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Die Geschlechterzusammensetzung der ausländischen Bevölkerung der GCC-Staaten | Mitgliedsstaaten des Golfkooperationsrats (GCC) | bpb.de

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Die Geschlechterzusammensetzung der ausländischen Bevölkerung der GCC-Staaten

Onn Winckler

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Der Wechsel von arabischen zu asiatischen Arbeitskräften hat sich immens auf die Geschlechterzusammensetzung der Gesamtbevölkerung in den GCC-Staaten ausgewirkt, was hauptsächlich darin begründet liegt, dass asiatische Arbeitsmigranten tendenziell allein, also ohne ihre Familienangehörigen, in die Golfregion kommen. Es besteht daher ein großer Zusammenhang zwischen dem Prozentsatz asiatischer Arbeitskräfte in der gesamten ausländischen Erwerbsbevölkerung und dem Anteil von Frauen an der ausländischen Gesamtbevölkerung.

Katar

Im Falle von Katar, wo die große Mehrheit der ausländischen Arbeitskräfte aus dem asiatischen Raum stammt, waren im Jahr 2011 nur 17 Prozent der gesamten ausländischen Bevölkerung im Alter von 15 Jahren und älter weiblich (Katar, SA, AA-2011). Laut den Ergebnissen der Volkszählung des Jahres 2010 stellten Frauen nur einen Anteil von 24,4 Prozent an Katars Gesamtbevölkerung (Einheimische und Ausländer/-innen zusammengenommen) (Katar, SA 2010, Tabelle 1).

Vereinigte Arabische Emirate

In den VAE ergibt sich ein ähnliches Bild im Hinblick auf die Geschlechterverteilung in der Bevölkerung. Auch hier gibt es einen sehr hohen Anteil von Männern im Vergleich zu Frauen, der ebenfalls auf die große Zahl männlicher Arbeitsmigranten zurückgeführt werden kann. Mitte des Jahres 2010 waren nur 22,3 Prozent der ausländischen Bevölkerung weiblich, der Frauenanteil an der Gesamtbevölkerung (Ausländer und Einheimische zusammengenommen) lag bei 25,4 Prozent (VAE, NBS-2011).

Saudi Arabien

Anders präsentiert sich die Situation in Saudi Arabien. Hier liegt der Anteil der ausländischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung im Vergleich deutlich niedriger und der Anteil arabischer Arbeitsmigranten höher. Frauen stellen insgesamt 29,7 Prozent an der ausländischen Bevölkerung und 43,0 Prozent an der Gesamtbevölkerung des Königreichs (KSA, MEP, ASY-2010, Tabelle 2-1).

Angesichts der steigenden Bedeutung der Zuwanderung aus Asien, die überwiegend männlich ist, scheint es unwahrscheinlich, dass sich die Geschlechterzusammensetzung der Bevölkerung in den GCC-Staaten in naher Zukunft stärker ausbalancieren wird.

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Onn Winckler ist Professor am Department of Middle Eastern History an der Universität Haifa. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich politische Demographie und Wirtschaftsgeschichte des Mittleren Ostens.
E-Mail Link: owinkler@univ.haifa.ac.il