Kriege und Konflikte überschatten die Geschichte Afghanistans, vor allem in jüngerer Zeit. Sie dominieren auch die Berichterstattung über das Land, das aus deutscher Perspektive noch Anfang des 20. Jahrhunderts ein nahezu weißer Fleck auf der Landkarte war. Afghanistan hat aber weit mehr zu bieten als den anhaltenden Terror der Taliban. Im bunten kulturellen Leben dominierte früher ein gelebter Islam, der seine Stärke vor allem aus einer "Kultur der Ambiguität" zog: Viele Gelehrte sahen den unterschiedlichen Islamauffassungen und -praxen gelassen entgegen und richteten sich dabei nach der bekannten Tradition des Propheten Mohammed, dass der Dissens muslimischer Gemeinschaft ein Zeichen der Gottesgnade sei. Im traditionellen Handwerk und der Musik zeigten sich der Reichtum und Vielfalt der afghanischen Kultur besonders deutlich. Es ist ein anderes, zweites Gesicht Afghanistans, das afghanische Autoren hier von ihrem Land zeichnen.
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