Satellitenrundfunks steht eine deutliche Zunahme der Programmempfangsmöglichkeiten bevor. Beispielsweise wird schon heute der Westbeam des Fernmeldesatelliten ECS-1 von der Anstalt für Kabelkommunikation (AKK) Ludwigshafen genutzt. Eine deutliche quantitative Angebotszunahme ist nach dem Start und der Betriebsbereitschaft von sogenannten direkt strahlenden Rundfunksatelliten zu erwarten (vgl. TV-Sat), die dem Nutzer den direkten Empfang von weltweit ausgestrahlten Rundfunkprogrammen ermöglicht.

Auch im Freizeitbereich stehen somit durch die rasche Entwicklung auf dem Gebiet der Massen-kommunikationsmedien tiefgreifende Veränderungen, d. h. zunächst eine deutliche Zunahme des Angebots an Fernsehprogrammen in der Bundesrepublik Deutschland bevor bzw. sind schon in Ansätzen realisiert.

Der Strukturwandel im Mediensystem hat in der Vergangenheit neu hinzutretende Medien allmählich in das System integriert und bisher nicht zu einer Verdrängung schon existierender Medien geführt. Bei den jetzt neu hinzukommenden Medien wird sich der Wettbewerb unter den Massenmedien in Zukunft verstärken. Dabei sind sowohl Ergänzungs-als auch Verdrängungswirkungen zu erwarten.

Des weiteren bedeutet eine Vermehrung der Programme noch keine zwangsläufige Vermehrung der Programmvielfalt. Die Enquete-Kommission „Neue Informations-und Kommunikationstechniken“ ist jedoch der Meinung, daß eine breitere inhaltliche Auffächerung der Programmangebote realisiert werden kann. Als Beispiele zur Realisierung nennt sie:

— eine zunehmende Lokalisierung, — Spezialisierung und Individualisierung, — Internationalisierung, — Bürgerbeteiligung über einen Offenen Kanal

Theoretisch mögen diese Beispiele durchaus geeignet erscheinen, eine Programmvielfalt zu erreichen. Mit Ausnahme der Empfehlung der Bürgerbeteiligung über einen Offenen Kanal gehen sie jedoch alle von einem passiven Rezipienten von Programmangeboten aus, so daß dadurch keine unmittelbare aktive Einbeziehung des Rezipienten ermöglicht wird. Das Fernsehen ist letztendlich als konsumtives Medium entwickelt worden und wird auch fast ausschließlich entsprechend genutzt.

Auch die Funktion des (kulturellen) Fernsehangebots als Anreiz zur Entwicklung eigener (kultureller) Aktivitäten muß mit einiger Skepsis betrachtet werden, ganz zu schweigen von den unsicheren Perspektiven für eine mögliche Finanzierung solcher Angebote.

Die Realisierung einer umfassenden lokalen Berichterstattung dürfte u. E. für private Anbieter kommerziell wenig attraktiv sein. Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten kommen für eine lokale Berichterstattung auch nicht in Frage. Sie dürften mit ihrer Regionalisierung des Fernsehprogrammangebots (vgl. z. B. WDR-Landesstudios mit den regionalen Fenstern) die letzte finanziell und organisatorisch noch tragbare regionale Differenzierung erreicht haben.

Auch eine zunehmende Spezialisierung beim Fernsehangebot, d. h. die gezielte Gruppenansprache durch Spezial-und Gruppenkanäle (z. B. Musikkanal, Kulturkanal, Nachrichtenkanal) für bestimmte Gruppen (z. B. Kinder, Senioren, Kulturinteressierte) wird unseres Erachtens allenfalls zum verstärkten passiven Rezipieren von Informationen führen und keine Anreize für Eigenaktivitäten des Zuschauers hervorrufen, sondern möglicherweise vorhandene Ansätze in diese Richtung sogar noch blockieren. Davon abgesehen dürfte allenfalls für Zielgruppenkanäle, die massenattraktive Beiträge für große Gruppen anbieten (z. B. Musikprogramme für Jugendliche) eine hinreichende Nachfrage und damit auch das finanzielle Überleben sichergestellt sein. Inwiefern die Zielgruppenkanäle allerdings eine wünschenswerte Entwicklung bzw. eine inhaltliche Bereicherung des Fernsehangebots darstellen, sei dahingestellt und darf bezweifelt werden.

Alle Hinweise und Meinungen, daß durch eine z. B. durch Satelliten mögliche Internationalisierung des Programmangebots eine inhaltliche Auffächerung bewirkt und dadurch ein „Beitrag zur Horizont-Erweiterung jedes einzelnen sowie zur Verbesserung der internationalen Verständigung und Zusammenarbeit“ geleistet werden könnte, scheitert an den vorhandenen Sprachbarrieren bzw. kann nur von bestimmten Bevölkerungsgruppen, die entsprechende Fremdsprachen beherrschen, genutzt werden.

Die Hoffnungen zu verstärkter kultureller und politischer Partizipation breiterer Bevölkerungsgruppen sowie der Entwicklung eigener Aktivitäten durch den Offenen Kanal müssen auch mit Skepsis gesehen werden.

Zusammenfassend kann man sagen, daß Massenmedien im Freizeitbereich — nicht zuletzt deshalb, weil sie als konsumtives Medium entwickelt worden sind und auch entsprechend genutzt werden — kaum zusätzliche kulturelle und politische Partizipationsmöglichkeiten für den Normalbürger bieten und auch nur sehr begrenzt eine Anreizfunktion zu eigenen Aktivitäten ausüben. Eine heute vielleicht noch teilweise feststellbare eigenbestimmte Freizeitnutzung unter Ausbau von Kreativitäts-und Aktivitätsspielräumen wird beim Normalbürger zunehmend einer primär konsumorientierten Freizeitgestaltung weichen. Daran werden auch die dargestellten Möglichkeiten einer inhaltlichen Auffächerung des Programmangebots nichts ändern; der Durchschnittszuschauer ist und bleibt in erster Linie ein passiver Rezipient mehr oder weniger anspruchsvoller Fernsehprogramme.

Die audiovisuellen Medien Videorecorder und Bildplatten werden diesen Trend nur noch verstärken. Sie machen den Fernsehkonsument von den Programmen und den Programmabfolgen der Fernsehstationen weitgehend unabhängig. Auch wenn kaufkraftbedingt nicht so bald mit einer Vollversorgung der bundesdeutschen Bevölkerung mit Videorecordern zu rechnen ist, wie beispielsweise in Kuwait, wo 92% der Haushalte ein Videogerät besitzen werden laut Prognos 1990 rund 16 Millionen Videorecorder in deutschen Haushalten stehen, verglichen mit etwa 3, 8 Millionen Ende 1983. Für das Jahr 1995 wird mit einer 80%igen Haushaltsdeckung gerechnet

Individualmedien Auch die zunehmende private Nutzung von Home-und Personal Computern wird zu Veränderungen der Alltagskultur führen. Nach einer Phase, in der Heimcomputer fast ausschließlich für einige Spiele und sonstige Vergnügungen genutzt wurden, werden sie — nicht zuletzt aufgrund technischer Weiterentwicklungen bei den immer billiger werdenden Geräten — heute für immer komplexere Anwendungen genutzt. Dabei dominieren gegenwärtig noch eindeutig die privaten vor den geschäftlichen Nutzungen. Mittlerweile liegt die Haushaltsdeckung mit Heimcomputern in der Bundesrepublik bei ca. 5%; für 1990 erwartet man einen Bestand von einer Million Kleincomputern.

Vor dem Hintergrund, daß — die Haushaltsdeckung mit leistungsfähigen Kleincomputern deutlich zunehmen wird, — die privaten Anwendungen und Nutzungen dieser Geräte an Komplexität zunehmen werden, — die arbeitsbezogene Nutzung von Heimcomputern zunächst in bestimmten Berufsgruppen, später aber auch auf breiterer Front zunehmen wird, — private und öffentliche Dienstleistungen sowie Einkäufe verstärkt über einen Heimcomputer ortsunabhängig und zu beliebigen Zeiten in Anspruch genommen werden können, — die zunehmende Vertrautheit mit den technischen Geräten — insbesondere bei der jüngeren Bevölkerung — die Bereitschaft, diese mannigfaltig zu nutzen, zunehmen wird, sind massive Veränderungen durch Individualmedien auch im Bereich der Alltagskultur zu erwarten. Diese beziehen sich auf alle relevanten Lebensbereiche — längst nicht nur auf den Frei-zeitbereich —, da Heimcomputer mit den potentiellen Möglichkeiten ihrer weltweiten Vernetzung deren vermischte Nutzung in der Arbeitsund Privatsphäre ermöglichen, ja geradezu heraufbeschwören. 4. Bildung Auch im Bildungsbereich halten neue Informations-und Kommunikationstechniken verstärkt Einzug. Trotzdem herrscht bei der Mehrzahl der Pädagogen eine tiefe Skepsis gegenüber dem Einsatz bestimmter neuer Informations-und Kommunikationstechniken in Bildungseinrichtungen, nicht zuletzt aufgrund der fehlgeschlagenen Versuche in den siebziger Jahren mit dem Konzept eines computergestützten Unterrichts und auch des massiven Einsatzes von Sprachlabors.

Ohne hier das gesamte Spektrum der im Unterricht einsetzbaren neuen Medien (im wesentlichen: Computer, audiovisuelle Medien, Bildungsfernsehen) beschreiben und analysieren zu wollen, kann festgehalten werden, daß sie durchaus neue didaktische Möglichkeiten bei der Wissensvermittlung erkennen lassen. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß sie den persönlichen Direktunterricht durch den Lehrer nicht ersetzen, sondern ihn nur unterstützen bzw. ergänzen können. Die Enquete-Kommission „Neue Informationsund Kommunikationstechniken“ hat in diesem Zusammenhang festgestellt, daß „Bildungstechnologien ergänzende und unterstützende Funktionen übernehmen und Unterrichtsinhalte veranschaulichen, in bestimmten Bereichen unter Umständen Defizite ausgleichen helfen“ können. Für die Zukunft und bei einem Ausbau des

Telekommunikationssystems eröffnen sich im Bildungsbereich völlig neue Möglichkeiten durch die Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechniken, die wie folgt beschrieben werden

— zeitlich/örtlich unbegrenzte Verfügbarkeit, — individueller Auswahl-Abruf, — interaktive Arbeit mit Materialien und Programmen, — auditive und visuelle Präsentation (Bewegt-bild), — audiovisuelle Kommunikation (Bildtelefon).

Darüber hinaus meint Georg-Berndt Oschatz, daß „der Computer, seine Faszination, seine Exklusivität irgendwann zur Normalität und zum selbstverständlichen Instrument unseres Lebens und damit auch der schulischen Anwendungen wird“

Um die sich bietenden positiven Potentiale auch im Bildungsbereich sinnvoll und sozialverträglich für jedermann nutzbar zu machen, bedarf es einer besonderen Förderung von Bildungseinrichtungen, von medien-und sozialpädagogischen Beratungsangeboten, die den Umgang mit den neuen Medien vermitteln. Derartige Maßnahmen sind unumgänglich, da die neuen Informations-und Kommunikationstechniken andernfalls eher zu einer Erweiterung der Wissenskluft zwischen den verschiedenen Bildungsschichten führen. Martin Furian hat dazu — bezogen auf das Bildungsfernsehen — äußerst treffend festgestellt, daß „die Bildungsprogramme in den Neuen Medien nur von denen angenommen werden, die ohnehin bereits bildungsbeflissen sind. Andere nehmen sie überhaupt nicht an.“ Diesen Kontrast, die sich abzeichnende Teilung unserer Gesellschaft in sogenannte „Information rieh“ und „Information poor“, gilt es durch die Vermittlung des notwendigen Wissens zur Handhabung und positiven Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechniken an alle Bürger zu vermeiden.

V. Resümee

Die neuen Informations-und Kommunikationstechniken erlauben durch die Möglichkeiten ihrer weltweiten Vernetzung und ihrer Multifunktionalität eine ortsunabhängige, dezentrale und zeitungebundene Nutzung sowohl zum Zwecke — der Partizipation an und der Nutzung von Kunst und Kultur, — der Arbeitserbringung, — der Abrufs und der Bereitstellung von Dienstleistungen, — der Bestellung und des Einkaufs von Waren, — der Freizeitbetätigung, — der Bildung.

Die hier einsetzende Entwicklung kann unter den drei Stichworten — Multifunktionalität, — Dezentralisierung, — Vermischung von Arbeits-und Privatleben umschrieben werden.

Dabei ist die Aufnahmebereitschaft und Akzeptanz neuer Medien in den Privathaushalten im wesentlichen von mehreren Faktoren abhängig: — der Entwicklung bei den potentiellen Abnehmern (Bevölkerungszahl, Altersstruktur, Privat-haushalte, Bildungsstand), — deren Kaufkraft und die wirtschaftliche Entwicklung allgemein (Arbeitslosigkeit), — dem Verhältnis von Arbeitszeit und Freizeit, — dem subjektiven Interesse an neuen Medien. Man kann davon ausgehen, daß mit zunehmender Kenntnis über neue Medien auch das Interesse und die Akzeptanz der Privathaushalte zunehmen werden. Interesse und Akzeptanz sind altersspezifisch unterschiedlich; insbesondere für die jüngere Bevölkerung, die mit den neuen Medien aufwächst, wird deren Nutzung zur Alltäglichkeit werden.

Wie schon weiter oben ausgeführt, bestehen in allen untersuchten relevanten Lebensbereichen des einzelnen deutliche sozialgruppenspezifische Unterschiede in der Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechniken, die durch mehrere Faktoren bedingt sind:

— das unterschiedliche Interesse, diese kreativ und nicht nur passiv rezipierend nutzen zu wollen, — die unterschiedliche Kaufkraft, diese erwerben zu können, und — der unterschiedliche Bildungsstand verschiedener Sozialgruppen, diese kreativ handhaben zu können.

Demnach ist zu befürchten, daß sich unsere Gesellschaft hinsichtlich der Nutzung neuer Infor37 mations-und Kommunikationstechniken in zwei größere Gruppen teilen wird: die „Information rieh“ und „Information poor“. Dabei ist anzunehmen, daß die Trennlinie auch parallel zu den Generationsschichtungen verläuft.

Auf der einen Seite sind dies junge, aufstrebende, gebildete Generationen, die vom Interesse, der Kaufkraft, den bildungsmäßigen Zugangsvoraussetzungen usw. her in der Lage und gewillt sind, die vorhandene Kommunikationsinfrastruktur aktiv zu nutzen: angefangen von der stark selektiven Nutzung des Kabel-und Satellitenfernsehens über den PC (geschäftlich und privat), über Btx und andere Kommunikationsdienste, die den informationstechnisch gestützten Abruf von Informationen, die dezentrale Inanspruchnahme von Dienstleistungen und die Bestellung'von Einkaufsgütern usw. ermöglichen, bis hin zu einer kreativen und aktiven Nutzung neuer Medien (z. B. Offener Kanal, Bürgerfernsehen) im Rahmen von mehr innovativer kultureller Partizipation.

Auf der anderen Seite stehen insbesondere Bevölkerungsgruppen, die alle die genannten Voraussetzungen (Interesse, Kaufkraft, Bildungsstand) nicht aufweisen und bei denen sich somit im Sinne einer Technologie-Gesellschaft alle Rückständigkeitsphänomene kumulieren. Davon dürften im wesentlichen die ältere Generation und sozial schwächer gestellte Personengruppen betroffen sein. Für diese Sozialgruppen wird den Massenmedien wie dem Fernsehen unter den gegenwärtigen und zukünftigen Rahmenbedingungen von hoher Arbeitslosigkeit, früherem Ruhestand, aber auch einer wachsenden Anzahl von Einpersonenhaushalten als preisgünstigem Medienangebot mehr noch als bisher die Funktion als Kommunikationsersatz und Kontakt zur Außenwelt zufallen.

Wie kann nun einer solchen wenig wünschenswerten Entwicklung entgegengewirkt werden? Der Ansatzpunkt liegt u. E. bei den Faktoren, die die sozialgruppenspezifisch unterschiedliche Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechniken bedingen:

— Kaufkraft zum Erwerb neuer Medien, — Bildungsvoraussetzungen, die deren Handhabung ermöglichen, und — Interesse, neue Medien nicht mehr nur passiv konsumieren, sondern auch aktiv und kreativ nutzen zu wollen.

Dabei sind die einzigen kurz-und mittelfristig beeinflußbaren Größen Bildung und Interesse. Zwischen diesen Größen besteht ein kausaler Zu-B sammenhang dahingehend, daß beispielsweise das Interesse, neue Informations-und Kommunikationstechniken aktiv und kreativ z. B. im kulturellen Bereich einsetzen zu wollen, an ein Mindestmaß an bildungsmäßigen Voraussetzungen geknüpft ist, derartige Ideen überhaupt entwikkeln zu können. Hier liegt somit der primäre Ansatzpunkt z. B. bildungspolitischer Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund sind unsere Bildungspolitiker und -planer aufgefordert, schon jetzt in den Bildungseinrichtungen das notwendige Wissen zum sinnvollen Umgang mit allen Medien (unter Einschluß neuer Informations-und Kommunikationstechniken) an alle Bürger zu vermitteln. Dazu bedarf es spezieller Maßnahmen, welche die Bürger aus allen Sozialschichten für die Entwicklungen auf dem Gebiet der neuen Medien und die sich dadurch bietenden positiven Nutzungsmöglichkeiten sensibilisieren, sie zur aktiven und kreativen Teilnahme motivieren und ihnen dabei das notwendige Wissen zur sinnvollen Nutzung der neuen Medien vermitteln. Ziel dieser Wissensvermittlung soll nicht ein Heer von Technikvirtuosen sein, die vollgepfropft mit technischem know-how neue Technologien exzessiv für sich nutzen. Vielmehr soll am Ende ein mündiger Bürger stehen, der fähig ist, die neuen Informations-und Kommunikationstechniken in allen Lebensbereichen aktiv, kreativ und sozial-verträglich nutzen zu können Geschieht dies nicht, wird das breite Publikum den Anschluß an die technologische und gesellschaftliche Entwicklung verpassen — ein problematischer Sachverhalt, den sich eine fortschrittliche Industrie-und Technologiegesellschaft nicht leisten kann, zumal er auch ein nicht zu unterschätzendes Potential an sozialem Konfliktstoff beinhalten würde.

Fussnoten

Fußnoten

  1. W. B. Korte, Neue Medien und Kommunikationsformen — Auswirkungen auf Kunst und Kultur. Untersuchungen zum künftigen Verhältnis von neuen Techniken und traditionellen Kunst-und Kulturbereichen, München 1985.

  2. A. Kluge, Zum Unterschied von machbar und gewalttätig. Die Macht der Bewußtseinsindustrie und das Schicksal unserer Öffentlichkeit, in: K. v. Bismarck/G. Gaus/A. Kluge/F. Sieger, Industrialisierung des Bewußtseins. Eine kritische Auseinandersetzung mit den „neuen Medien“, München—Zürich 1985, S. 32.

  3. W. B. Korte (Anm. 1); empirica, Trends and Prospects of Electronic Home Working — Results of a Survey in the Major European Countries, FAST Series der EG, Brüssel-Bonn 1985; empirica, Telearbeit — Interesse und Akzeptanz in Europa, in: CEDEFOP

  4. Vgl. Deutscher Bundestag, Zwischenbericht der Enquete-Kommission " Neue Informations-und Kommunikationstechniken“, Drucksache 9/2442, 28. 3. 1983, S. 125.

  5. W. B. Korte (Anm. 1).

  6. W. B. Korte (Anm. 1), S. 308.

  7. Ebenda, S. 317.

  8. C. H. Drese, Kommunikationsprobleme des Theaters, in: Neue Zürcher Zeitung v. 1. 5. 1981.

  9. Vgl. Informationsheft der Bundesvereinigung soziokultureller Zentren e. V., o. O. 1985.

  10. G. Mackenthun, Video — aufklärerisch und emanzipatorisch genutzt, in: Die Feder, (1985) 5.

  11. G. Mackenthun, ebenda.

  12. Vgl. W. Uka, Video did not kill the media-workers. Emphase und Frust, Trennung und Neuanfang. Zur Krise alternativer Medienarbeit..., in: Videomagazin Nr. 18/19, Januar 1980; G. Roscher, Gibt es eine Krise alternativer Medienarbeit?, in: Videomagazin Nr. 18/19, Januar 1980; G. Roscher Gegenöffentlichkeit und Hilfe zur Selbständigkeit, in: Päd extra, 15. Mai 1979.

  13. N. Sievers, Zweite Kulturmesse in Unna. Vorstellungen einer entwickelten soziokulturellen Praxis, in: Kulturpolitische Mitteilungen, Nr. 25 11/1984, S. Iff.

  14. N. Paterson, Art, Technology and Public Policy, in: Parallelogramme, Vol. 9, No. 5, Summer 1984, S. 17.

  15. Ebenda.

  16. Government of Canada, Department of Communications: A Special Program of Cultural Initiatives, 1982.

  17. N. Paterson (Anm. 14), S. 18.

  18. Um die Präsenz von Kunst-und Kulturbeiträgen auch im bundesdeutschen Privatfernsehen sicherzustellen, sind allerdings entsprechende ordnungspolitische

  19. Vgl. u. a. P. E. Judkins/D. West, Networking. The Distributed Office. A New Venture in Modes of Employment, London 1984; V. S. Shirley, Office Workstations in the Home. Case Study: F International, New York 1983; V. S. Shirley F International: Twenty Years’ Experience in Homeworking, in: Office Workstations in the Home, Washington 1985.

  20. Vgl. H. LJ. Wegener, Telearbeit für das Büro. Bericht über einen Modellversuch der SIEMENS AG, in: data report, (1983) 18, S. 6.

  21. Vgl. W. B. Korte/W. J. Steinle, Programmierer und dezentrale Arbeit — Gedanken über das mögliche Diffusionspotential, in: Computerwoche, 25. 10. 1985, S. 10; W. B. Korte, Telearbeit — Status quo und Zukunftsperspektiven. Ergebnisse einer Potentialanalyse, in: Office Management, (1985) 12.

  22. Vgl. Deutscher Bundestag (Anm. 4), S. 132.

  23. Deutscher Bundestag (Anm. 4), S. 133.

  24. Vgl. InterMedia, Juli/September 1983, S. 38.

  25. Vgl. ZAW-Service Nr. 119, April 1983, S. 12.

  26. Vgl. Deutscher Bundestag (Anm. 4), S. 116.

  27. Vgl. zum folgenden: Deutscher Bundestag (Anm. 4), S. 118.

  28. G. B. Oschatz, Computer + Bildung. Einführungsvortrag, in: Bundesministerium für Forschung und Technologie/Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft (Hrsg.), Computer + Bildung. Schriftenreihe: „Berichte und Dokumentation“ der Bundesregierung, Bonn, Mai 1984, S. 26.

  29. M. Furian, Kinder und Jugendliche vor dem Bildschirm — Hilfen zum Umgang mit dem Medium, in: Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe (Hrsg.), Jugend und Neue Medien — Hilfe vor dem Bildschirm!? Bonn, August 1984, S. 59.

Weitere Inhalte

Werner B. Korte, geb. 1957; 1979— 1983 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich für vergleichende geschichtliche Städteforschung der Universität Münster; seit 1983 Leiter des Bereichs Medien-und Technologieforschung in der wirtschafts-und sozialwissenschaftlichen Forschungs- und Beratungsgesellschaft „empirica", Büro Bonn. Veröffentlichungen u. a.: Neue Medien und Kommunikationsformen — Auswirkungen auf Kunst und Kultur, München 1985; Auswirkungen neuer Informations-und Kommunikationstechniken im Bereich Kunst und Kultur, in: M. Schöneberger/D. Weirich (Hrsg.), Kabel zwischen Kunst und Konsum, Berlin 1985 ; Telearbeit — Status quo und Zukunftsperspektiven. Ergebnisse einer Potentialanalyse, in: Office Management (1985) 12. Wolfgang J. Steinle, Dr. rer. pol., geb. 1953; im Anschluß an wissenschaftliche Tätigkeiten im universitären Bereich Tätigkeit bei der Kommission der Europäischen Gemeinschaften in Brüssel. 1984 Übernahme der Geschäftsführung von empirica. Veröffentlichungen u. a.: Dezentrale elektronische Tätigkeiten: Marktpotentiale und Zukunftsperspektiven. Beitrag für die ONLINE ‘ 86; (zus. m. Werner B. Korte) Telearbeit — Interesse und Akzeptanz, in: H. R. Hansen (Hrsg.), GI/OCG/ÖGI-Jahrestagung 1985, Informatik-Fachberichte Nr. 108, Berlin u. a. 1985.