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Politische Bildung in Richtung auf das Jahr 2000 | APuZ 37-38/1991 | bpb.de

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APuZ 37-38/1991 Artikel 1 Artikel 2 Politische Bildung in den neuen Ländern: In Verantwortung für die Demokratie in ganz Deutschland Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen Politische Bildung im vereinigten Deutschland Politische Bildung in Richtung auf das Jahr 2000 Das zweifache Scheitern der DDR-Schule Die Neustrukturierung der allgemeinbildenden Schulen in den neuen Bundesländern

Politische Bildung in Richtung auf das Jahr 2000

Siegfried Schiele

/ 19 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Der rasante Wandel der Verhältnisse im internationalen wie im nationalen gesellschaftlichen Bereich machen ein Überdenken der Situation der politischen Bildung notwendig. Politische Bildung darf sich künftig nicht in erster Linie als Spezialdisziplin verstehen, sondern muß sich als zentraler Bereich der Allgemeinbildung begreifen. Um die Kräfte nicht zu verzetteln, muß sie sich in erster Linie auf die Überlebensfragen konzentrieren. Politische Bildung bedarf auch künftig des Minimalkonsenses; der „Beutelsbacher Konsens“ von 1976 bleibt weiter aktuell. Die affektiven Komponenten müssen wesentlich stärker betont werden, wenn der Bildungsprozeß fruchtbar verlaufen soll. Die politische Bildung kann und muß sich als kultureller Faktor verstehen. Die politische Bildung muß ihr Image gewaltig ändern: Weg vom dicken Buch und langweiligen Vortrag und hin zur Vielfalt von Methoden, spielerischen Formen und persönlichen Begegnungen.

Vor einigen Wochen traf ich am Rande einer Konferenz in Berlin zufällig einen Geschäftsmann aus der Schweiz im Hotel. Als er sich nach meinem Beruf erkundigt hatte, fragte er verdutzt: „Politische Bildung, braucht man das?“

Wenn man schon jahrelang auf dem Feld der politischen Bildung arbeitet, verschlägt es einem bei einer solchen Frage im ersten Moment schon die Sprache. Dann wird einem deutlich, daß eine überzeugende Antwort gar nicht so leicht zu geben ist. Mit Allgemeinplätzen kommt man da nicht weit.

Weniger diese nachdenkenswerte Begebenheit als die über vierzigjährige Entwicklung der Demokratie in der bisherigen Bundesrepublik und der rasante Wandel der Verhältnisse im internationalen und im nationalen gesellschaftlichen Bereich machen ein Überdenken der Situation der politischen Bildung dringlich. So muß z. B. darüber nachgedacht werden, ob Strukturen, die sich im Lauf der Jahrzehnte entwickelt haben und manche Erfolge der politischen Bildung möglich machten, auch für eine Bewältigung der künftigen Aufgaben ausreichen. Da die Fragestellung so umfassend angelegt ist, kann ich in diesem Zusammenhang nur thesen-artige Antworten andeuten, die vielleicht eine fruchtbare und kontroverse Debatte auslösen können.

Dabei spare ich den Aspekt der politischen Bildung in den neuen Bundesländern bewußt aus. Zurückhaltung scheint mir in dieser Hinsicht schon deshalb angebracht, weil in dieser Zeit fast zu viele Lehrmeister aus dem Westen im Osten Deutschlands auftauchen, um zu sagen, „wo’s langgeht“. Das ist auf dem Gebiet politischer Bildung besonders fatal, weil das selbständige Urteilen ein Kern-ziel politischer Bildung ist und bleiben muß. Die helfende Hand ausstrecken, wenn sie gebraucht wird, ist etwas anderes als Bevormundung. Die Anliegen politischer Bildung im Osten Deutschlands müssen deshalb, wie es ja auch in dieser Ausgabe geschieht, von Menschen aus dem Osten selbst entwickelt und formuliert werden. Daß sich daraus dann auch für den Westen besondere Herausforderungen ergeben, ist selbstverständlich.

I. Gesellschaftlicher und politischer Wandel

Demokratie und politische Kultur Wir müssen uns fragen, inwieweit die Tradition der Demokratie in der Bundesrepublik, die ja nun immerhin fast zwei Generationen umfaßt, auch für die politische Bildung eine neue Situation geschaffen hat. Es ist ein großer Unterschied, ob jemand noch die Zeit der NS-Gewaltherrschaft erlebt hat, in der Nachkriegsphase aufgewachsen ist oder in eine funktionierende Demokratie hineingeboren wurde. Je nachdem sind auch die Ansprüche an politische Bildung recht unterschiedlich. Es ist auch denkbar, daß demokratische Einstellungen und Verhaltensweisen inzwischen schon in einem solchen Maß Teil der politischen Kultur unseres Landes geworden sind, daß sich daraus Entlastungseffekte für die politische Bildungsarbeit ergeben könnten. Darauf hat wohl ein anderer Bürger aus der Schweiz, der an einer internationalen Konferenz teilnahm, abgehoben, als er bemerkte: „Politische Bildung gibt es bei uns nicht. Das macht bei uns der Vater.“ Man darf vermuten, daß die „Bonner Demokratie“ nicht nur oberflächliche Spuren hinterlassen, sondern demokratische Traditionen angebahnt hat, die wirksam sind. Aus diesem Grund sollte man „Gewohnheitsdemokraten“ auch nicht nur kritisch beleuchten 1). Manfred Hättich vertritt die Auffassung: „Für die Stabilität eines politischen Systems ist es zunächst von zweitrangiger Bedeutung, aus welchen Motiven sich der Verfassungskonsens zusammensetzt.“ Das Ja zur Demokratie und Verfassung kann demnach auch auf Tradition und Gewöhnung beruhen. Es spricht viel dafür, die Traditionen, die Prozesse der Gewöhnung und den Bereich der politischen Kultur insgesamt für die Entwicklung und Stabilität der Demokratie für wesentlich wichtiger anzusehen als Lehr-und Lernprogramme politischer Bildung. Auf der anderen Seite darf man jedoch nicht übersehen, daß es Wechselbeziehungen gibt zwischen politischer Bildung und politischer Kultur. Ob es allerdings eine fruchtbare Wechselwirkung gibt, hängt von der Struktur politischer Bildung ab. 2. Spezialisierung und Allgemeinbildung In fast allen politischen und gesellschaftlichen Bereichen beobachten wir eine ständige Beschleunigung von Innovationswellen, die meistens von Spezialisten ausgelöst und begleitet werden. Damit verbunden sind Tendenzen zur Technokratie, die zu einer Gefährdung unserer Demokratie führen können.

Auf diesem Hintergrund darf sich politische Bildung nicht in erster Linie als weitere Spezialdisziplin verstehen; es gehört vielmehr zur herausragenden Verpflichtung politischer Bildung, generalisierende und interdisziplinäre Qualifikationen zu vermitteln und sich als ein wichtiger Bereich einer unverzichtbaren Allgemeinbildung zu etablieren. Der politischen Bildung kommt so im Rahmen der Allgemeinbildung gar eine Schlüsselrolle zu. Die Allgemeinbildung wird mehr und mehr zum politischen Problem, das entschieden angegangen werden muß

Die Unüberschaubarkeit politischer Prozesse fördert das bedenkliche Desinteresse an der Politik. Die Überflutung durch Informationen aller Art steigert Ohnmachtsgefühle. Dazu kommt, daß die Medien nur Erfahrungen aus zweiter Hand vermitteln und ursprüngliche Erfahrungen im politischen Bereich für die Menschen zur Seltenheit werden. Wenn man nun die politische Bildung der letzten Jahrzehnte Revue passieren läßt, so hat sie zwar den allgemeinbildenden Auftrag immer wieder betont und politische Bildung sogar zum Unterrichts-prinzip aller Fächer erklärt, aber per saldo doch stärker Spezialfragen behandelt Zum Teil geschah das sicher auch aus der nicht ganz unberechtigten Sorge, als Unterrichtsfach überhaupt zu verschwinden, wenn der Auftrag des Fachs auch in anderer Form erledigt werden könnte.

Dennoch muß der Blick künftig auf die Frage konzentriert werden: Wie kann die politische Bildung Qualifikationen vermitteln, welche die Bür«gerinnen und Bürger in die Lage versetzen, den Überblick über epochale Veränderungen zu bewahren? 3. Überlebensfragen Wie wir gesehen haben, besteht bei der Fülle der Probleme die Gefahr der Verzettelung der politischen Bildung. Es wäre ein Fehler, mit hechelnder Zunge allen Einzelproblemen nachzujagen. Konzentration auf wesentliche Problembereiche ist unabdingbar.

Wenn die Prämisse stimmt, daß wir in einer „Risiko-Gesellschaft“ leben, dann kommt es politisch wesentlich darauf an, die Risiken abzubauen Die politische Bildung kann in einer solchen Zeit nicht im Elfenbeinturm bleiben, sondern sie muß der Politik durch intensive Bildungsarbeit dabei helfen, das Überleben der Menschheit zu sichern. Die Gefahr einer „organisierten Unverantwortlichkeit“ muß unter demokratische Kontrolle gebracht werden. So ist es z. B. von zentraler Bedeutung, daß technologische Entwicklungen mit ihren z. T. umfassenden Auswirkungen in der politisch-parlamentarischen Verantwortung bleiben, um die Gefahr einer „halbierten Demokratie“ zu bannen.

Wenn die politische Bildung diese Entwicklung nicht sieht, unterliegt sie der Gefahr eines Realitätsverlustes und betreibt „l’art pour l’art".

Die Überlebensfragen der Menschheit kann man so zusammenfassen: a) Wie bekommen wir die Umweltzerstörung in den Griff? b) Wie können wir die technologischen Entwicklungen kontrollieren? c) Wie läßt sich Weltfrieden schaffen und erhalten? d) Wie läßt sich das Elend der Dritten Welt strukturell beheben?

Diese Fragen müssen künftig in der Didaktik der politischen Bildung einen zentralen Platz einnehmen. Überspitzt ausgedrückt könnte man sagen: Wie Hermann Giesecke einst forderte, daß alle von ihm entwickelten Kategorien bei einem fruchtbaren Unterricht in einem politischen Konflikt enthalten sein müßten, so muß heute gefordert werden, daß wenigstens eine dieser Fragestellungen bei weiterführenden politischen Lehrgängen behandelt werden müßte

Es bedarf auch kraftvoller methodischer Fantasie, um Wege zu finden, diese Probleme im pädagogischen Prozeß verständlich und anschaulich darzulegen. Dabei sollte die politische Bildung ohne jede Schönfärberei mit Optimismus und Mut ans Werk gehen, um auf ihre Weise und mit ihren Möglichkeiten zur Lösung der globalen Probleme beizutragen. Anders läuft sie Gefahr, nicht zur Bewußtseinserhellung zu führen, sondern Panik zu verbreiten und Grabreden zu fabrizieren.

II. Didaktische Prinzipien

1. Politische Bildung im öffentlichen Auftrag Eine wirkungsvolle politische Bildung im öffentlichen Auftrag (im schulischen und im außerschulischen Bereich) bedarf vor allem der Glaubwürdigkeit. Da das Desinteresse vieler Bürgerinnen und Bürger an der Politik auch auf mangelnde Glaubwürdigkeit zurückzuführen ist, muß diese Tugend um so mehr Verpflichtung politischer Bildung sein. Wenn z. B. im schulischen Bereich und bei den Zentralen für politische Bildung Überparteilichkeit eine bindende Voraussetzung ist, dann müssen Formen und Inhalte der Arbeit dieser Voraussetzung entsprechen. Sonst ist politische Bildung wertlos.

Leider wird ja Überparteilichkeit immer wieder mit Farblosigkeit und Langeweile verwechselt. Das Gegenteil ist aber der Fall. Nur bei einer überparteilich angelegten politischen Bildung prallen die verschiedenen Meinungen optimal zusammen. Jeder ist gezwungen, um einen eigenen Standpunkt zu ringen, ohne von einer je nach Art der Vorgaben unterschiedlichen „herrschenden Lehre“ Empfehlungen zu bekommen

Unsere in viele Gruppierungen aufgefächerte Gesellschaft bedarf der Brückenfunktion politischer Bildung. Ich gebe zu bedenken, ob die politische Bildung nicht bundesweit die Brücke als Symbol ihrer Arbeit übernehmen sollte, um allen Gruppen in unserer Gesellschaft zu signalisieren, daß politische Bildung verbinden und nicht trennen will und daß sie wertvolle und wichtige Begegnungen vermitteln kann, die zum produktiven Dialog und zu weiterführenden Lösungen beitragen.

Ein Minimalkonsens bleibt freilich notwendig. Wir benötigen ein Minimum von Konsens, um uns bei der Entwicklung einer demokratischen Streitkultur ein Maximum von Dissens leisten zu können. 2. Der Beutelsbacher Konsens Für den nötigen Minimalkonsens kann nach wie vor der „Beutelsbacher Konsens“ stehen. Als die Wogen der Erregung in der politischen Bildung hoch gingen, hatte die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg im Jahr 1976 Didaktiker aus verschiedenen Lagern nach Beutelsbach eingeladen. Hans-Georg Wehling hat das Ergebnis dieser Tagung, das nicht förmlich protokolliert wurde, das aber mit Händen zu greifen war, festgehalten: 1. Übenvältigungsverbot. Es ist nicht erlaubt, den Schüler -mit welchen Mitteln auch immer -im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der „Gewinnung eines selbständigen Urteils“ zu hindern. Hier genau verläuft nämlich die Grenze zwischen politischer Bildung und Indoktrination. Indoktrination aber ist unvereinbar mit der Rolle des Lehrers in einer demokratischen Gesellschaft und der -rundum akzeptierten -Zielvorstellung von der Mündigkeit des Schülers. 2. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muß auch im Unterricht kontrovers erscheinen. Diese Forderung ist mit der vorgenannten aufs engste verknüpft, denn wenn unterschiedliche Standpunkte unter den Tisch fallen, Optionen unterschlagen werden, Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indoktrination beschritten. Zu fragen ist, ob der Lehrer nicht sogar eine Korrekturfunktion haben sollte, d. h. ob er nicht solche Standpunkte und Alternativen besonders herausarbeiten muß, die den Schülern (und anderen Teilnehmern politischer Bildungsveranstaltungen) von ihrer jeweiligen politischen und sozialen Herkunft her fremd sind. Bei der Konstatierung dieses zweiten Grundprinzips wird deutlich, warum der persönliche Standpunkt des Lehrers, seine wissenschaftstheoretische Herkunft und seine politische Meinung verhältnismäßig uninteressant werden. Um ein bereits genanntes Beispiel erneut aufzugreifen: Sein Demokratieverständnis stellt kein Problem dar, denn auch dem entgegenstehende andere Ansichten kommen ja zum Zuge. 3. Der Schüler muß in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefundene politische Lage im Sinn seiner Interessen zu beeinflussen. Eine solche Zielsetzung schließt in sehr starkem Maß die Betonung operationaler Fähigkeiten ein, was aber eine logische Konsequenz aus den beiden vorgenannten Prinzipien ist

Diesem Konsens ist, soweit ich das feststellen konnte, in den letzten Jahren seither nicht entschieden widersprochen worden. Diese Grundsätze könnten also auch noch über das Jahr 2000 hinaus tragfähig bleiben. Es gab lediglich Versuche zur Präzisierung und Weiterführung

Es muß noch erwähnt werden, daß sich der Grundsatz der Kontroversität bei den bereits erwähnten Überlebensfragen relativiert. Es hat z. B. keinen Sinn, darüber zu streiten, ob das Ozonloch geschlossen werden soll oder nicht. Man kann allenfalls über Mittel und Methoden diskutieren -wenn es überhaupt Alternativen gibt. Das Überleben der Menschheit als zentrales politisches Ziel darf nicht in Frage gestellt werden und muß auch von der Didaktik politischer Bildung ins Zentrum der Bemühungen gestellt werden. 3. Kognitive Strukturen Nach wie vor ist es im Rahmen politischer Bildung notwendig, Grundkenntnisse zu vermitteln. Wir haben z. B. in der Landeszentrale Baden-Württemberg den Versuch gemacht, für die Erwachsenenbildung politisches Grundwissen in zwanzig kleinen Bausteinen zu bündeln und „geschmackvoll“ anzubieten. Vermutlich ist das hier zusammengetragene Wissen trotz der bescheidenen Dosis noch zu breit angelegt. Außerdem stellte sich heraus, daß Daten, die wir gestern noch für wichtig hielten, heute schon überholt sind. Schließlich gibt es einen solchen Zuwachs von Daten, daß sich auch von daher die erlernten Kenntnisse relativieren.

Schon in den sechziger Jahren wurde darauf hingewiesen, daß bloße Kenntnisse den Menschen weder zu formen noch zu verwandeln vermögen Meistens erreichen sie den Menschen nicht einmal, wenn nicht mit Druck gearbeitet wird. Es verwundert, warum diese Einsichten in der Praxis kaum gegriffen haben. Noch immer klagen Lehrerinnen und Lehrer über die Stoffülle. Die Belehrung und die verbale Überwältigung spielen in der politischen Bildung noch eine große Rolle. Statt der Brücke müßte in diesen Fällen also der Nürnberger Trichter als Symbol für die politische Bildung herhalten. Sollen die Weichen für die Zukunft gestellt werden, dann muß die Wertschätzung bloßer Kenntnisse in der politischen Bildung im nächsten Jahrzehnt tendenziell zurückgehen.

Man könnte sogar die Gleichung aufstellen: Je mehr die Zahl der Daten und Fakten zunimmt (es gibt jährlich ein exponentiales Wachstum!), desto bedeutungsloser wird deren Aneignung. Wichtiger als Kenntnisse ist der Umgang mit Daten, deren Verarbeitung und geistige Durchdringung. Nur so kann die Urteils-und Entscheidungsfähigkeit nachhaltig entwickelt und gefördert werden. Freilich haben viele Didaktiker politischer Bildung mit unterschiedlichen Konzepten immer wieder auch die oberen Stockwerke kognitiver Prozesse ausgeleuchtet; die Praxis hat sich aber gern im vermeintlich sicheren Keller der Aktenschränke aufgehalten. 4. Affektive Komponenten Wie wir festgestellt haben, leidet die politische Bildung nach wie vor unter der „Verkopfung“. Diese Krankheit ist aber mit ein Grund für das Desinteresse vieler Leute an unserem Fach und an dessen Folgenlosigkeit. Wenn es nur auf die Stundenzahl der politischen Bildung und die Belehrung ankäme, hätte es in der ehemaligen DDR nie zur friedlichen Revolution kommen können. In dieser Beziehung können wir sehr froh sein, daß die dortige Art politischer Bildung längst nicht die Wirkung hatte, die sich das Regime von ihr versprach. Bei uns fehlen neuere empirische Untersu-chungen über die Wirksamkeit politischer Bildung. Vermutlich würden sie ähnlich betrübliche Ergebnisse zutage fördern, wie sie z. B. in den Studien von Manfred Teschner vor über zwanzig Jahren zum Ausdruck kamen

Ein Grund für die relative Folgenlosigkeit der politischen Bildung liegt sicher in der Vernachlässigung der affektiven Komponenten bei der Vermittlung politischer Bildung Wir brauchen lebensweltorientierte Ansätze, die den Menschen als Ganzheit betrachten und nicht nur auf seine Rationalität zielen. Wie uns die schmerzliche Geschichte des Dritten Reichs bzw.des Endes der Weimarer Republik lehrte, ist Demokratie nicht nur eine Sache von Denken und Vernunft, sondern vor allem auch von inneren Einstellungen. Es ist z. B. nicht bekannt, daß Menschen mit einer hohen rationalen Schulung gegen die Diktatur widerstandsfähiger gewesen wären als andere. Die Gleichung: Was rational begründet ist, wird auch emotional akzeptiert, geht nicht auf. Die inneren Einstellungen werden durch bloße Geistesbildung nicht quasi automatisch mitgeliefert.

Auch das ist ein Grund dafür, daß künftig formalisierte Bildungsangebote gegenüber der methodisch variationsreichen Projektarbeit, die affektive Zugänge ermöglicht, zurückgehen müssen. Nur auf diese Weise kann es überhaupt gelingen, Familien und Arbeitnehmer auch für die politische Bildung zu gewinnen. So sehr wir in unserem Metier um die Anstrengung des Begriffs nicht herumkommen, so nötig ist auch eine Renaissance der emotionalen Kultur, um der „Kälte der rationalen Gesellschaft“ (Gerhard Schmidtchen) entgegenzuwirken. 5. Politische Bildung als kultureller Faktor Politische Bildung wird trotz bereits erwähnter Bedenken in der Schule und im außerschulischen Bereich weiterhin als Spezialdisziplin geführt werden müssen mit enger Anbindung an die Politikwissenschaft. Sonst läuft sie Gefahr, den Bezug zur Wissenschaft überhaupt zu verlieren. Sie bleibt aber wie kein anderes Fach auf Interdisziplinarität angewiesen. Das muß sich in der Arbeit künftig wesentlich stärker niederschlagen als bisher. Über diesen herkömmlichen Ansatz hinaus braucht die politische Bildung aber auch didaktische Umwege. Wenn wir z. B. in der Erwachsenenbildung feststellen, daß die Leute nicht zur politischen Bildung kommen, muß die politische Bildung zu den Leuten gehen. In der Freizeitgesellschaft müssen wir die Menschen in den Bereichen Sport, Spiel, Literatur, Kunst, Theater, Musik „abholen“ und deren politische Implikationen herausarbeiten, ohne diese Bereiche zu verpolitisieren. So geben wir zusätzlich noch Anreize, die Freizeit nicht nur passiv zu konsumieren.

Kaum ein Mensch käme auf die Idee, die politische Bildung zu nennen, wenn er Faktoren aufzählen sollte, die zum kulturellen Leben einen Beitrag leisten. Das muß und kann sich langfristig ändern. Natürlich kann das nur gelingen, wenn politische Bildung künftig anders in Erscheinung tritt und einige alte Zöpfe abschneidet. Dafür gibt es im außerschulischen Bereich bessere Voraussetzungen als in der Schule. 6. Internationale Dimensionen Wir haben gesehen, daß alle formulierten Überlebensfragen globale Bezüge haben. Wenn aber die politischen Probleme weltweiten Charakter tragen, können die didaktischen Dimensionen nicht anders bemessen sein. Deshalb muß es zur Übung werden, politische Fragen im europäischen und globalen Maßstab zu betrachten. Der Gedanke der „Weltinnenpolitik“ gewinnt ständig an Gewicht.

Es nützt jedoch wenig, diese Fragen ausschließlich theoretisch zu betrachten. Die europäische bzw. globale Dimension muß im Bildungsgeschehen immer wieder mit Händen zu greifen sein. Wie schon vor Jahrzehnten Heinrich Roth forderte, daß bei einem lebendigen Geschichtsunterricht Karl der Große quasi das Klassenzimmer betreten müsse, so sollten wir dafür Sorge tragen, daß es z. B. keine Bildungsarbeit über Europa ohneleibhaftige Europäer gibt. Dann wird das Bildungsgeschehen lebendig, glaubwürdig und spannend.

In diesem Zusammenhang spielt auch die Tatsache eine Rolle, daß wir bereits zu einer multikulturellen Gesellschaft geworden sind. Diese Tatsache spiegelt sich noch zu wenig im Bildungsprozeß. So wird noch kaum deutlich, daß kulturelle Vielfalt weniger eine Gefahr als vielmehr einen Reichtum darstellt. 1. Aktualität Bei der Schnellebigkeit unserer Zeit wäre es nicht effizient, der Aktualität um jeden Preis nachzulaufen. Es darf jedoch auch nicht der Eindruck entstehen, die politische Bildung habe von der Realität abgehoben und kümmere sich nur um grundsätzliche Fragen, aber nicht um die schnöde Tagespolitik. Eine solche Arroganz würde die politische Bildung um ihre Wirkung bringen. Auch grundsätzliche Fragen tauchen in immer wieder anderer Gestalt in der Tagespolitik auf. Bei der didaktischen Analyse kommt es darauf an, solche aktuellen Fragen auszusuchen, die grundsätzliche Phänomene verdichtet und griffig repräsentieren. Vor allem junge Menschen erleben Politik so als das noch nicht Entschiedene, das Mitverantwortung und Mitgestaltung einfordert.

Zu häufig läuft die politische Bildung hinter den Dingen her. So ist es z. B. ein kaum verzeihliches Manko, wenn der Golfkrieg erst aufgegriffen wird, wenn er interpretierte und analysierte Geschichte geworden ist. Hier können nur entscheidende Verbesserungen erreicht werden durch eine Änderung der Organisation und Struktur politischer Bildung. Sonst wird Aktualität als zusätzliche und unbequeme Last und nicht als Chance empfunden. 8. Bedeutung der Didaktik Mit Sorge muß man registrieren, daß die Didaktik politischer Bildung offenbar in den Ruhestand geht. Gemeint sind einmal die renommierten Didaktiker, welche die didaktische Diskussion bestimmten und belebten und die mit wenigen Ausnahmen die Pensionsgrenze bereits überschritten haben oder kurz vor dieser Grenze stehen. Gemeint ist aber auch die Tatsache, daß die didaktische Literatur quantitativ deutlich zurückgegangen ist. Das liegt sicherlich auch an Verlagen, die eine Befassung mit Didaktik nicht mehr für wirtschaftlich ersprießlich ansehen, wie auch an der fast zum Versiegen gekommenen Neueinstellung von jungen Lehrern in den Schuldienst.

Es wäre fatal, müßte der Blick ins nächste Jahrtausend ohne didaktische Unterstützung gewagt werden. Wir benötigen also neue didaktische Anstrengungen auf breiter Front. Didaktische Lehrstühle müssen auf-und nicht abgebaut werden. Wir brauchen auch eine Lobby für politische Bildung und sollten deshalb beispielsweise die Deutsche Vereinigung für politische Bildung und deren Landes-verbände stärken.

III. Methodische Überlegungen

Aus den didaktischen Notwendigkeiten und Prinzipien ergeben sich in vielen Fällen methodische Konsequenzen fast von selbst. Die Formen der Arbeit prägen ja das Bild, das sich die Menschen von der politischen Bildung machen. Ich gehe jede Wette ein, daß die Mehrzahl von ihnen politische Bildung etwa so definiert: Dicke Bücher und langweilige Vorträge! Und dieses Image ist doch gar nicht so falsch. Bis zum Jahr 2000 sollte den Leuten etwas anderes einfallen, wenn sie auf politische Bildung angesprochen werden.

Ein wichtiger Fingerzeig in eine andere Richtung wäre z. B. das Motto: Vom Sitzen zur Bewegung! Das ist auch sehr wörtlich gemeint. In vielen Fällen muß die politische Bildung zur Schulstube hinaus führen, um vor Ort Erkundigungen einzuholen und Projekte voranzutreiben Das gilt auch für die Erwachsenenbildung. Auch hier gilt der Grundsatz: Tendenziell mehr weg von der Sitzung zur Begegnung, zur Erkundung, zur Entdeckung.

Außerdem darf die Heiterkeit bei der Bildungsarbeit nicht fehlen. Schon die Römer wußten, daß Freude und Heiterkeit nicht im Widerspruch zu einem ernsthaften Anliegen stehen, sondern sich eher bedingen. Politische Bildung kann und soll sogar in Richtung „Unterhaltung“ gehen -ein Begriff, der nach Heinrich Böll noch gar nicht definiert ist. 1. Methodenvielfalt Die Palette der Methoden und Veranstaltungsformen kann und muß noch bunter werden. Wenn es stimmt, daß die Vielfalt der Lebensstile wächst und der Zug zur Individualisierung zunimmt, dann ist das allein schon ein Grund, darauf in der Methodik politischer Bildung mit Vielfalt zu reagieren. Die bloße Vortragsveranstaltung wird künftig noch mehr an Bedeutung verlieren, soziale Formen der Bildungsarbeit nehmen dagegen zu.

Neben den gängigen Formen (z. B. lernzielorientierte Seminare) sollten vor allem in der außerschulischen Bildung gepflegt werden: -Kulturell ambitionierte Formen wie Matinee und Soiree, die Elemente politischer Bildung in künstlerisch variationsreicher Form darbieten; -Projekte vor Ort (Erkundungen, Lehrgänge, Besichtigungen, Untersuchungen); -Werkstattformen (spielerische, handwerkliche, künstlerische, literarische, wissenschaftliche Arbeit); -Festivals (Theater, Musik)

Um nicht nur das Bildungsbürgertum anzusprechen und so der Gefahr des Gettos zu entgehen, müssen auch andere Formen kultiviert werden wie:

-Marktplatzaktionen

-Stammtische -Vereinsarbeit -Freizeitaktivitäten. 2. Begegnungen Aus vielfältigen Gründen ist es besser und fruchtbarer, mit anderen als über andere zu reden. Diese einleuchtende Einsicht muß verstärkt in der politischen Bildungsarbeit realisiert werden. Es bringt z. B. wenig, sich über die Ausländerfrage nur Gedanken zu machen. Wesentlich ertragreicher ist es, mit Ausländem zu reden und entsprechende Begegnungen zu organisieren. Die politische Bildung hat auch auf diesem Feld die meisten Möglichkeiten noch nicht genutzt. Nur selten haben z. B. Begegnungen stattgefunden zwischen

Jungen und Alten Polizisten und Lehrern Gesunden und Kranken Beschäftigten und Arbeitslosen Hausfrauen und berufstätigen Frauen Steuerbeamten und Steuerzahlern.

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Versuche auf diesem Gebiet sind ermutigend verlaufen Natürlich muß man dabei in Kauf nehmen, daß stofflich orientierte Ziele bei dieser Arbeit in den Hintergrund treten. Unter dem Strich wiegen jedoch die Gewinne die Verluste deutlich auf. 3. Spiele Erst allmählich wird der „homo ludens" in der politischen Bildung entdeckt. Das geschieht aber noch recht selten und ein bißchen verschämt. Künftig muß es zum guten Ton gehören, in der politischen Bildung spielerische Methoden und verschiedene Spiele einzusetzen. Bislang gibt es vor allem einige eher lernzielorientierte Spiele, die mit Erfolg eingesetzt werden

Auf diesem Feld hat die Didaktik politischer Bildung in der Vergangenheit fast geschlafen. Und was der Markt von sich aus produziert hat, ist nur selten zu gebrauchen. Die meisten guten Ideen liegen noch in der Luft. Die politische Bildung sollte zu Spiel-Werkstätten einladen, um diese Idee voranzutreiben und in der Sache voranzukommen. Dabei muß darauf geachtet werden, daß die politische Bildung die Spiel-Idee nicht „verzweckt“, sondern der Freude am Spiel freien Lauf läßt. 4. Touristik Der Bereich der Touristik wird von der politischen Bildung bisher nur zaghaft wahrgenommen. Hier besteht die Möglichkeit und die Verpflichtung, die Menschen zu befähigen, ihre touristische Sehnsucht auf dem Niveau politischer Kultur zu befriedigen. Warum nicht eine Fülle von Kursen in anschaulicher, weltweiter Landeskunde anbieten? Auch hier ermutigen erste Schritte zu gezieltem Weitermachen.

In einer zweiten Stufe könnte die politische Bildung eigene Reiseprogramme entwickeln, die didaktisch fantasievoll angelegt sind und auch von Reisebüros übernommen werden könnten.

Es muß aber nicht immer die große, weite Welt sein, die in den Blick genommen wird. Programme können auch im lokalen und regionalen Bereich ausgearbeitet und angeboten werden. Mit Wanderungen, Radtouren oder Busreisen sind kulturell anspruchsvolle ein-bzw. mehrtägige Touren möglich, die nach didaktischen Gesichtspunkten entworfen sind und die in hervorragender Weise rationales und emotionales Lernen miteinander in Verbindung bringen.

IV. Hat die politische Bildung Zukunft?

Kurt Gerhard Fischer stellt in der Festschrift für Wolfgang Hilligen die Frage: „Ist Erziehung zur Demokratie noch zeitgemäß?“ Nicht nur die besonderen Anforderungen, die sich durch die deutsche Einheit ergeben haben, sondern auch die beschriebenen globalen Herausforderungen wie die immer wieder auftauchenden Gefährdungen von extremistischer Seite machen politische Bildung auch künftig notwendig. Dabei ist es nur zu begrüßen, wenn sich durch die Herausbildung von demokratischen Traditionen Entlastungseffekte ergeben.

Es ist jedoch deutlich geworden, daß die politische Bildung künftig anders arbeiten muß, wenn sie Bestand haben und ihrer Bedeutung gerecht werden will. Dabei hat die außerschulische politische Bildung mehr Möglichkeiten und darum eine noch größere Verpflichtung als die Schule. Politische Bildung wird auch künftig nicht marktfähig sein. Sie bleibt auf öffentliche Unterstützung und Förderung angewiesen. Auf dem Feld politischer Bildung gibt es keine Konkurrenz. Vor allem auch die vielen freien Träger leisten wichtige Arbeit.

Eine nur verwaltete politische Bildung verdient keine Förderung, weil sie nichts bewirken kann. Die Zukunft steht ihr offen, wenn sie bereit ist, nach der wichtigen Aufbauarbeit nun neue Formen der Arbeit zu erproben.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Ulrich Sarcinelli, Krise des politischen Vermittlungs-Systems? -Parteien, neue soziale Bewegungen und Massenmedien in der Kritik, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Umbrüche in der Industriegesellschaft -Herausforderungen für die politische Bildung, Bonn 1990, S. 155.

  2. Manfred Hättich, Ziel: Politische Rationalität, in: Bernhard Claußen/Walter Gagel/Franz Neumann (Hrsg.), Herausforderungen -Antworten, Opladen 1991, S. 168.

  3. Vgl. Bernhard Sutor, Politische Bildung als Allgemeinbildung im geschichtlichen Kontext, in: Siegfried Schiele/Herbert Schneider (Hrsg.), Konsens und Dissens in der politischen Bildung, Stuttgart 1987, S. 178-197.

  4. Vgl. Robert Ulshöfer/Theo Götz (Hrsg.), Politische Bildung -ein Auftrag aller Fächer, Freiburg 1975.

  5. Vgl. Ulrich Beck, Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, Frankfurt 1986.

  6. Vgl. Hermann Giesecke, Didaktik der politischen Bildung, München 1965, S. 114.

  7. Vgl. Siegfried Schiele, Politische Bildung im öffentlichen Auftrag -Chancen und Gefahren, in: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hrsg.), Politische Bildung im öffentlichen Auftrag, Stuttgart u. a. 1982,

  8. Vgl. Hans-Georg Wehling, Konsens ä la Beutelsbach?, in: Siegfried Schiele/Herbert Schneider (Hrsg.), Das Konsens-problem in der politischen Bildung, Stuttgart 1977, S. 179f.

  9. Vgl. z. B. Herbert Schneider, Ergänzungsbedürftiger Konsens? Zum Identitäts-und Identifikationsproblem in der politischen Bildung, in: S. Schiele/H. Schneider (Anm. 3), S. 27-47.

  10. Vgl. Hans-Werner Kuhn/Peter Massing, Politische Bildung seit 1945. Konzeptionen, Kontroversen, Perspektiven, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 52-53/90, S. 28-40.

  11. Manfred Teschner, Politik und Gesellschaft im Unterricht, Frankfurt 1968.

  12. Vgl. Siegfried Schiele/Herbert Schneider (Hrsg.), Rationalität und Emotionalität in der politischen Bildung, Stuttgart 1991.

  13. Vgl. Paul Ackermann (Hrsg.), Politisches Lernen vor Ort, Stuttgart 1988.

  14. Ein vielversprechendes Theaterfestival hat auf Initiative der Landeszentrale Bremen und der Bundeszentrale für politische Bildung im Jahr 1988 in Bremen stattgefunden.

  15. Die Landeszentrale Baden-Württemberg hat bereits fünfmal in Städten von 20000 bis 50000 Einwohnern eine soge-nannte Aktion „Politik auf dem Markt“ durchgeführt.

  16. Vgl. Siegfried Schiele (Hrsg.), Politische Bildung als Begegnung, Stuttgart 1988.

  17. Versuche in Baden-Württemberg mit Puzzles (Kreis-, Baden-Württemberg-, Deutschland-, Europa-, Weltpuzzle) haben der politischen Bildung die Angst genommen, dieses Medium einzusetzen.

  18. Kurt Gerhard Fischer, Ist „Erziehung zur Demokratie“ noch zeitgemäß?, in: B. Claußen/W. Gagel/F. Neumann (Anm. 2), S. 177-184.

Weitere Inhalte

Siegfried Schiele, geb. 1939; seit 1976 Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg; Lehrbeauftragter für Didaktik der politischen Bildung an der Universität Tübingen. Veröffentlichungen u. a.: (Hrsg, mit Herbert Schneider) Das Konsensproblem in der politischen Bildung, Stuttgart 1977; (Hrsg, mit Herbert Schneider) Konsens und Dissens in der politischen Bildung, Stuttgart 1987; (Hrsg, mit Herbert Schneider) Rationalität und Emotionalität in der politischen Bildung, Stuttgart 1991.